Fragen an den Autopapst im Februar 2013

Sie haben Probleme mit Ihrem Auto? Kein Problem! Autopapst Andreas Kessler hilft Ihnen weiter. Heute äußert er sich zur Kritik eines Lesers.

Frage von Manuel Petter:

Hallo Herr Kessler! Unlängst war in einer Doku zu sehen, wie sehr Sie im Glauben hängen, alte Diesel-PKW seien so sparsam und müssten repariert werden anstatt weggeschmissen zu werden. Sagen Sie, haben Sie noch nie was von den Abgasklassen gehört??!! Was wäre das für eine entsetzliche Luftvergiftung, wenn ausschließlich 20 Jahre alte oder ältere Autos herumfahren würden. Ein kompletter Irrsinn zu glauben, alte PKW wären so sparsam und umweltfreundlich. Das Gegenteil ist der Fall!! Vielleicht sollten Sie aufhören, so viel Blödsinn zu verzapfen und endlich ihre alten Schrottkisten entsorgen zugunsten der Luftqualität, die wir täglich brauchen! Mit freundlichem Gruß.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Petter, es freut mich, dass Sie sich so fundiert und kritisch mit meinen Aussagen zur „Wegwerfmentalität“ der automobilen Welt auseinander setzen. Sicher haben Sie sich im Zusammenhang mit dem Antriebskonzept nur verschrieben: Im Beitrag war keineswegs von Dieselfahrzeugen die Rede (die in der Tat vor 20 Jahren sehr hohe Partikelanteile im Abgas hatten, die allerdings nicht lungengängig und darum kein Feinstaub sind!), sondern generell von älteren und alten Autos. Seit etwa 25 Jahren gibt es keine Autos mehr, die nicht mit einem G-Kat auf den Markt kommen. Seit dieser Zeit ist das Thema Abgasqualität erledigt! Allein die schiere Masse der Autos auf der Straße sind das (Umwelt-)Problem, das ganz sicher nicht durch die Produktion immer neuer Autos gelöst werden kann. Sie wissen sicher auch, dass ein neues Auto zunächst einmal mit ungeheurem Energieaufwand hergestellt werden muss, bevor es sparen kann. Mit der dabei erzeugt Abgasmenge kann man mit den von Ihnen zitierten Schrottkisten noch ganz schön weit fahren und hat auch noch Spaß daran. Einen schönen Tag wünscht, Der Autopapst


Frage von Karl Heinz Buczilowski:

Sehr geehrter Herr Kessler, nach einer langen und erfolglosen Odyssee durch verschiedene Auto- und Reifenwerkstätten, wende ich mich an Sie mit folgendem Problem: Bei Geschwindigkeiten im Bereich von 30 - 80 km/h tritt in meinem VW Tiguan mit Allradantrieb, Baujahr 2009, bereift mit Michelin X235-55 R17 99H ab Werk montiert, 5,5 Millimeter Profil, ein sehr lautes, röhrendes Reifengeräusch auf, das vom sägezahnförmigen Reifenprofil an allen vier Reifen herrührt. Es begann ab 10.000 km und erreicht nun bei ca. 20.000 km eine unerträgliche Lautstärke. Der Wechsel der Reifendrehrichtung hat nur kurzzeitig die Tonlage verändert. Diesbezügliche Anfrage beim Reifenhersteller blieb unbeantwortet. Ist Abhilfe wirklich nur durch ein anderes Reifenfabrikat möglich? Für einen guten Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar. Für Ihre Bemühungen besten Dank. Mit freundlichen Grüßen Bu.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Buczilowski, bei solchen Fehlern - Michelin schiebt den Fehler zu VW, und VW schiebt den Fehler zu Michelin - ist es für den Verbraucher (und das sind in diesem Falle Sie!) sehr wichtig, nicht zu lange mit der Reparatur zu warten. Zu Gunsten des privaten Käufers gegenüber gewerblichen Verkäufern wird beim Verbrauchsgüterkauf in den ersten sechs Monaten nach Übergabe vermutet, dass die Ware schon zum Lieferzeitpunkt mangelhaft war. Auf deutsch - reklamiert man in den ersten sechs Monaten nach dem Kauf einen solchen Fehler (Michelin Reifen Sägezahn), dann ist VW verpflichtet, nachzuweisen, dass der Fehler nicht bei VW liegt. Dieser Nachweis ist schwierig und teuer. In der Regel ist es einfacher, dem Kunden neue Reifen zu montieren. Wartet man zu lange - also über die sechs Monate nach dem Kauf - dann kehrt sich die Beweislast um und der Kunde muss den Fehler nun VW oder Michelin nachweisen. Soviel zur Theorie! In der Praxis ist das halbe Internet (leicht übertrieben ...) voll mit Berichten über die Unverträglichkeit von Michelin-Reifen auf 17 Zöllern auf dem Tiguan. Es gibt aber auch bei anderen Marken / Modell / Reifenpaarungen diese Erscheinung, die man am besten durch andere Rad-/Reifenkombinationen weg bekommt. Die modernen Fahrwerke sind so empfindlich auf Veränderungen ggü. dem Konstruktionszustand, dass schon eine andere Felgengröße zu Erscheinungen führt, die Sägezahnbildung am Reifenprofil begünstigt. Ich an Ihrer Stelle würde Zeit und Nerven sparen und neue Räder montieren. Alles andere führt in die Irre (und zu keinem für Sie günstigen Ergebnis!).
Es grüßt der Autopapst

