Fragen an den Autopapst im September 2013

Fragen an den Autopapst im September 2013
Autopapst Andreas Kessler © Autogazette

Probleme mit dem Auto? Der Motor springt nicht an? Sie wissen nicht mehr weiter? Kein Problem! Autopapst Andreas Kessler hilft Ihnen weiter. Heute dem Fahrer eines Hyundai Sonata.

Frage von Tommix Merato:

Hallo, bei meinem Hyundai Sonata 2.0, Baujahr 2002, ist das Motordiagnose Fehlerzeichen aufgeleuchtet. Darauf habe das Kabel bei der Werkstatt wechseln lassen. Nach einem Monat leuchtet es wieder auf und zeigt Turbinenwellen-Drehzahlsensor Fehlfunktion, Stromkreis überprüfen an, obwohl Elektrik geprüft und das Kabel dafür gewechselt wurde. Trotzdem leuchtet der Fehler beim Diagnosegerät auf. Lösche ich es, habe ich zwei Wochen Ruhe, danach leuchtet es wieder. Wenn es leuchtet, sinkt die Motorleistung. Da es Halbautomatik ist, kann ich nur im dritten Gang losfahren. Können Sie mir sagen, was es sein kann?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Soweit ich Ihre Frage verstanden habe, ergab die Befragung des Fehlerspeichers ein Problem mit dem Drehzahlsensor der Kurbelwelle, der daraufhin erneuert wurde. Anschließend fuhr das Auto einen Monat problemlos, bis die MIL wieder aufleuchtete. War die Ursache dafür wieder dieselbe? Ohne der Ursache nach zu gehen, ist das Löschen des Fehlerspeichers natürlich sinnlos! Wenn im Display wieder der Kurbelwellensensor als Ursache steht, würde ich mich mit den Steckverbindern beschäftigen und ggf. die genaue (!!) Position des Sensors am Kurbelgehäuse sicherstellen.

Frage von Lutz Knippel:

Ich fahre einen Renault Kangoo, Baujahr 2007, 75 PS / 1149 Liter Hubraum. Bei mir leuchtet die Motorlampe auf. Dies hatte ich schon 2010. Da wurde eine neue Zündspule eingebaut. Bis heute hatte ich Ruhe. Nun leuchtet diese wieder auf. Ich war bei zwei Werkstätten (Bosch und ATU), es wurden a) Zündkerze gewechselt, b) Diagnose/Fehlerspeicher gelesen, c) Kompression geprüft, d) Einspritzdüse erneuert. Alles hat nicht geholfen. Die Lampe leuchtet bei Reduzierung der Geschwindigkeit unter 50 km, höher erlischt sie. Können Sie mir einen Tipp geben, da die Kosten von zwei Werkstätten nicht unerheblich waren. Bei Renault wollten Sie mir gleich den Zahnriemen erneuern. Dies habe ich abgelehnt da die anderen Werkstätten dies für Unsinn hielten.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Die Werkstätten haben doch den Fehlerspeicher befragt! Dann sollte es doch einen Fehlercode geben, der die Ursache beschreibt.... Du schreibst in der Einzahl (Zündkerze, Einspritzdüse.) Das deutet auf Zündaussetzer in einem Zylinder hin. Wahrscheinlich nur temporär, sonst wäre die Lampe immer an. Und das kann sehr wohl (speziell bei Renault!) wieder die Zündspule sein. Ich würde mal eine neue probieren, möglichst nicht original von Renault (weil die aus dem freien Handel oft besser sind...). Die Jungs bei Bosch und ATU waren schon auf dem richtigen Weg, hatten aber Pech, weil der Fehler gerade nicht auftrat. So ist das leider oft.... Viel Erfolg wünscht der Autopapst

Frage von Madlen Knittel:

Mein Ford Fiesta, Baujahr 1995, fährt top. Nur wenn ich den Berg hochfahre oder auch auf gerader Strecke Gas gebe, hört es sich an, als wäre ich im Leerlauf. Zwar kein direktes Jaulen, aber er kommt den Berg nicht hoch und verliert kurz an Geschwindigkeit.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Madlen, das dürfte die Kupplung sein! Keine ganz billige Reparatur, aber wenn das Auto sonst noch gut beieinander ist, würde ich die 450 Euro investieren....

