Fragen an den Autopapst im Mai 2014

Probleme mit dem Auto? Der Motor springt nicht an? Sie wissen nicht mehr weiter? Kein Problem! Autopapst Andreas Kessler hilft Ihnen weiter. Heute geht es um einen Opel Vectra.

Frage von Bettina Resener:

Hallo Herr Keßler, jeden Sonntag, wenn es uns möglich ist, hören ich ihre Sendung und finde diese total Spitze, weil ich technisch interessiert bin und sie auch so sehr unterhaltsam ist und ich sie zusammen mit meinen Kindern hören kann!!! Jetzt habe ich ein Problem mit unserem Auto und vielleicht können Sie uns helfen?! Es handelt sich um einen Opel Vectra 150 PS, Diesel, Baujahr 10/2005, Kilometer 200.400. Seit ca. 4 Wochen hört man beim starken Beschleunigen im unteren Drehzahlbereich 1500-2000 ein lautes Quietschen, was sich dann aber wieder in den höheren Bereichen wieder gibt. Wir waren in verschiedenen Werkstätten wo uns viele Diagnosen offeriert wurden: Turbolader, Zahnrad an der Lichtmaschine, Undichten im Druckbereich (ohne Konkretisierungen) . Vielleicht haben Sie ja Erfahrungen mit diesen Motoren und können uns mit Ihrer Erfahrung helfen, unser Auto zu retten. Weil es so schön groß und geräumig für uns alle ist und wir es brauchen. Wir bedanken uns im Voraus für Ihre Hilfe.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Das hört sich für mich nach dem Ruckdämpfer der Riemenscheibe an! Die Riemenscheibe besteht eigentlich aus zwei Teilen, die durch ein Elastomer (Kunststoff) verbunden sind, um Schläge vom Riementrieb fernzuhalten. Wenn das Elastomer reißt, reiben die beden Scheiben bei hoher Last aufeinander und das Elastomer quietscht dabei. Ein einfacher Wechsel löst das Problem; billig wird das aber leider nicht...

Frage von Aiko Gruetzemann:

Mein VW Caddy Diesel, Baujahr 2004, springt - wenn er warm ist - nicht gleich an, jedoch - wenn er kalt ist – schon. Warum? Danke

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Das könnte ein typisches VW-Problem sein: Im warmen Zustand hat der Motor mehr Kompression als im kalten Zustand. Das macht dem Anlasser bei warmem Motor das Leben schwer…. Im Ergebnis erreicht der Anlasser die in der Motorsteuerung fest gelegten Mindestdrehzahlen nicht, wodurch das Steuergerät die Einspritzung nicht „frei gibt“. Häufig reicht schon eine Herabsetzung des Wertes der Mindestdrehzahl im Programm der Motorsteuerung via Update. In der Regel wechselt die Werkstatt aber den Anlasser gegen ein Exemplar mit mehr Power. Viel Spaß bei der Lösung wünscht der Autopapst

Frage von Frau Lange:

Mich würde mal interessieren, wie sich der Turbomotor von einem Kompressor unterscheidet.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Frau Lange, der Unterschied zwischen einem Kompressor und einem Turbolader ist deren Antriebsprinzip: Der Kompressor wird mechanisch durch die Kurbelwelle des Motors angetrieben, der Turbolader durch den Abgasstrom bzw. der Energie, die diesem innewohnt. Beide Lader führen dem Motor mehr Frischluft zu, als er ohne selbst ansaugen könnte. Wenn dieses Mehr an Luft mit entsprechend mehr Kraftstoff „gefüttert“ wird, steigt die Leistung des Motors zum Teil erheblich an. Der Techniker sagt dazu „Füllungsgrad“, der bei aufgeladenen Motoren höher ist als bei Saugern. Ein Kompressor ist über einen breiteren Drehzahlbereich nutzbar als ein Turbolader (Turboloch!), dafür erhöht ein Turbolader den Wirkungsgrad des Motors stärker als der Kompressor (der ja einen Teil der Leistung des Motors für seinen Antrieb „abzweigt“). Durch die vielen Auslegungsunterschiede aufgeladener Motoren ist eine generelle Aussage zu „besser“ oder „schlechter“ leider nicht möglich. Es grüßt der Autopapst

Frage von Matthias Vogt:

Guten Tag! Es handelt sich um einen Skoda Octavia 2 Combi, Bj 2008. 1,6 Liter, 102 PS. 65.300 km. Benziner. Folgendes Problem: Beim leichten links lenken während der Fahrt und gleichzeitigem Gas geben (z.B. Überholen auf der Autobahn) hörte man ein lautes mahlendes Geräusch. Ab zum Verkäufer (Toyota) zwecks Garantie. Die haben das linke Radlager, das linke untere Traggelenk und die Innenlager der Antriebswelle erneuert. Das Geräusch war immer noch da, hatte sich dann aber AUCH auf das geradeaus fahren verlagert! Also ab zu Skoda: Die haben direkt ein neues Austauschgetriebe eingebaut. Leider ist das Geräusch jetzt immer noch da beim links und geradeaus fahren bei Gas geben, nur nicht mehr so laut wie vorher. Also nochmal zu Skoda: Skoda sagt, an dem Geräusch könne man nix machen, das liegt am Motor. Weil halt an der ganzen Geschichte rum geschraubt wurde usw. Es sei alles ok, es sei kein Mangel. ??!?? Aber das kann doch nicht sein oder? Da muss doch noch was am Wagen defekt sein. Bitte helfen Sie uns. Vielen Dank! MfG Vogt

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Vogt, das dürfte das Radlager bzw. das Antriebswellengelenk auf der rechten (!) Seite sein! Wenn das Fahrzeug nach links lenkt, verlagert sich das Gewicht auf die rechte Seite und ein beschädigtes Lager wird hörbar. Unglaublich, was man an dem Auto alles gewechselt (und bezahlt!) hat, ohne die Ursache zu finden. Wenn das Geräusch wirklich so laut und deutlich hörbar ist, wie Sie schreiben, gibt es keine andere Diagnosevariante.

Anna Maria Petricca fragt:

Guten Morgen Andreas, meine letzte Rettung sind Sie: mein Peugeot 206, Baujahr 2001, ruckelt und stottert auf der Autobahn bei starkem Regen! Drehzahlregler geht nicht weiter als 3000 Umdrehungen, kann nur noch bis 100 km/h fahren, mehr geht nicht, ruckelt wie ein Bock. Geh ich dann vom Gas runter, beruhigt er sich wieder und Drehzahlzeiger schwappt hoch und runter! Sobald ich danach auf etwas trockenerer Fahrbahn bin, kann ich ganz normal fahren. Wenn es ganz normal nieselt, fährt er einwandfrei! Zündkerzen und Zündspule wurden erneuert! Keiner kann mir sagen, woran es liegt. Können Sie mir helfen? Lieben Dank.


Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Ich hätte noch die Zündkabel mit den Kerzensteckern erneuert und mir dann das Kabel vom OT-Geber angesehen. Diese Sensoren sind altersempfindlich und kommunizieren bei Nässe nicht mehr richtig mit der Motorelektronik. Dummerweise sind ruckelnde Motoren des Mechatronikers Liebstes! Es gibt fast unendlich viele Ursachen, warum ein Motor ruckelt. Wenn man nicht mit Glück bei den ersten Versuchen die richtige findet, will den Rest keiner mehr bezahlen. So ist es bei Dir auch, oder? Trotzdem viel Glück bei der Suche wünscht Der Autopapst.

Frage von Sezer O:

Hallo, ich habe einen Audi A4 B5 1,6 Liter, LPG. Wenn ich starte, springt er im kalten Zustand nicht an. Wenn ich auf Gasbetrieb gehe, springt er an. Es sollte ja anders herum sein: Wenn der Motor warm ist, springt er auf Gasbetrieb um. Im Leerlauf komme ich von 3000 Umdrehungen nicht mehr herunter. Kann also im Benzinbetrieb nicht fahren. Woran kann das liegen?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hey Sezer, Du hast wahrscheinlich die Lösung schon in Deine Frage eingebaut: Das Umschaltventil dürfte verkehrt herum angeschlossen sein! Wenn der Motor sich erwärmt, schaltet ein Ventil durch einen Temperatursensor normalerweise von Benzin- auf Gasbetrieb um. In Deinem Fall passiert genau das umgekehrte, das Ventil schaltet von Gas auf Benzin um..... Warum der Wagen allerdings im kalten Zustand mit LPG anspringt, kann ich mir nicht erklären. Wahrscheinlich müsste die LPG-Anlage mal gewartet und neu eingestellt werden. Dazu aber bitte einen Profi fragen, der die richtigen Diagnosetools hat. Try-and-error verbietet sich hier leider von selbst. Viel Erfolg wünscht der Autopapst