Frage von Conni:

Hallo, Ihr Spezialisten, ich habe einen knapp 7 Jahre alten Saab 9.3 TiD Kombi. 150 PS, 120.000 km. Bei ihm ist am Donnerstag die linke Fahrwerksfeder gebrochen. Die Werkstatt will beide Federn und vorsorglich auch die Federbeinaxiallager, die Federbeindomlager und die Anschläge erneuern und eine Achsvermessung durchführen. Muss das alles sein? Er lief vorher ohne Beanstandungen, es klapperte nichts... Lieben Dank im Voraus für Eure Hilfe! Fröhliche Grüße Conni

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Conni, die Straßen mutieren eben immer mehr in Richtung "Sturzacker"! Kein Wunder, dass immer mehr SUVs verkauft werden.... Aus meiner Sicht ist das Angebot der Werkstatt technisch o.k.! Allerdings kann man auch nur die eine Feder ersetzen, wenn man ein Originalteil (passend zur anderen Seite....) kauft. Da der Arbeitsaufwand nicht größer ist als beim reinen Federwechsel, kann man die anderen Komponenten, die ohnehin zum Federtausch demontiert werden müssen, gleich mitwechseln. Ideal ist natürlich der gleichzeitige Wechsel der Komponenten beider Seiten. Das betrifft aber eigentlich nur die "High-Potentials", Dein Butter-und-Brot-Kombi verkraftet die minimal-invasive Variante. Also: Du kannst als Kunde darauf bestehen, nur die Komponenten der einen Seite zu erneuern. Voraussetzung ist dabei das Original-Ersatzteil.... Die Werkstatt wird sagen: Ja aber, die andere Seite hat sich bestimmt schon gesetzt, und die bricht auch bald, usw. Dann kann man sie ja immer noch wechseln, oder?? Cheers vom Autopapst

Frage von Sandra:

Sehr geehrter Herr Keßler, unser VW Passat TDI 2.0 mit 103 kW/140 PS, DPF, Automatik, BJ 2006, ist seit Mai 2012 in unserem Besitz und fuhr problemlos. Seit Oktober 2012 haben wir folgendes Problem: Unabhängig von Temperatur, Geschwindigkeit / Gang, gefahrenen Kilometern, nimmt der Wagen plötzlich kein Gas mehr an. Manchmal kurz hintereinander. Das ist beim Anfahren oder Überholen extrem riskant. Nach langer Suche fanden wir eine VW-Werkstatt, die ein entsprechendes Computerprogramm für dieses Modell hat. Nach mehrfachen Reparaturversuchen, Fehleranalysen und Rückfragen bei VW konnte die Ursache noch nicht behoben werden. Nun bitten wir Sie herzlich um Hilfe. Folgendes wurde schon ausgetauscht: Nockenwellenpositionssensor, Kabelbaum, Injektoren, Gaspedal, Steckverbindung / Kabelschuh am Gaspedal, Luftmassenmesser, Differenzdrucksensor mit sämtlichen umliegenden Schläuchen, Abgasdrucksensor, Bremslichtschalter und der Dieselpartikelfilter wurde gereinigt. Auch das Fahren ohne Tankdeckel gab keinen Hinweis. Es wird kein Fehler ausgelesen, keine Anzeige auf dem Display erscheint, kein Lämpchen, was auf irgendetwas hindeutet. Könnten Sie uns bitte, bitte, bitte helfen. Vielen Dank im Voraus Michael Ulrich und Sandra Wagner PS: Die Werkstatt, wo das Auto seit über fünf Wochen steht, möchte das Getriebesteuergerät für 2500 Euro wechseln, weil es die letzte Möglichkeit wäre, wo der Fehler liegen könnte. Wir haben schon so viel Geld ausgegeben, um sämtliche Varianten auszuprobieren, aber das Getriebe für den Preis ist für uns wirklich erst Plan Z- wenn gar nichts anderes bleibt.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Frau Wagner, das ist der GAU (für den Autopapst!). Ohne Fehlerspeichereintrag und mit einer ewig langen Liste versuchsweise getauschter Teile ist nicht nur aus der Ferne nichts zu machen..... Spontan hätte ich gesagt "Differenzdrucksensor". Der ist ein bekanntes Problem beim 2.0 TDI. Irgendwann wurde der mal durch eine veränderte Version (am Ende der Teilenummer mit "A") ersetzt. Um den "anderen" Differenzdrucksensor anlernen zu können, muss jedoch eine neue Motorsoftware aufgespielt werden. Ist "Ihrer" gewechselt oder nur gereinigt worden (was nicht immer zum Erfolg führt!!). Offenbar hat sich Ihre Werkstatt ja sehr bemüht und sogar VW eingeschaltet (die aber auch nicht sehr hilfreich gewesen sind....). Leider ist nach Ihrer Fehlerbeschreibung theoretisch noch sehr viel mehr als Ursache möglich (Details erspare ich Ihnen, Teileweitwurf wollen Sie ja nicht länger bezahlen). Das Getriebesteuergerät für 2500 Euro auf Verdacht zu wechseln ist wirklich keine gute Idee. Wenn die Werkstatt aber ernsthaft davon überzeugt ist, dadurch den Fehler zu beseitigen, würde ich das Steuergerät ausbauen und entweder bei www.hitzpaetz.de oder www.ecu.de überprüfen und ggf. reparieren lassen. Das kostet nur zehn Prozent der veranschlagten Summe. Leider ist die Diagnose "Steuergerät defekt" aber nach meiner jahrzehntelangen Erfahrung zu 96,8 Prozent falsch.....Viel Erfolg und Nervenstärke wünscht der Autopapst (und behalten Sie den Zeitwert im Auge! Höher als den würde ich die Werkstattrechnungen nicht anwachsen lassen....)

Stephan Schubert fragt:

Hallo, ich fahre einen Ford Transit 74 KW, Baujahr 2005, 130.000 km gelaufen, der in einem bestimmten Drehzahlbereich (1500-2000U/min) ein schepperndes Geräusch produziert. Meist unter Volllast. Der mittlerweile 3. Werkstattbesuch brachte keine Besserung. Über eine kurze Antwort oder Tipp würde ich mich freuen. Mit freundlichen Grüßen, Stephan Schubert

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Stephan, das dürfte der Turbolader sein! Der macht es nicht mehr lange. Wenn Du das Auto beruflich brauchst, würde ich schon mal Angebote einholen.... Mitfühlende Grüße vom Autopapst

Nadine Deckert fragt:

Lieber Herr Autopapst, ich fahre einen Mercedes-Benz ML 320, Bj:. 1999. Vor 3 Monaten habe ich mir noch professionell einen Gastank einbauen lassen. Gestern Nacht, nach ca. 250 km Fahrt passierte Folgendes. Während der Fahrt stotterte der Motor, verlor an Geschwindigkeit, obwohl das Gaspedal durchgetreten war, passierte nichts. Das Auto gab laute Geräusche von sich, dazwischen fing sich das Auto, aber es reichte nicht, um zu überholen. Auch beim Ausschalten der Gaszufuhr und mit dem Benzin gab es kein besseres Ergebnis. Heute fuhr das Auto wieder völlig normal auch im Anzug und von den Geräuschen her. Das Auto wurde mit dem Computer ausgelesen und die Electronik untersucht, keine Fehler oder Ursachen auslesbar, alles okay. Es beunruhigt mich, da ich die Strecke ja auch wieder zurück fahren muss und vor gleichem Angst habe. Können Sie evtl. helfen mit Rat? Vielen Dank.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Nadine, bei LPG-Autos ist eine Ferndiagnose noch schwieriger als sonst: Ohne genaue Kenntnis der verbauten Anlage (Art und Qualität des Einbaus können dabei entscheidend sein!) und Details zum Zustand des Motors (Laufleistung? Pflegezustand?) ist da fast nichts zu machen. Außerdem gibt es leider immer noch starke Schwankungen bei der Qualität und der Zusammensetzung des Autogases. Es kann also sein (wie in Deinem Fall....), dass das Auto zwischendrin mal Schluckauf hat (z.B. wg. einer Druckschwankung im System....) oder durch die ständige Adaption des Benzinsteuergerätes (das vom LPG-Betrieb natürlich nichts weiß). Ich würde sagen: Erst mal fahren und beobachten und dann mit möglichst vielen Details zu einem LPG-Profi zur Diagnose. Ich hoffe, Du kennst einen.... Es grüßt, Der Autopapst

Brigitte fragt:

Hallo und guten Tag, es geht um einen Kia Sorento 2,5 Liter Diesel mit Automatikgetriebe, Bj.: 2007, KM-Stand: 91.000 Beim Fahren auf der Autobahn ruckelte die Kupplung und es wurde in der Werkstatt im März 2011 das Kupplungspack (Packclutch?) getauscht. Beim letzten hohen Schnee im Januar 2013 kam der Wagen trotz Allradautomatik nicht aus einer nicht geräumten Parklücke und es stellte sich nach einer Woche Werkstattaufenthalt heraus, dass bei der Reparatur im März 2011 der Einbau eines Zahnrades vergessen wurde, wir somit die ganze Zeit ohne Allradantrieb gefahren sind. Auch nach Einbau des offenbar fehlenden Zahnrades ist das Ruckeln beim Beschleunigen jetzt noch stärker als vorher. Haben Sie einen Tipp für uns? Wir bedanken uns vorab ganz herzlich dafür.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Brigitte, wechseln Sie die Werkstatt! Ein Zahnrad hat ganz sicher nicht gefehlt, eher eine Antriebswelle zum Differential. Was es genau war, kann ich aus ihrer Schilderung nicht ersehen. Ein Automatikgetriebe hat keine Kupplung im herkömmlichen Sinn, dafür Kupplungsautomaten für die unterschiedlichen Gänge. Wenn davon einer defekt ist, spricht man in der Regel von einem Automatik-Schaden und die Werkstatt baut ein AT-Getriebe ein. In seltenen Fällen wird die Automatik auch demontiert und überholt, das findet aber nur in spezialisierten Automatik-Betrieben statt. Die Ruckelei kommt nach meiner Einschätzung eher von einem Antriebswellengelenk. Lassen Sie das mal prüfen, im schlimmsten Fall muss ein Gelenk / eine Welle erneuert werden....

Frage von Frank Schnieders:

Hallo, habe bei meinem Audi A4 B5 ADR die Ölwanne getauscht und jetzt leuchtet die rote Öllampe durchgehend. Öl ist aber genug drin.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Frank, das Vorhandensein von Öl allein reicht leider nicht, es muss auch durch die Ölpumpe zu den Schmierstellen gepumpt werden. Wenn die Ölwanne z.B. durch einen Aufsetzer deformiert wurde, könnte auch die Ölpumpe ein Ding mitbekommen haben und müsste auch gewechselt werden. Oder (was gerne mal passiert....) es wurde vergessen, das Kabel wieder an den Öldruckschalter zu stecken. Wenn das alles ausgeschlossen werden kann, hilft nur ein Drucktest mit einem Manometer. Wenn der Öldruck messbar und normal ist, ist entweder der Öldruckschalter oder der Kabelweg zwischen Kontroll-Leuchte und Öldruckschalter defekt. Viel Spaß beim Basteln wünscht Der Autopapst