Lorenz Bundscherer fragt:

In meinem geliebten Renault Kangoo (12 Jahre, 124.000 km, Klimaanlage) springt der Lüfter für die Kühlung nicht mehr an. In zwei Werkstätten konnte nicht festgestellt werden, wo genau die Ursache liegt. Man teilte mir mit, da dies irgendwo im Kabelstrang sein könne, wäre bereits die Fehlersuche so aufwendig und teuer, dass es besser sei sich jetzt von dem Fahrzeug zu trennen. Ich frage mich ob das schon das letzte Wort sein muss und denke auch an exotische Lösungen z.B. einen von Hand bedienbare Schalter, falls man einmal im Stau steht. Bisher hatte ich nur einmal Probleme mit der Temperatur nach längerer Autobahnfahrt im dichten Stadtverkehr. Dort war das Fahrzeug aber nur ausnahmsweise unterwegs, da ich sonst damit nur Kurzstrecken fahre.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Lorenz, Du hast genau die Lösung im Kopf, die ich empfohlen hätte! Geh´ zu einem Autoelektriker und lass Dir einen Schalter für den Lüfter einbauen. Schön nach den Regeln der Technik, über ein Relais geschaltet und abgesichert.... Das funktioniert ganz sicher, jedenfalls besser als die unsäglichen Steuerungen über den „Zentralcomputer". Ab und zu darf der Autofahrer auch mal etwas selbst entscheiden und dazu einen Schalter umlegen....

Alexander Well fragt:

Hallo, ich habe einen BMW 316i e46, Bj.:2003. Ich habe folgendes Problem: Mein Auto ruckelt beim Anfahren und Fahren im Drehzahlbereich bis 3000 Umdrehungen und hat bis dahin auch keine Leistung. Ab 3000 Umdrehungen geht er ganz normal, daher schließe ich einen Zündspulendefekt fast aus. Was kann das sein? Motorkontrolleuchte leuchtet und im Stand, wenn ich Gas gebe, hört man ein Ausblasen aus dem Auspuff und ein leichtes "Blubbern".

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hey Alex, Dein Bimmer läuft wahrscheinlich nur auf 3 Zylindern! Das kann an einer(!) Zündspule liegen, an einer defekten Zündkerze, am Biss des Marders, an einem verbrannten Auslassventil und ungefähr 25 weiteren Ursachen.... Lass mal einen Profi unter die Haube sehen, in der Mehrzahl der Fälle hat man den nicht mitlaufenden Zylinder und die Ursache dafür schnell gefunden. Viel Glück wünscht der Autopapst.

Frage von Th. Linz:

Hallo, seit einem Jahr nervt mich beim Starten meines Opel Sintra 2,2i für ca. eine Minute ein mehr oder weniger lautes "Pfeifen/Quietschen" aus dem Motorraum. Nach dieser Zeit, gibt es ein Schaltgeräusch und dann ist Stille eingetreten. Für die Opel-Fachwerkstätten gibt es keinen Handlungsbedarf. Können Sie mir ein Tipp geben, welches Aggregat im Motorraum sich nach ca. einer Minute abschaltet, oder die Geräuschursache sein kann. Danke im Voraus und freundliche Grüße Th. Linz

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Thomas, das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sekundärluftpumpe, die nach dem Kaltstart Luft in den Abgastrack bläst, damit die Abgastemperatur höher wird und der KAT schneller anspringt. Das Ding ist bei fast allen Sintras laut und wird oft still gelegt. Das ist aber ein Eingriff in die Abgasreinigungsananlage und daher strikt verboten (wir wollen schließlich keine Luftreinheitswerte wie in Peking haben, oder??).