Frage von Katja Heilemann:

Hallo, lieber Herr Keßler, mein Mann hat seit einiger Zeit einen VW Golf R32, bei dem fast seit Anfang an nach einigen Kilometern die Motorkontrollleuchte leuchtet. Das Auto wurde schon extrem auf den Kopf gestellt, wir haben uns auch schon einen Laptop besorgt und den Fehler ausgelesen: Sekundärluftsystem . . . irgendwas (mit Bank ½ .... ich habe mittlerweile keinen Durchblick mehr, und auch den Kanal voll :-)). Es ist bisher auch nicht möglich gewesen, in irgendeiner Werkstatt, sei es bei VW selbst oder bei diversen Schraubern, dem Problem auf den Grund zu gehen. Ich wende mich deshalb in meiner Verzweiflung an Sie. BITTE BITTE!! HILFE!!! Ich wäre Ihnen millionenfach dankbar wenn wir von Ihnen hören würden. Vielen Dank im Voraus. Liebe Grüße Katja

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Katja! Eine Super-Karre, der R32! Ich hatte schon seit dem ersten GTI eine Schwäche für die diversen Über-Gölfe. Die Motorkontroll-Leuchte verfolgt mich inzwischen schon in den Schlaf: Halb Deutschland kämpft mit dem gelben Licht und offenbar gibt es immer weniger edle Ritter, die den Kampf gewinnen können. Grundsätzlich leuchtet das Ding immer dann auf, wenn ein Wert, der abgasrelevant ist, nicht so im Steuergerät ankommt, wie er dort hinterlegt ist. Das will der EU-Gesetzgeber so. Und alle abgasrelevanten Parameter sind in einer EU-weit genormten Codierung in jedem in der EU verkauften Auto hinterlegt. Leuchtet die Lampe auf, ist ein Wert nicht normgerecht und wird im Fehlerspeicher abgelegt. Dort kann er dann ausgelesen werden und dient als Grundlage einer Diagnose, für die der diagnostizierende Fachmann wissen muss, was er da liest.

So weit die Theorie!

Wenn etwas am Sekundärluftsystem nicht stimmt, ist meistens eine Undichtigkeit die Ursache. Bank 1 ist der Motor, der im R32 nur eine Bank hat. Wenn es ein V8-Motor wäre, gäbe es z.B. 2 Bänke, mit 2 Sekundärluftsystemen. Die Information dient nur zur besseren Lokalisierung. Wenn ich das Problem hätte, würde ich also das Sekundärluftsystem "abdrücken", auf undichte Stellen überprüfen. Das Sekundärluftsystem ist übrigens nichts weiter als eine Luftpumpe, die zusätzlich Luft in den Abgasstrom drückt, damit die Abgasreinigungsanlage noch besser arbeitet und hinten nur noch Maiglöckchen-Duft aus dem Rohr kommt.... Bei den US-Autos der 70er und 80er, die heute von Liebhabern nach "good old Germany" zurück geholt werden, werden die "Luftpumpen" immer gleich als erstes ausgebaut, weil bei uns in dieser Generation nicht vorgeschrieben. Das geht leider beim Golf 32 nicht, weil dann die Betriebserlaubnis erlöschen würde.

Also: Was Sie brauchen, ist ein Profi. Einer, der den R32 kennt und die Voodoo-Codes aus dem Fehlerspeicher in "R32-Sprech" übersetzen kann. Leider ist der R32 ein echter Exot, weshalb die Spezialisten für dieses Auto dünn gesät sind. Auf Nachfrage wird natürlich jeder Vertragshändler einen "Spezialisten" nennen, ob der dann auch einer ist, wissen die Götter! Besser ist daher immer die Nutzung der Cloud-Intelligence, vulgo auch Internet genannt: Hier (am besten in einem R32-Forum http://www.r32-club.de/ ) meldet man sich an und lässt sich einen Experten in der Nähe empfehlen! Das hat bei mir weltweit Wunder gewirkt! Ich wünsche viel Erfolg und hoffe auf eine Testfahrt Es grüßt Der Autopapst

Frage von Angelika:

Sehr geehrter Herr Kessler, habe einen VW Passat Kombi, Baujahr 02.98, Benziner, (3B), 74 kW. Der Wagen hat lange keine Inspektion gesehen, gebe ich zu. Folgendes Problem: der Wagen geht aus beim Bremsvorgang mit gedrückter Kupplung. Bei Nässe ist das Problem noch größer. Beim Bremsvorgang ohne Gang kommt es eher seltener vor. Laut ADAC (schneller Blick) ist es nicht die Drosselklappe. Bei laufendem Motor wurde Spray aufgetragen. Sommer 2013 war beim ADAC nichts zu sehen. Ziehen irgendwelche undichten Kabel Luft? Austausch Zündkerzen ? Fahrzeug verliert auch Kühlwasser über die Zeit. Ferndiagnose ist hier schwer, ich weiß. Vielleicht können Sie einige "Schlagworte" nennen, die ich dann der Werkstatt vortrage. Als Frau zur Werkstatt zu gehen ist sowieso eine Sache für sich. Vielen Dank. Angelika S.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Angelika, wenn das Auto unter seinem „Wartungsstau“ leidet, muss dieser zunächst einmal aufgelöst werden. Das heißt auf Deutsch: Große Inspektion, Ölwechsel, neuer Luftfilter und die 3 K´s (3 K = Kerzen, Zündkabel, ggf. Verteilerkappe oder Zündspule) erneuern. Erst dann ist überhaupt eine sinnvolle Diagnose möglich. Ich tippe aus der Ferne auf eine Kombination aus zu alten Zündkerzen und mittlerweile porösen Zündkabeln. Wenn das alles wieder neu ist, läuft der Passat noch mal zehn Jahre.... (und der Wasserverlust ist vielleicht nur eine undichte Schlauchschelle!) Es grüßt der Autopapst

Frage von Bernd Wiegeshoff:

Sehr geehrter Herr Keßler, mein Renault Scenic, Bj. 2001, 98.000 km, springt relativ regelmäßig entweder sofort (läuft dann auch gleich rund) oder erst nach dem dritten bis fünften Startversuch (läuft dann etwas verzögert erst rund). Dieses „Theater“ findet eigenartigerweise nur in der wärmeren Jahreshälfte statt. Zündkerzen und Batterie sind überprüft worden und nicht der Grund. Eine Fehlersuche per Diagnosegerät der Werkstatt blieb ohne Befund. Jetzt bin ich ratlos und hoffe, dass Sie so einen Fall vielleicht schon kennen. Herzliche Grüße Bernd Wiegeshoff.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Wiegeshoff, solange das Auto noch anspringt, spreche ich immer von „Luxusproblemen“. Da Ihnen damit aber sicher nicht geholfen ist, rate ich Ihnen zu einem Check des Kraftstoffdruck-Reglers bzw. dessen Speichers. Dazu muss allerdings das Kraftstoffsystem geöffnet werden und mit einem Druckmesser (Manometer) geprüft werden, ob und wie stark der Druck abfällt, wenn der Motor aus ist. In der kälteren Jahreszeit hält der Druckregler den Druck vielleicht gerade noch, im Sommer ist er dann inkontinent. Mit dem Diagnosegerät der Werkstatt ist da nichts zu machen, hier muss ein Mann ran, dessen Schwerpunkt noch „Mechanik“ (besser „Hydraulik“) ist, weniger Elektronik. Es grüßt der Autopapst

Frage von Susanne Fischer:

Hallo Andreas, die letzte Hoffnung unseres Opel Astra Kombi, Bj 2005, Diesel 1.6 ist der Autopapst. Weder Opel noch freie Werkstätten konnten helfen. Ein Urlaub endete bereits im Chaos, da das Auto mal wieder streikte - natürlich vollbracht und 17km von zu Hause, so dass auch der ADAC nicht mit Ersatzfahrzeug half. Das Problem ist folgendes. Während der Fahrt, unabhängig ob warm oder kalt leuchtet die Servicelampe (Dreieck mit schleuderndem Auto). Die Leistung bricht ab. Gas wird nicht mehr angenommen. Drehzahl max. 2000. Fahrzeug geht nicht aus. Aber keine Leistung. Dann rechts ran, ausschalten, einschalten und starten. Weiter geht es, als wenn nix war. Fehler kann nicht ausgelesen werden, nicht registriert. Passiert sporadisch. Mal mehrmals am Tag. Mal einmal im Monat. Hast Du eine Empfehlung? Gaspedalsensor wollte Opel nicht wechseln ohne Anlass. Gruß Susi und Andreas