Frage von Jens Kramer:

Hallo Herr Keßler, war mit meinem Opel Antara, EZ 2009, Km-Stand 43.000, zur Durchsicht mit dem Ergebnis: Stoßdämpfer mussten gewechselt werden, Wasserpumpe wurde gewechselt, Lenkgetriebe wurde gewechselt, Nachschalldämpfer wurde gewechselt, hintere Bremsbacken wurden ausgewechselt und ein Simmering im Motor. Kann das sein? Ausgebaute Teile haben wir uns mitgeben lassen und haben jetzt Zweifel an dem Umfang der angeblich dringend notwendigen Reparaturen?!

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Kramer, aus der Ferne kann ich natürlich nicht beurteilen, ob die genannten Teile tatsächlich austauschreif waren. Aufgrund des Fahrzeugalters und der Art der Teile tippe ich auf eine freie Werkstatt, wahrscheinlich sogar eine Werkstattkette. Die Ketten verkaufen gerne mal Teile, die im Lager liegen. Dabei ist es egal, ob das nötig ist oder nicht.... Natürlich sind das Extremfälle und keineswegs zu verallgemeinern. In Ihrem Fall hört es sich aber verdammt danach an. Nach 43.000 km sind die Beläge der Hinterachse normalerweise erst zu 50 Prozent verschlissen. Ähnlich sieht es mit den Stoßdämpfern aus (fast unglaublich: alle vier schon defekt....?). Das Lenkgetriebe hätte in einer Opelwerkstatt als Kulanzfall behandelt werden können. Alles in allem ist es jetzt zu spät! In ähnlichen Fällen lohnt immer eine Zweitmeinung oder (wer sich dann immer noch unsicher ist....) die Inspektion bei TÜV oder Dekra. Die sind zwar nicht gratis, aber immerhin unabhängig (bekanntlich wird da nicht repariert....). Mit dem Prüfbericht ist man dann am Werkstatt-Tresen wesentlich besser aufgestellt!

HP fragt:

Hallo Autopapst, kann ich bei meinem Nissan Qashqai, 2.0 Liter, Benzin-Motor mit 141 PS auf LPG umrüsten lassen? Das Fahrzeug ist Baujahr 10/2010?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo HP, grundsätzlich geht das, es wird sich sicher auch ein Umrüster finden. Aber: Zum einen ist die Garantie noch nicht abgelaufen und würde durch den Umbau tangiert / erlöschen. Und zum anderen müsste nicht nur eine Gasanlage, sondern auch ein Zylinderkopf mit gehärteten Sitzringen eingebaut werden. Das ist teuer (ca. 2600 € all incl.) und bei einem modernen Auto wie dem Quashkai leider immer noch keine Gewähr für einen langen und störungsfreien Betrieb mit LPG. Ich würde damit noch warten, bis die Garantie abgelaufen ist und / oder in den einschlägigen Foren Quaskai-LPG-Erfahrungen gepostet werden (bislang habe ich noch nichts gefunden!). Nebenbei bemerkt fahre ich seit 80.000 km mit einem auf LPG umgerüsteten Golf 5. Ich bin total zufrieden, musste allerdings nach 30tkm mit LPG den Zylinderkopf wechseln (auf ein Modell mit gehärteten Sitzringen....). Seither lache ich jedes Mal nach dem volltanken. Cheers vom Autopapst

Bernd Görsdorf fragt:

Sehr geehrter Herr Andreas Keßler, ich fahre einen Opel Tigra, 893 Coupe, X 16 XE, Baujahr 1996.Seit einiger Zeit habe ich Probleme mit dem Warmstart. Es wurde die Lichtmaschine repariert. Ich habe eine nagelneue sehr gute Batterie. Der Tank wurde mit Zusätzen „gereinigt“. Das Auto läuft wie eine Biene, es startet wunderbar, es lässt sich gut beschleunigen, nur wie gesagt, der Warmstart ist eine Katastrophe. Was kann man (Werkstatt) noch tun? Sehr dankbar wäre ich für eine Antwort.Mit freundlichen Grüßen, Bernd Görsdorf