Frage von André Reisewitz:

Sehr geehrter Herr Keßler, ich fahre einen VW Jetta 2 Bj. 91., 1,8, Motorcode RP, Mono Jet-Tronic, Automatik, G-Kat mit Kaltlaufregler. Mein Problem ist, wenn der Motor kalt ist, springt er sofort an. Wenn er warm ist, springt er schlecht an und geht ab und zu auch wieder aus. Auch nimmt er, wenn er warm ist, auf den ersten Meter Fahrt kein Gas an, ich muss dann immer etwas mit dem Gas spielen, das er fährt. Mein VW-Buch hat mir nicht geholfen. Was könnte es sein? Mit freundlichen Grüßen André Reisewitz

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Der warme Motor zieht Nebenluft und magert ab. Deshalb hat er keinen vernünftigen Leerlauf und ein mieses Startverhalten. Du musst das „Leck" suchen, entweder mit einer Dose Bremsenreiniger in Richtung "Verdachtsstelle" (dann dreht der Motor hoch) oder einer Blumenspritze (dann stirbt der Motor ab!). Heißer Tipp von mir: Der Ansaugflansch zwischen Ansaugkrümmer und dem Oberteil der Monojetronic....

Frage von Michael:

Hallo Autopapst, bei meinem Citroen Berlingo, Baujahr 2004, 55 KW/75 PS, geht immer mal wieder die Motorlampe an. Als sie beim ersten Mal anging, war die Lambdasonde oder ähnlich defekt und wurde ausgetauscht, sogar beide, weil auch der Spritverbrauch doppelt so hoch war. Dann ging sie immer mal wieder an und nach einiger Zeit wieder aus ohne erhöhten Spritverbrauch. Jetzt ist sie wieder an, mit erhöhtem Spritverbrauch. Woran kann das liegen, wenn es mal angenommen nicht die L-Sonde ist? Danke und Gruß

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

An ungefähr 318 unterschiedlichen Sachen..... Das ist das Schöne an der MIL, dass man beim Aufleuchten immer eins ganz genau weiß: Es ist etwas nicht in Ordnung..... Was das ist, gibt im Idealfall der Fehlerspeicher preis, in vielen Fällen aber leider nur der eigene Geldbeutel, der „auf Verdacht" gewechselte Teile bezahlen muss. Wenn der Kraftstoffverbrauch höher ist als sonst, würde ich mich mal mit dem Leerlaufregler und der Abgasrückführung beschäftigen. Oft ist es auch der Luftmassenmesser. Oder eben eine der 315 anderen Möglichkeiten. Cheers vom Autopapst!

Stefanie Weber fragt:

Hallo Herr Keßler, meine Mutter und ich wenden uns heute an Sie, da wir sonst nicht wissen, wer sich unserer Annehmen sollte. Wir fahren einen Mitsubishi Eclipse (USA) D30 von 1999. Meine Mama liebt ihr Auto über alles - und der linke elektrische Scheibenheber (oder der Motor davon?) funktioniert seit geraumer Zeit nicht mehr richtig, so dass die Scheibe fast immer leicht (mitunter bis zu 5cm) offenbleibt, weil die Scheibe "runtersackt", selbst wenn man sie zuvor hochgefahren hat (was mal geht und mal nicht; es rattert und stottert) - auch ein hochschieben/-ziehen indem man mit beiden Händen die Scheibe oben anfasst funktioniert selten, da sie auch dann wieder herunter sackt. Das ist insbesondere bei Regen und nun bald Eis und Schnee nichts und auch ein Sicherheitsrisiko. Zukleben ist nicht möglich, da die Türen oben mit den Scheiben enden und nicht mit einem Rahmen. Wir würden nun gern ein passendes Ersatzteil kaufen, kennen uns aber nicht aus. Die Angaben, die man auf den Ersatzteilseiten im Internet findet, passen nicht zu unseren Daten (104 kw gibt es da nicht... Ist dann 105 kw identisch?) und in einer Werkstatt hieß es, dass allein das Ersatzteil 400 Euro kosten solle... Können wir nicht etwas machen, dass es günstiger wird? Wie kann man sich da helfen? Liebe Grüße!