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo, Ihr beiden! Was Euch (bzw. den Opel) da ausbremst, ist wahrscheinlich das ESP! Irgendein Bug legt da fest, dass der Opel in den Notlauf zu fallen hat bzw. ganz „tot“ gelegt wird. Immer, wenn die Zündung aus und wieder an gemacht wird, bekommt das Steuergerät ein „Reset“ und funktioniert zunächst wieder normal. Das ist leider ein bekanntes Problem beim ABS Teves MK60.1, die Werkstatt (Opel-Vertragspartner) kennt das sicher und wird eine Reparatur in der Gegend von 2000 Euro anbieten. Das ist bei einem 9 Jahre alten Auto natürlich Quatsch. Beim ESP gibt es viele Fehlerquellen, aber auch ein ausgereiftes Selbstdiagnosesystem. Eigentlich sollte die Werkstatt etwas differenzierter diagnostizieren können. Oft hat man aber keine Lust, dem Kunden Details mitzuteilen, weil der dann doch nach Alternativen sucht. Ich würde mir eine gute zweite Werkstatt suchen, eine Zweitmeinung einholen und ggf. „minimalinvasiv“ vorgehen: Es muss nicht immer ein neues Steuergerät sein (wenn das überhaupt betroffen ist!), eine Reparatur bei den Spezialisten im Netz tut es oft auch. Und: Ohne genaue Diagnose mit den jeweils vorliegenden Fehlercodes ist eine Reparatur wie stochern im Nebel.... Ich wünsche viel Erfolg! Cheers A.K.

Frage von Margitta Gabler:

Lieber Autopapst, unser VW Touran, Bj. 2007, km Stand 70.000, verbraucht plötzlich zu viel Öl, riecht manchmal komisch und produziert weißlichen Rauch. Was könnte das sein? Schon mal vielen Dank für Ihre Antwort M. Gabler

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Frau Gabler, wie viel Öl verbraucht der Motor denn? Und um was für einen Motor handelt es sich? Ich fahre einen Golf 5 mit dem 1,6 Liter Motor / 75kW, der auch Öl verbraucht. Ich muss alle 5000 km einen Liter nachfüllen, was 0,2 l / 1000km entspricht. Das ist zwar nicht „gar nichts“, aber völlig o.k. Jeder Motor verbraucht Öl, erst wenn der Ölverbrauch gegen 1 l / 1000km tendiert, sollte man etwas unternehmen. Die Hersteller schreiben in ihrer Bedienungsanleitung, dass Ölverbräuche in dieser Größenordnung normal sind. Das stimmt auch, allerdings nur für Motoren, die die 100.000er Grenze schon hinter sich haben und / oder konstruktiv noch aus dem letzten Jahrtausend stammen. Leider beflügelt der Trend zu Turbo-Leichtlaufölen den Ölverbrauch. Die Szene spricht hier von „Wasserölen“, die den Ölverbrauch hochtreiben.... Ohne genauere Details zu Ihrem Auto kann ich leider nicht spezifischer werden....

Frage von Herrn Nagel:

Ich fahre einen Hyundai i40 CW mit Autogas, Bj. 05.13, 7800 km. Beim Durchfahren von scharfen Links- und Rechtskurven geht der Motor ab und zu in eine Art Notlauf und dreht nur noch bis ca. 3000 U/m. Bei Benzin und auch im Gasbetrieb. Ab und an ist nach ca. 10 – 15 km wieder alles normal oder wenn ich ihn aus der Garage hole. Es wurde schon mehrmals bei Hyundai ausgelesen, aber ohne Erfolg. Können Sie helfen? Danke

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Nagel, zunächst einmal muss ich die Werkstatt in Schutz nehmen: Allein durch Auslesen des Fehlerspeichers (und mehr hat man dort ja nicht gemacht....) kommt man nie zu einer Diagnose, die diesem Problem auf den Grund geht. Aus meiner langjährigen Erfahrung würde ich die Ursache des Ausgehens bei einer defekten Ansaugkrümmer-Dichtung suchen. Da das Problem sowohl im Benzin- wie auch im LPG-Betrieb auftritt, muss die Ursache an der Hardware, hier eben an einer Nebenluft durchlassenden Ansaugkrümmerdichtung liegen. Natürlich kommt auch noch jede andere Nebenluftquelle in Frage; durch die Fliehkräfte in der Kurve ist der Ansaugkrümmer aber zunächst mal "erste Wahl".... Viel Erfolg wünscht Der Autopapst