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Görsdorf, war das Auto schon mal in einer Werkstatt? Wenn dort der Fehlerspeicher befragt wird, kommen wahrscheinlich folgende Ursachen auf den Schirm: 1. der Temperaturfühler. Wenn der defekt ist, kostet der Tausch bei Opel ca. 50€. 2. das AGR-Ventil (Abgasrückführung). Diesen Defekt bemerkt man aber eigentlich nur während der Fahrt und nicht beim (Warm-)starten... Voraussetzung für eine Diagnose ist allerdings, dass der Motor vor der Messung warm ist und das der Fehler auftritt. Es grüßt, Der Autopapst

U. Scheidl fragt:

Sehr geehrter Herr Keßler, wir fahren einen Nissan Terrano Diesel 2,7 Liter, R20 - kein ABS; Baujahr 1993, Laufleistung 235 000 km. Folgendes Problem: November 2012 TÜV - der Prüfer fährt auf den Bremsenprüferstand - Vorder- und Hinterbremse topp. Plötzlich fällt schlagartig das Bremspedal bis auf das Bodenblech durch. Marderbiss - Bremsschlauch vorne rechts. Dieser wurde erneuert und links gleich mitgewechselt. Ordnungsgemäß entlüftet. Problem - das Bremspedal sackt bei laufendem Motor durch. Im Stand alles okay. Daraufhin wurde der Hauptbremszylinder gewechselt. Das gleiche Spiel. Die Werkstatt ist ratlos - alles nochmal entlüftet - nichts Neues. Daraufhin wurden die 3 Leitungen vom Hauptbremszylinder abgeschraubt und die Anschlüsse dicht gemacht. Siehe da, das Bremspedal steht im Stand und mit laufendem Motor. Also Leitungen wieder ran, entlüftet - das gleiche Spiel - Pedal sackt durch. Es wird keine Bremsflüssigkeit verloren und die Bremswirkung ist vorhanden. Die Meinungen anderer Schlosser und Meister reichen von defekten LAB (lässt sich problemlos bewegen), nicht korrektem Stößelspiel des Bremskraftverstärkers sowie der Meinung eines Meisters von einem Nissan -Autohaus - das wäre normal bei diesem Auto und das wäre immer so. Da muss ich wohl 20 Jahre geschlafen haben, dass ich das nicht bemerkt habe. Ich hoffe, daß Sie zu diesem Problem eine Aussage machen können und bedanke mich im Voraus für Ihre Bemühungen. Mit freundlichen Grüßen, U. Scheidl und S. Bergemann

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Das ist mal ein Problem! Sagenhaft, was so möglich ist..... Also: Der HBZ ist offenbar nicht defekt (neu, und durch Verschluss der Abgänge geprüft). Was mich wundert, ist die Tatsache, dass Bremswirkung vorhanden ist, obwohl das Bremspedal durchfällt. Ist die Bremswirkung lediglich vorhanden oder so wie immer / vorgeschrieben? Ich würde die Bremsleitungen einzeln wieder anschließen: Also alle 3 ab, dann erst nur links wieder ran, dann nur rechts, dann nur hinten. Das dürfte Aufschluss geben, wohin der Druck geht. Und dann muss weiter gesucht werden. Ich tippe auf den hinteren Kreis /die Trommelbremsen; möglicherweise haben sich die Beläge selbstständig gemacht (Nachstellmechanismus??). Leider ist zur Lösung dieses Problems viel Versucherei und vor allem Überlegung nötig, was per Leserbrief mühsam ist. Halten Sie mich auf dem Laufenden.... Es grüßt, Der Autopapst

Frage von Florian:

Guten Tag, ich habe bei Glatteis festgestellt, dass bei meinem Volvo S60, Bj.2001, 2.4 T, ausgestattet mit STC (Stability and Traction Control), ein knarrendes Geräusch beim Eingriff von STC aus dem linken Motorraum zu vernehmen ist. Wenn ich das STC ausschalte via Schalter, ist kein störendes Geräusch mehr zu hören.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Florian, das ist der Hydraulikblock im Motorraum, der den Bremseingriff regelt! Hierbei wird automatisch (vom STC-Modul gesteuert) alles das gemacht, was der heutige Autofahrer selbst nicht mehr kann (also auf Glatteis bremsen, in der Kurve gegenlenken.....). Populär sind diese Fahrerassistenzsysteme als ESP und ABS. Also: Es ist alles völlig normal!