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Stefanie, das Sportcoupe Mitsubishi Eclipse wurde von den Herstellern Mitsubishi (als „Eclipse"), Plymouth (als Laser) und der Chrysler-Tochter Eagle (als Talon) gemeinsam entwickelt. Für Deutschland und die EU kam von der Version, die Deine Mutter hat. nur das Grundmodell mit 4G63-Motor (bis Baujahr 1996 Abgaseinstufung Euro 1 mit 107 kW und Euro 2 mit 104 kW) zum Verkauf. Äußerlich nur durch den serienmäßigen Doppelrohrauspuff von der älteren Euro-1-Version zu unterscheiden. Das Problem der „duchsackenden" Scheibe auf der Fahrerseite liegt offenbar am Fensterhebermechanismus, der aus dem Motor und der Fensterhebermechanik besteht. Was genau die Ursache ist, ist nur nach einer Demontage zu ergründen (und die kostet schon Geld....). Ersatzteile gibt es gebraucht bei e-Bay (ganz erstaunlich viele....) oder Deine Mutter lässt sich in einer freien Werkstatt einen „Universal-Fensterheber" aus dem Internet anpassen. Allerding: Hier sind die Teilekosten klein, dafür der Posten „Arbeit" groß.... Der wäre aber bei dem teuren (400 EUR) Neuteil auch groß....

Thomas Jekel fragt:

Hallo Herr Keßler, ich habe eine Frage wegen meinem Motorrad Honda C 650, RC05, BJ 1982, 63 PS. Ich denke, Motor ist Motor, evtl. haben Sie ja eine Idee... Wenn die Maschine warm ist und im Leerlauf ca. 1 Minute steht, dann geht derMotor von selbst aus. Wenn das passiert ist, kann man den Anlasserknopf betätigen, der Anlasser dreht sich dann aber nicht, es erscheint nur ein Klack Klack, so wie wenn die Batterie leer ist, was aber nicht der Fall ist. Nach ca. 5 Minuten lässt sich die Maschine problemlos wieder starten. Das Problem besteht jetzt schon seit 16 Jahren und lässt sich vermeiden, wenn man die Leerlaufdrehzahl über 2000 Touren hält. Dann ruckelt die Maschine einmal nach ca. 1 Minute und man weiß, dass die Maschine dann ausgegangen wäre. So das war das 1. Problem. Jetzt kommt das 2. neue Problem. Die Maschine hat, wenn Sie warm ist, keine Leistung mehr und geht einfach aus, so wie wenn kein Sprit mehr zugeführt wird. Davor kann man noch mit ca. 80-100 km/h ca. 2-3 Minuten fahren, der Motor ruckelt aber.... Dann geht die Maschine komplett aus, nach ca. 5 Minuten kann man die Maschine erneut starten und alles funktioniert wieder. Es ist kein Kraftstofffilter verbaut. Haben Sie eine Idee? Vorab vielen Dank und freundliche Grüße Thomas Jekel

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Thomas, zwei Probleme mit (wahrscheinlich) einer gemeinsamen Ursache! Ich tippe auf die Vergaser bzw. deren Schwimmerkammer-Ventile. Wenn der Motor warm ist, dehnt sich der Kraftstoff aus und läuft über das oder die undichten Schwimmernadelventile undosiert in Richtung Motor. Der Motor säuft ab und stirbt. Der viele Kraftstoff sorgt dann beim Versuch zu starten für Fehlzündungen, die den Motor quasi blockieren. Wenn der Sprit an den Kolbenringen vorbei in die Ölwanne geflossen ist, geht alles wieder. Ähnlich ist es bei höheren Geschwindigkeiten, hier überfettet der Motor auch, ruckelt und geht schließlich aus. Ich empfehle eine Überholung der Gasfabriken; der „super-öko-Sprit" unserer Tage ist für alte Motorräder schlicht Gift, weil er im Vergaser für alles mögliche sorgt, nur nicht für eine ordentliche Gemischaufbereitung.... Einen Dichtungssatz mit neuen Schwimmernadeln gibt es entweder bei Honda direkt, spezialisierten Versendern oder im www.