Frage von Gert Mainz:

Hallo Herr Kessler, mein Opel Meriva, Bj. 2011, 140 PS, 1,4 Liter, zeigt auf Knopfdruck den Fehlercode 19 an, d.h. Nebelschlussleuchte? Diese leuchtet jedoch beim Einschalten fehlerlos. Die Vertragswerkstatt kann keinen Fehler "auslesen". Mein Opel fährt auch so problemlos wie immer. Kommt er damit durch die HU? Was können Sie mir raten? Auf Ihre Antwort freue ich mich. Freundliche Grüße. Gert Mainz

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Mainz, haben Sie die Lampe in der Nebelrückleuchte in letzter Zeit mal gewechselt? Normalerweise gehört da eine 21W-Lampe hinein, die es aber äußerlich baugleich auch mit geringerer Leistung gibt. Die "kleinere" Lampe leuchtet auch, zieht aber weniger Strom als die "richtige" Lampe. Das fällt der Elektronik natürlich auf und deshalb gibt es eine Fehlermeldung! Also: Lampe checken, ggf. wechseln und die Fehlermeldung ist (hoffentlich) Vergangenheit! Viele Grüße vom Autopapst

Frage von R. Studzinski:

Bei meinem Seat Ibiza ST, Benziner, Erstzulassung Februar 2011, 1197 cm², Kombilimousine, gibt es seit einiger Zeit immer stärker werdende Motorgeräusche (klappern). Eine Werkstatt tippt auf defekte Steuerkette, nach 3 Jahren und ca. 65.000 km? Seat lehnt Kulanzregelung ab, kann eine Steuerkette nach so kurzer Zeit schon defekt sein? Da der Fahrer wohl keinen Einfluss auf dieses Teil hat, ist wohl schon von minderwertiger Qualität auszugehen. Bitte um Ihre Meinung, fahre schon den dritten Seat. Auch bei anderen Fahrzeugen hält meiner Meinung nach die Steuerkette ein Motorleben. R. Studzinski

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Rainer, leider ist das Steuerkettenthema bei den TSI-Motoren der VW-Welt ein ganz hässliches: Qualitativ minderwertige Ketten sind die Ursache, hier wurde offenbar zu billig eingekauft. Noch ärgerlicher ist allerdings die negative Reaktion auf Deine Kulanzanfrage. Voraussetzung für Kulanzleistungen ist aber ein sorgfältig geführtes Kundendienst-Scheckheft. Wenn eine Inspektion nicht durchgeführt wurde oder der Stempel nicht von einem Vertragshändler stammt, gibt es in der Regel keine Kulanz. Und das würde bedeuten: Du zahlst die neue Steuerkette selbst! So ist das leider.... Zu Deiner Beruhigung: Du bist nicht der einzige mit diesem Problem, und wahrscheinlich nicht der einzige, der in Zukunft andere Marken bevorzugen wird.... Es grüßt Der Autopapst

Frage von Sonny:

Immer, wenn ich meinen Ford Focus Turnier, Bj.2004, 140.000 km gelaufen, in den nächst höheren Gang schalte und den Fuß vom Kupplungspedal nehme, quietscht es. So, als wenn zwei Gummischeiben (eine ruhend / eine drehend) aufeinandertreffen. Was könnte es sein? Und muss man da was machen? Was würde eine Reparatur ca. kosten? MfG Sonny Markussen

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hi Sonny, das wird das Ausrücklager der Kupplung sein! Leider muss für eine Reparatur das Getriebe ausgebaut werden. Die Kosten liegen deshalb auf dem Niveau eines Kupplungswechsels (der in diesem Zusammenhang in der Regel auch durchgeführt wird). Aber: Die Reparaturkosten werden nicht höher, wenn Du noch etwas wartest..... Cheers! A.K.

Jens Velten fragt:

Hallo, ich habe ein Problem mit einem Renault Scenic 3 Baujahr 08/2009. Er hat 42.000 km runter und wurde in der Winterzeit meist nur einmal pro Woche für vielleicht 10 km bewegt. Jetzt werden die Strecken etwas länger. Abgestellt ist er mit gelöster Parkbremse. Die hintere Bremse ist ein Ärgernis. Von außen auf halbem Durchmesser angerostet. Innen, nicht zu sehen, ist die Scheibe eher verrottet. Keine Schleifspuren zu erkennen. Fazit: Scheibentausch Fragen: 1. Kann ich dieses Erscheinungsbild in Zukunft verhindern? Öfters fahren? Auf Autobahnabfahrten mache ich meist eine "Vollbremsung". Aber wenn der Wagen nicht voll beladen ist, reicht das sicher nicht. Wegen der Bremskraftverteilung. 2. Kann man die Parkbremse während der Fahrt betätigen? Beim Scenic 2 konnte ich mit der Handbremse die Bremsscheiben manuell freimachen. Das geht jetzt nicht mehr. 3. Was ist vom Abdrehen der Bremsscheiben zu halten? Bin im Web draufgestoßen. Aber wer macht so etwas? Danke Jens

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Jens, das ist leider immer häufiger ein Problem! Gerade Autos, die wenig bewegt werden, haben solche Korrosionsschäden an den Bremsen der Hinterachse. Leider gibt es dafür keine Handlungsanweisung, nur die Benutzung schützt vor dieser Art von Korrosion (...wer rastet, der rostet....). Erschwerend kommt im Winter das Auftausalz und die immer mehr „auf Kante“ gerechnete Konstruktion der Bauteile hinzu. Klassische Reparaturmethoden wie das Abdrehen der Bremsscheiben gibt es eigentlich nur noch theoretisch, weil die Lohnkosten bei solchen Arbeiten schnell über den Teilekosten liegen. Ich habe nie diese Probleme, aber selbst bei Autos, die 30.000 km im Jahr gefahren werden, kleben die Bremsbeläge im Winter schon nach 4 Tagen Stillstand höllisch an der Scheibe fest. Die Reibpaarung zw. Scheibe und Bremsbelag ist also offenbar nicht „praxisgerecht“. Mehr kann ich dazu aber leider auch nicht sagen!

Frage von Kay Uwe Wernicke:

Sehr geehrter Autopapst, bei meinem Volvo V70, Bj. 98, geht der Scheibenwischer und die Pumpe für das Wischwasser nicht mehr aus. Was kann ich tun? Mit freundlichen Grüßen K. U. Wernicke

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Kay-Uwe, das dürfte der Wischerschalter am Lenkrad bzw. der Lenksäule sein! Ich würde zunächst mal die Sicherungen heraus nehmen und mir dann ein Ersatzteil kaufen. Der Wechsel ist sehr schön im zu Deinem Auto passenden Reparaturhandbuch von Haynes bebildert.

Frage von Gabi Lubosch:

Hallo Herr Kessler, ich habe ein großes Problem mit meinem VW Polo Classic, Bj. 1997, 1,6, 75 PS, Benzin. Er springt super an, fährt wie ein Uhrwerk und mit einem Schlag fängt er an zu rucken (von ein bisschen bis heftig), geht aus (alle Lampen sind an). Ich starte neu und er fährt weiter, als sei nichts gewesen. Passiert bei jeder Fahrt, mal eher mal später, aber es passiert. Es fühlt sich an, als würde er sich verschlucken. Wenn er anfängt zu rucken, reagiert er nicht auf Gas und gebe ich dann richtig Gas, beschleunigt er mit einem Schlag. Gehe ich dann vom Gaspedal, geht er aus. Jede Werkstatt sagt etwas anderes bzw. repariert herum. Können Sie mir helfen, was kann die Ursache sein? PS: Zylinderkopf ist neu drauf. Bitte beantworten sie meine Frage, ich wohne in Dänemark und habe leider nicht die Möglichkeit, in eine deutsche Werkstatt zu gehen und hier bin ich langsam am Ende. Mit freundlichem Gruß Gabi Lubosch

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Gabi, das ist leider aus der Ferne nicht so leicht zu lösen! Von 10 Anfragen haben acht ähnliche Probleme, denen kann ich fast nie helfen.... (ausgehen und ruckeln sind zu "multicausal" = können zu viele unterschiedliche Ursachen haben!). Aber: Spontan fiel mir beim lesen Deiner Frage der OT-Geber ein, der dem Steuergerät die Motorposition meldet. Der steigt gerne mal aus (altersbedingt) und sorgt für solche Sachen. Versuch macht kluch. Viel Erfolg wünscht der Autopapst

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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