Frage von Axel Berner:

Sehr geehrter Herr Kessler, ich habe eine Frage zu den H4 Leuchtmitteln : es gibt H4 Lampen für ca. fünf Euro und für ca. 20 Euro. Bei den teuren wird mit 100 % mehr Leuchtkraft gegenüber Standardlampen geworben. Könnten Sie mir den Unterschied zwischen den Lampen erklären? Oder sind in den sogenannten Standardlampen heutzutage wieder ein Kohlefaden verbaut? Ich bedanke mich im Voraus Axel Berner

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Berner, es gibt selbstverständlich auch bei H4-Leuchtmitteln "sone und solche".... Die großen Hersteller (Osram, Phillips, Bosch etc.) investieren sehr viel Know-How in ihre Produkte und können dann damit auch Tests gewinnen. Da wird der Lichtstrom, die optische Genauigkeit, die Haltbarkeit und die Verarbeitung bewertet, die im Ergebnis sehr schnell die guten von den besseren trennt. Leider ist der Verkaufspreis fast nicht als Kriterium heran zu ziehen: Premium-Qualität kann im Großhandel billiger sein als die H4-Lampe im Billigblister vom Grabbeltisch. Außerdem gibt es immer "no-Name"-Chargen der großen Hersteller, die man nicht ohne weiteres erkennt. Ich an Ihrer Stelle würde mir Lampen im Taxibedarf kaufen. Die Taxibranche achtet sowohl auf den Preis als auch auf die Qualität: Was hier im Angebot ist, ist im Wortsinne "preiswert". Die Discounter-Angebote würde ich nur dann nehmen, wenn der Lampenwechsel einfach ist. Die modernen Plastik-Bomber erfordern ja häufig den Abbau der kompletten Front, wenn nur mal ein Standlicht-Birnchen erneuert werden muss. Es grüßt Der Autopapst

Frage von Frau Kreutzer:

Wir haben einen Mazda, Baujahr 2006. Die Stoßdämpfer wurden bereits zweimal gewechselt. Jetzt hat er bei 63.000 Km wieder kaputte Stoßdämpfer. Was empfehlen Sie?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Frau Kreutzer, was waren das für Stoßdämpfer? Original-Ersatzteile oder billige Zubehörware? Wo fahren Sie in der Regel? Autobahn oder Landstraßen? 3. Ordnung? Wer hat die defekten Stoßdämpfer bemerkt? Die Werkstatt bei der Inspektion? Welche Werkstatt? Vertragswerkstatt oder ATU? Fragen über Fragen.... Grundsätzlich lassen sich Betriebsbedingungen vorstellen, unter denen ein Satz Stoßdämpfer nach 20.000 km "durch" ist. Das wären dann Fahrten mit einem voll beladenen Auto über Feld-, Wald- und Nebenwege. Das kostet Stoßdämpfer. Wenn der Hersteller der Stoßdämpfer unbekannt ist, besteht immer die Möglichkeit, dass Ihnen „No-Name“-Teile aus Indien, China oder Osteuropa eingebaut worden sind. Die sehen von außen zwar fast genauso aus wie teure Originalteile, halten aber bei weitem nicht so lange. Wenn Sie neue Stoßdämpfer kaufen, achten Sie auf Markennamen wie Boge, Bilstein, Koni oder wählen Sie Ersatz mit dem Logo des Autoherstellers. Die "Auto-Aldis" sind bekannt dafür, gerne mal Teile des Autos als defekt zu bezeichnen, die nebenan gerade auf Lager sind. Da werden dann gerne auch mal völlig intakte Stoßdämpfer erneuert. Wenn Sie sicher gehen wollen, ob Ihre Stoßdämpfer noch gut sind: Fahren Sie zu einer Prüfstelle des TÜV, der DEKRA oder der GTÜ und lassen Sie dort einen Stoßdämpfer-Check machen. Da dort keine Stoßdämpfer verkauft werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer echten Diagnose sehr hoch. Unter normalen Umständen hält ein Satz Stoßdämpfer mindestens 80.000 km, bevor Ersatz fällig wird. Es grüßt der Autopapst

Frage von G. Ritscher:

Habe einen Opel Astra 1,4. Seit einiger Zeit leuchtet im Armaturenbrett im sporadischen Zeitraum das Abgassignal auf. Ist auch gleichzeitig mit einem Leistungsabfall verbunden. Tritt auf, wenn ich beschleunige. Wenn der Motor ausgeschaltet und wieder angelassen wird, läuft der Motor wieder normal. Was kann das sein? Können Sie mir helfen? LG G. Ritscher

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Ritscher, Sie haben Glück! Durch das Aufleuchten der Kontroll-Leuchte und des Eingriffes des "Notlaufmodus" (= Leistungsreduzierung) zeigt das Auto an, dass etwas mit der Gemisch-/Abgasaufbereitung nicht stimmt. Dieser Fehler ist im bordeigenen Fehlerspeicher abgelegt und kann dort abgefragt werden. Wer den richtigen Diagnosecomputer dazu und das defekte Auto hat, ist sehr schnell in der Lage, eine Diagnose und einen Reparaturvorschlag zu machen. Da Ihr Auto nicht bei mir ist, kann ich weder diagnostizieren noch reparieren. Die Vielzahl der theoretisch möglichen Ursachen würde jeden Diagnoseversuch ähnlich wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen ausgehen lassen.....Es grüßt Der Autopapst

Frage von Thomas Nendel:

Hallo Hr.Keßler, bei einer Sendung hab ich einen Bericht über ihre Person gesehen. Da hatten Sie einen Mercedes G, in Gelb. Ist dieses Fahrzeug zu haben? Benötige einen "G" für meine Straußenfarm, welche ich dieses Jahr gründen möchte- Gruß Th. Nendel

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Nendel, selbstverständlich ist mein "G" zu haben, nur nicht jetzt! Ich brauche immer eine bestimmte Zeit mit einem Auto-Typ, bis ich alle seine Macken und Fähigkeiten „gelernt“ habe. Und bei diesem Auto spielen noch große Sympathien meiner Familie eine Rolle. Im Augenblick bleibt der gelbe deshalb bei uns.... Viel Erfolg mit den Straußen wünscht der Autopapst

Gertrud Räuber fragt:

Hallo Herr Keßler, meine Tochter hat einen gebrauchten Golf Plus TDI seit Sommer 2012. Das Problem ist, dass sie seit dem Herbst Wasser immer wieder im Kofferraum hat, obwohl die Dichtung der Rücklichter sowie der Heckklappe erneuert wurden. Im Herbst wurde ein neuer Motor eingebaut und davor musste Hagelschaden (Tennisgroße Beulen) behoben werden, wobei ich mir aber nicht vorstellen kann, dass eines dieser Sachen damit zu tun hat. In der VW Werkstatt haben sie außer dem Austauschen dieser o.g. Dichtungen nichts gefunden. Haben dieses auf Verdacht gemacht. Haben Sie uns einen Tipp aus Erfahrung. Würde mich freuen eine Antwort zu bekommen. Mit freundlichem Gruß, Gertrud Räuber.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Frau Räuber, Wassereinbruch ist immer lustig zu diagnostizieren.... Man denkt ja immer, das Wasser muss an der Stelle ins Auto eindringen, an der es sich später zeigt. Das ist leider nur sehr selten so, weil Wasser im Auto immer an den tiefsten Punkt fließt. In meiner Praxis mit alten Autos halte ich mich nie lange mit der Suche auf, sondern bohre in der Pfütze in Loch ins Blech, durch das die Brühe dann ins Freie laufen kann. Immerhin gibt es eine gelegentlich auftretende Ursache für Wassereinbrüche beim Golf Plus: Die Überdruckklappen hinter der Heckstoßstange! Wenn die defekt sind, schaufeln die Hinterräder während der Fahrt ordentlich Wasser in den Kofferraum. Zur Kontrolle muß aber ggf. der hintere Stoßfänger demontiert werden (manchmal reicht ein Blick von unten -Auto auf der Bühne- aber schon aus!). Es grüßt Andreas K.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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