Frage von Pablo:

Guten Tag Herr Kessler, ich bekomme meinen Renault F 40 Rapid, Benziner, BJ 1997, nicht mehr gestartet, wenn ich nur kurz (unter 3 min.) die Scheinwerfer angelassen habe. Die Batterie ist ein halbes Jahr alt. Hatte schon vor sechs Monaten Probleme mit der Batterie gehabt, dann das Radio ausgebaut, weil ich dort den Fehler vermutete. Hat aber nichts genutzt, nur Massekabel abzuklemmen. Jetzt geht es zwar ohne abklemmen, aber wohl ist mir dabei auch nicht. Wäre schön, von ihnen eine Lösungsidee geschenkt zu bekommen. MfG Pablo

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hey Pablo, wenn die Batterie erst ein halbes Jahr alt ist, würde ich mal die Ladespannung der Lichtmaschine prüfen: Die misst man mit einem Voltmeter bei laufendem Motor zwischen Plus- und Minuspol der Batterie. Idealerweise sollte die bei etwa 14 Volt liegen. Liegt sie darunter, wird die Batterie nur schlecht geladen. Wenn die Ladespannung zu gering ist, ist entweder die Lichtmaschine selbst, der Regler oder die Verkabelung zwischen Lima und Batterie die Ursache. Wenn alles stimmt, ist nicht die Batterie oder die Lima an den Startschwierigkeiten schuld, sondern der Anlasser bzw. dessen Anschlusskabel. Was im Einzelnen zu tun ist, musst Du selbst heraus finden... Cheers vom Autopapst

Frage von Peter Freiberger:

Hallo Herr Keßler, ich fahre einen Skoda Superb 1, Automatik, 1.8i, 20V, Turbo, 150 PS, Motorcode AWT, Baujahr 2007 mit eingebauter Autogasanlage, die vor zwei Wochen überprüft und neu eingestellt wurde. Ich habe folgendes Problem, der Motor läuft seit ca. acht Wochen im kalten Zustand und einlegen der Fahrstufe unruhig. Die Drehzahl geht auf 800 Umdrehungen zurück und der Motor geht beim Bremsen oder Anhalten aus. Ist der Motor warm, ist allen normal. Es leuchten keine der Warnleuchten. Meine Werkstatt hat den Fehler ausgelesen mit folgendem Ergebnis: Fehlercode 16684 Verbrennungsaussetzer festgestellt und Fehlercode 16685 Verbrennung, Zül.1 Verbrennungsaussetzer festgestellt. Anschließend haben sie die Kompression gemessen mit dem Ergebnis: Zyl.1 6 bar, alle anderen 11 bar. Die Zündkerzen sind in Ordnung und die Zündspulen haben sie untereinander getauscht. Nach dem Löschen der Fehlercodes und erneutem Auslesen hat es keinen Fehler mehr angezeigt. Der Motor läuft aber immer noch unruhig und geht im kalten Zustand aus. In der Werkstatt wurde mir, nach ratlosem Schulterzucken, angeraten, den Motor auseinanderbauen zu lassen und eventuell zur Motorinstandsetzung zu schicken. Kosten nach oben offen. Können die ausgelesenen Fehler der Grund für den unruhigen Lauf und das ausgehen des Motors sein? Was kann es noch für Ursachen geben? Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich freuen. Mit freundlichen Grüßen Peter Freiberger

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Peter, das hört sich nach einem typischen Gasschaden an. Wahrscheinlich hat sich das Auslassventil im Laufe der Zeit so weit in den Ventilsitz eingearbeitet, das der Hydrostößel am Ende seines Nachstellbereiches war. In der Folge ist das Ventil verbrannt und dichtet jetzt nicht mehr: Die Kompression ist im Keller (6 bar ist deutlich!). Die Fehler die, im Steuergerät gespeichert sind, passen ziemlich exakt dazu. Eine andere Ursache kann ich mir nicht vorstellen. Also: Kopf runter und zum Überholen geben! Dabei sollten dann gleich an allen Ventilsitz Ventilsitzringe eingebaut werden, die der Motor serienmäßig nicht hat. Danach läuft der Motor wieder 1A (habe ich gerade mit einem alten 5er-BMW hinter mir!). Es grüßt der Autopapst

Frage von Hans Patek:

Hallo, ich habe ein Problem mit meinem Ford Fiesta, Bauj.04/91, KBA 0928 / 785 mit 37 KW, Schaltgetriebe und Benzin. Der Fiesta geht beim Anfahren immer aus. Im Leerlauf läuft er normal warm und kalt. Kraftstofffilter ist neu wurde gewechselt, weil Fiesta während der Fahrt, beim Lastwechsel und an Kreuzungen stotterte. Seit dem bekomme ich ihn nicht mehr vom Fleck. Wenn ich ihm im Stand eine längere Zeit hoch drehen lasse, tourt er dann ab und geht auch aus. Ich habe das Gefühl, dass er zu wenig Benzin bekommt, aber nach einem Filterwechsel? Der alte Filter war fast zu. Irgendeine Idee? Danke im Voraus Hans

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Hans, prüfe mal, ob der Filter richtig herum eingebaut worden ist. Und dann: Der Kupplungsschalter! Wenn der defekt / abgeklemmt ist, passiert genau das, was Du beschreibst. Viel Erfolg wünscht Der Autopapst

Frage von Manfred Beck:

Guten Tag, ich habe eine AU bei meinem Renault Megane, Bj. 1998, durchführen lassen. Am nächsten Tag ging die Zylinderkopfdichtung kaputt. Hätte man bei der AU keine Anzeichen dafür bemerken können? Zudem blinkt das Rücklicht auf der rechten Seite bei eingeschalteter Beleuchtung mit. Was ist da kaputt?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Wenn die ZKD schon während der AU defekt gewesen wäre, wäre das sicher aufgefallen (z.B. durch starke Rauch-/Dampfentwicklung). Wenn die AU aber nur der Tropfen war, der das Fass zum überlaufen bzw. die schon vorgeschädigte ZKD zum Durchbrennen brachte. Vielleicht ist es aber auch gar nicht die ZKD, sondern ein Riss im Zylinderkopf. Die „Light-Show“ am Heck hat eine simple Ursache: Ein Massepunkt im Heck des Fahrzeuges ist korrodiert und damit isoliert. Finden, säubern, konservieren.

Frage von Stefan Rother:

Hallo, ich bin Besitzer eines Opel Astra H Caravan, BJ 12/2007, 50.000 km, 115 PS, Benziner, und habe aktuell das Problem, dass der Wagen in der Fahrgastzelle einen leichten Benzingeruch entwickelt. Hauptsächlich dann, wenn er mal ein paar Stunden gestanden ist. Allerdings kam es auch schon vor, dass man den Benzingeruch auch wahrnehmen konnte, wenn man damit unterwegs war. In diesem Falle war der Benzingeruch sogar noch stärker wahrnehmbar. In der Werkstatt sagte man mir, es sei alles in Ordnung, was ich mir allerdings nicht vorstellen kann, da ja meiner Meinung nach der Wagen im Innenraum nicht nach Benzin riechen darf. Bin aktuell schon fast am Verzweifeln, vielleicht könntet ihr mir da mal einen kleinen Tipp geben, wo man hier das Suchen anfangen könnte! Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Ratschläge

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Rother, theoretisch ganz einfach: Irgendwo tritt Kraftstoff aus dem Tank und seinen Leitungen nach außen, verdunstet dort und reichert die Luft mit dem typischen Geruch nach Benzin an. Diese Luft atmen Sie ein und bemerken die „Verunreinigung“ sofort. Natürlich ist das nicht normal und auch nicht völlig unbedenklich, weil Benzin in Verbindung mit Luft gerne mal heftig reagiert, wenn eine Zündquelle in der Nähe ist. Die Quelle oder besser das Leck zu finden, dürfte aber schwierig werden: Wenn der Sprit nicht in hellen Strömen auf die Erde rinnt, hat man es bei modernen Autos extrem schwer, Undichtigkeiten zu entdecken. So unübersichtlich und verbaut wie sie sind, erfordert es viel Demontagezeit, um an verdächtige Stellen zu gelangen. Und das ist teuer.... Ich will Ihnen aber eine Vermutung über die Ursache nicht vorenthalten: Ihr Auto hat einen Aktivkohlefilter in der Nähe des Tanks, der Benzindämpfe aufnehmen und von Kohlenwasserstoffen reinigen soll, um diese nicht in die Umwelt gelangen zu lassen. Wenn der defekt / voll / undicht ist, passiert genau das, was Sie beschreiben. Fragen Sie Ihren Werkstattmann doch mal, ob er daran schon gedacht hat....

Frage von Ramona Renke:

Bei meinen Ford Fiesta, Baujahr 2006, leuchtet immer wieder die Motorleuchte. Der Fehler wurde in acht Wochen drei Mal gelöscht und Lampe leuchtete jetzt schon wieder, habe noch Gebrauchtwagengarantie.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Ramona, sagen Sie dem Verkäufer bzw. dem Garantiegeber, dass es nicht reicht, den Fehlerspeicher zu löschen! Bevor der Speicher auf Null gesetzt wird, muss man natürlich den Fehlercode lesen und analysieren. Wozu gibt es den denn sonst? Und wenn der Fehlercode analysiert und damit der Defekt diagnostiziert ist, wird eben repariert. Komisch, das die Werkstatt da nicht von allein drauf kommt....

Herr Frodien fragt:

Hallo Herr Kessler, erstmal Hut ab vor so viel Fachwissen bzw. Kompetenz! Egal ob Radio(hab früher schon immer sonntags ihren Autotalk gehört)oder Fernsehen, es ist wie eine Droge-plötzlich interessieren einen die Autoprobleme anderer Leute! Aber ich denke, dass liegt an Ihrer Art das rüberzubringen. Nun aber mein Problem: Ich bin jetzt 64 und will mir den wahrscheinlich(vor-)letzten? Wagen kaufen. Ich habe jetzt eine Mercedes B-Klasse (Bj.2006,115 Tkm km runter)und bin total enttäuscht von Mercedes!Habe ihn als Jahreswagen mit 30 Tkm gekauft, gerade weil er ein Auto für"Senioren"war-höherer Sitz, Steuerkette statt Zahnriemen usw. Entscheidend aber war das "Zuverlässigkeits-Argument", denn wenn nicht Mercedes was dann?! Ab 110 Tkm gaben der Klimakondensator, die Benzinpumpe und eine Antriebswelle (war ohne vorheriges Klappern o.ä. einfach weggebrochen) hintereinander den Geist auf! In der Werkstatt sagte man mir das demnächst auch der Motor u. anderes kommen kann, weil ein paar dieses Typs deswegen schon dort waren. Deswegen meine Frage: Welches Auto könnten Sie mir empfehlen was "relativ" (ich weiß das es da nichts 100%- iges gibt) zuverlässig ist. Wichtig ist: Höheres Auto (Sitz und Sicht) Automatik, Sicherheitspakete aller Art, Rückfahrkamera od.-piepser (meine Frau kann nicht ohne).Wir haben jetzt den Qashqai im Visier. Die machen z.Zt. eine 0%Finanzierungs-Aktion mit "Sorglos-Garantien" usw.(Ist das nicht eine Art Leasing wenn man die Km vorgeschrieben bekommt?-vielleicht könnten Sie ja mal dort reinschauen) Es könnte aber auch ein kleinerer sein. Was halten Sie vom Daccia? Oder irgendein anderer guter Klein- o. Mittelklassewagen. Nutzer bin nur ich und meine Frau. Vielen Dank im Voraus! Mit besten Grüßen F. Frodien

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Frodien, es ist wirklich ein Drama mit der Marke mit dem Stern: Seit der Schrempp´sche „Share-Holder-Value“-Wahn sich in Stuttgart Bahn gebrochen hat, geht es mit der Qualität dort scheinbar wirklich nur in eine Richtung.... Ihre Wünsche an das nächste Auto sind aber glücklicherweise bei fast allen Marken zu befriedigen, die „Senioren“ (wer sind die eigentlich...?) sind als große und kaufkräftige Kundenschicht entdeckt worden. Ich an Ihrer Stelle würde lieber bei den Koreanern (Kia und Hyundai) und bei Ford (!!) suchen. Die Jungs aus Köln bauen schon seit einiger Zeit (von vielen völlig unterschätzte) Autos, die mich immer wieder überraschen. Der B-Max z.B. dürfte bei Ihnen direkt in der 12 landen. Wenn Sie ein Freund von langen Garantien (und damit auch einer langen Bindung an die Vertragswerkstatt) sind, dürften die inzwischen sehr schicken Autos von Kia auch Ihr (und das Ihrer Frau) Wohlgefallen finden. Qualitativ würde ich die genannten Marken in der unteren Spitzengruppe einordnen, technologisch in der oberen Mittelklasse. Zusammengefasst sorgt das für bezahlbare Produkte, die vielleicht nicht „top“ sind, aber an denen man lange Freude hat

Thomas Hoell fragt:

Sehr geehrte Damen und Herren, ich besitze einen VW Polo 86C, Baujahr 1993. Das Fahrzeug stand seit Januar 2013 abgemeldet rum. Ich wollte Ihn nun wieder nutzen und habe die Batterie angeklemmt und er sprang auch sofort an. Jedoch stellt sich nach kurzer Zeit im Leerlauf ein extremes Ruckeln ein und ich kann hierzu keinen Auslöser finden. Haben Sie evtl. noch einen Tipp für mich? Mit freundlichen Grüßen

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Thomas, was tankst Du denn so? Wenn noch E10-Kraftstoff aus Januar im Tank schwappt, dürfte das die Ursache sein. Dieser Bio-Stoff ist nicht langzeitstabil und zündet nach ein paar Monaten einfach nicht mehr vernünftig. Wenn der Motor etwas anspruchsvoller ist, was die Gemischaufbereitung betrifft, kriegt er mit der Brühe eben Schluckauf. Frischen Sprit tanken und beim nächsten Winterschlaf Kraftstoff-Stabilisierer mit in den Tank geben....

Frage von Kacak:

Hi, haben einen Citroen Xantia 1,8i, Automatik, Baujahr 1995. Ich habe folgende Probleme: ich denke, dass die Federkugeln defekt sind, da man beim Fahren über Unebenheiten durchgeschüttelt wird. Muss man diese komplett austauschen oder kann man die einzelnen nachfüllen lassen? Des Weiteren startet der Motor manchmal ohne Probleme und manchmal rattert er und springt erst nach langem Anlauf an, wenn man Vollgas gibt. Danke im Voraus

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hey Kacak, die Federkugeln würde ich erneuern. Es gibt zwar die Möglichkeit, die Dinger neu zu füllen. In der Praxis werden die aber ausgetauscht: Die alten hinschicken, überholte einbauen. Es gibt im Internet ein paar Anbieter. Wie viel km hat der Citroen denn schon auf der Uhr? Wenn da uralte Kerzen und tropfende Einspritzdüsen drin sind, springt der Motor eben nicht immer gleich gut an.

Vorheriger ArtikelBMW X5: Der «Boss» auf Erfolgs-Tour
Nächster ArtikelMerkel und Steinbrück bei Pkw-Maut einig
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden