Fragen an den Autopapst im April 2013

Sie haben Probleme mit Ihrem Auto? Sie wissen nicht mehr weiter? Kein Problem! Autopapst Andreas Kessler hilft Ihnen weiter. Heute dem Fahrer eines VW Golf 5.

Frage von Ingolf Fredersdorf:

Bei meinem VW Golf 5, Benziner, Bj. 2004, 76.000 km, erschien bei der Autobahnfahrt bei Tempo 120 die Warnleuchte Abgassystem .Nach einigen Kilometern konnte ich kein Gas mehr geben und musste an den Standstreifen rollen. Aus dem Motorraum kam heller Qualm. Starten war nicht mehr möglich. In der Werkstatt stellte man fest, dass die Zündspulen und Stecker durchgeschmort waren. Wie kann so etwas passieren und dann noch beim Golf? Danke I. Fredersdorf

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Ingolf, so ist das eben.... Auch beim Golf! Nach neun Jahren sind die Kunststoffe (bedingt durch Sparmaßnahmen und Umweltschutzvorschriften) eben am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen. Oder ein Marder hat den Verschleißvorrat durch einen gezielten Biss auf Null reduziert. Ich wäre froh, dass a) kein bleibender Schaden entstanden ist und b) die Ursache des Problems nachhaltig diagnostiziert und repariert werden konnte! Und zum Schluss noch das: Ein VW Golf des Baujahres 2004 war und ist ein gutes, aber auf keinen Fall mehr ein neues Auto! Der Zahn der Zeit.... Es grüßt der Autopapst

Frage von Burkhard Fielitz:

Hallo Herr Keßler, seit einiger Zeit verliert mein VW T4 Kühlmittel. Zwei Werkstätten haben sich daran schon versucht. Wärmepumpe, Zylinderkopfdichtung ausgetauscht. Druckprüfung, bei der der Druck nachgelassen hat. Woran könnte das liegen? Können Sie mir helfen oder einen Tipp geben, woran es noch liegen könnte. Danke für Ihre Bemühungen! Mit freundlichen Grüßen Burkhard Fielitz

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Fielitz, leider haben Sie keinerlei Details zum Motortyp geschrieben, das macht die Ferndiagnose noch schwieriger! Ich vermute durch den sinkenden Druck bei der Druckprobe, dass der Zylinderkopf Ihres Motors einen Riss hat. Dieser Riss wird je nach Betriebszustand und Motortemperatur mal mehr, mal weniger Kühlwasser in den Verbrennungsraum sickern lassen, wo es verdampft wird. Je mehr Kühlmittel eindringen kann, desto größer ist die Gefahr eines "Wasserschlages", der den Motor irreparabel zerstören würde. Ich würde mich auf die Suche nach einem neuen Zylinderkopf machen und den Kopf wechseln. Vorher können Sie den alten Kopf demontieren und bei einem Fachbetrieb prüfen lassen (das hätte eigentlich schon im Zusammenhang mit dem Wechsel der Kopfdichtung geschehen müssen!!). Der alte Kopf kann repariert oder durch ein Austauschteil ersetzt werden. Leider wird das nicht billig (zumal die bisherigen Arbeiten fast alle sinnlos waren....). Es grüßt Der Autopapst

Frage von Katharina Eitzmann:

Lieber Autopapst, mein neu erworbener gebrauchter VW Golf II (Erstzulassung 1991, 70 PS, 100.000 km) schnurrt eigentlich wie ein Kätzchen. Neulich allerdings – bei Stopp & Go über ca. einen Kilometer - wurde er plötzlich so unruhig und rumpelte - sowohl akustisch als auch mechanisch. Es hörte sich ein bisschen so an, als würde man viel Gas geben, aber die Drehzahl blieb im Leerlauf bei 1000 Umdrehungen. Als es dann wieder flüssig weiter ging, beruhigte er sich wieder und fuhr leise und gleichmäßig ohne Erschütterungen. Was kann das sein? Etwa einer der Riemen? Liebe Grüße Katharina

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Katharina, das ist völlig in Ordnung! Was Du hörst, ist der anspringende und dann "brausende" Kühlerventilator, der den bei Stopp & Go-Verkehr fehlenden Fahrtwind ersetzt. Wenn der Lüfter nicht anspringen würde, wäre er entweder defekt oder sein Thermoschalter schaltete nicht mehr. Der Motor würde überhitzen und dann sehr schnell "platzen" (= Zylinderkopfdichtung!). Gute Fahrt wünscht der Autopapst

Frage von Cora:

Hallo Herr Kessler, ich fahre seit einigen Jahren einen gebrauchten Opel Omega B Caravan, 2,0l 16v, Bj. 1997, ca. 230.000 km. Er war stets ein treuer Begleiter und ich möchte ihn auch ungern hergeben. Daher hoffe ich, Sie können mir mit Rat zur Seite stehen. Beim Starten (nicht immer aber meistens) und auch während des Fahrens (zeitweise geht es) bläst der Omega viel bis sehr viel blauen Rauch aus dem Auspuff, Öl– und Wasserverlust konnte ich bisher nicht feststellen. Ich war vor ca. 14 Tagen in der Werkstatt, habe eine neue Zylinderkopfdichtung einsetzen lassen müssen, Zahnriemen wurde gleich mit erneuert und natürlich auch Ölwechsel mit neuem Ölfilter. Schon kurz nach Abfahrt nach der Reparatur das gleiche Übel wie zuvor. Kurzzeitig geht es, dann steht wieder erneut eine dicke blaue Wolke da. Auf direktem Weg bin ich zurück zur Werkstatt, die sagten mir jedoch, es wäre bei denen, bei der Probefahrt alles i. O. gewesen und es könnten nun lediglich die Kolbenringe oder Ventilschaftdichtungen sein, die noch reparaturbedürftig sein könnten und man rät mir eher dazu einen Austauschmotor einbauen zu lassen oder das Auto zu verkaufen oder auf den Autofriedhof zu geben. Gibt es evtl. dafür doch noch andere Ursachen oder muss ich mich nun doch damit abfinden, dass es vielleicht Zeit ist, Abschied zu nehmen oder diese doch teure Prozedur machen zu lassen? Für Ihren Rat bedanke ich mich im Vorfeld recht herzlich und schicke viele Grüße.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Cora, die Werkstatt hat Recht! Für die blaue Wolke sind wirklich entweder die Ventilschaftdichtungen oder die Ölabstreifringe der Kolben verantwortlich. Ich tippe eher auf die Ventilabstreifringe, die auch noch wirtschaftlich sinnvoll ersetzt werden können. Neue Kolbenringe kämen einer Motorüberholung gleich, die sich bei der „Omi“ nicht mehr lohnt. Fragen Sie mal etwas herum, was so ein Ventilabstreifring-Wechsel kostet.... Viel Erfolg wünscht Der Autopapst

Frage von Miele:

Hallo, ich fahre einen VW Golf 4 1.6 16v, Bj. 2001. Mein Problem liegt bei der Schaltung, manchmal gehen die Gänge sehr schwer rein. Wenn ich den Motor aus mache und wieder neu starte, flutscht die Schaltung wieder. Was kann das sein? MfG Bröker

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Ich vermute, dass die Kupplung nicht mehr richtig trennt und der Kraftfluss zwischen Motor und Getriebe deshalb trotz voll getretenem Pedal nicht ganz unterbrochen ist. Bei warmem Motor verspannt sich dann die Schaltung und macht den Gangwechsel unmöglich. Ich würde zunächst die Kupplungshydraulik entlüften und ggf. neue Zylinder einbauen. Wenn das nichts hilft, könnte eine neue Kupplung nötig sein....

Frage von Wolfgang Pohl:

Sehr geehrter Herr Keßler, habe eine Beule in der Motorhaube meiner Mercedes C-Klasse mit Smart Repair reparieren lassen, kostete 240 Euro. Zu sehen ist nichts mehr. Die Fachwerkstatt wollte für Spachteln u. Lackieren 800 Euro haben. Mercedes empfiehlt eine neue Haube, ca. 1100 Euro. Wo liegen bei diesen Kosten die Unterschiede? W. Pohl

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Pohl, der starke Kostenunterschied liegt fast ausschließlich im Zeitaufwand begründet. Der Smart-Repairer nutzt nur sein Werkzeug und sein Können und ist dank der modernen Methode schnell mit der Aufgabe fertig. Die Karosseriefachwerkstatt hat Ihnen eine konventionelle Reparatur mit Ausbeulen bzw. dem Ersatz der Haube durch ein Zubehörteil angeboten. Zu diesen Kosten kommen noch etwa 400 Euro an Lackierkosten. Ähnlich sieht es bei Mercedes aus, nur werden dort schweineteure Original-Blechteile verkauft, die u. U. aber aus derselben Presse laufen wie die Zubehörhaube des Karosseriebetriebes. Unter dem Strich können Sie aber nie ausschließen, dass man Ihnen die teuren klassischen Varianten berechnet, das Ganze aber intern doch nur vom billigen Smartrepairer machen lässt. Sie haben alles perfekt richtig gemacht und sollten davon möglichst vielen Leuten erzählen, damit die Mondpreise endlich zurück auf die Erde kommen....Es grüßt der Autopapst

Frage von Gudrun Begerow:

Sehr geehrter Herr Keßler, ich fahre einen 1998er VW Polo, 37 kW mit 122.000 gelaufenen km. Zum Austausch des Zahnriemens sagt mir jeder, dass ein Wechsel jetzt unabdingbar ist. Lt. Aussage der Werkstatt ist der Riemen "porös". Sollte ich tatsächlich wechseln, obwohl ich auch erfahren habe, dass dieser Riemen bis 240.000 halten kann. Wenn Sie zu einem Austausch raten, gehe ich kein Risiko ein, dass der neue Riemen von schlechterer Qualität ist? Ihrer Antwort sehe ich dankbar entgegen. Freundliche Grüße Gudrun Begerow

Autopapst Andreas Kessler antwortet:


Hallo Frau Begerow, Sie sollten den Zahnriemen wechseln! Sie müssen aber natürlich nicht.... Dann ereilt Sie irgendwann ein kapitaler Motorschaden, womit die Kosten für den Zahnriemenwechsel mindestens vervierfacht werden. Es gibt in der Tat Zahnriemen, die eine "lebenslange Garantie" haben. Allerdings nur bei bestimmten Autos, deren Riementrieb darauf ausgelegt ist. Der Polo ist "standard" und braucht deshalb regelmäßig einen neuen Riemen (und zwar nach x Jahren oder nach y Kilometern). Nicht und, sondern jeweils nach dem Kriterium, welches zuerst eintritt. Und: Ja, auch Wenigfahrer mit wenig Fahrleistung sollten den Riemen wechseln .... Ein Zahnriemenwechsel ist teuer, aber "alternativlos" (wenn man die Alternative Motorschaden weglässt!). Und über die Qualität von Autoersatzteilen würde ich mir an Ihrer Stelle keine Gedanken machen: Ausreißer gibt es immer, aber deren Hersteller sind dann auch sofort weg vom Markt. Es grüßt sehr herzlich Der Autopapst

Frage von Jan:

Hallo, die Dieselvorheizanlage meines Nissan X-Trail T 30, Baujahr 2004, EU-Wagen mit 2,2 dCi und 136 PS, wurde von Nissan vor Jahren im Rahmen eines Rückrufes nachträglich eingebaut. Das Problem ist, bei unter drei Grad Celsius hat er seit zwei Jahren Startprobleme. Wenn man startet, springt er nach zwei Sekunden Starten für eine halbe Sekunde an und geht gleich wieder aus. Beim zweiten Versuch läuft er dann sofort. Manchmal etwas unrund, aber eher selten. Man kann auch starten und wenn er kurz anspringen will, einfach weiter starten. Danach läuft er. Man kann den Motor dann auch abstellen und springt wieder an. Lediglich ab einer Standzeit von ca. sieben Stunden tritt der Fehler wieder auf. Fehlerspeicher wurde bei Nissan ausgelesen, jedoch kein Fehler gespeichert. Daraufhin wurden Dieselfilter und Glühkerzen getauscht. Batterie ist auch neu. Jedoch ist immer noch keine Besserung eingetreten. Nissan ist erst einmal ratlos.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Jan, ich finde, das ist ein Luxusproblem! Er läuft doch, wenn er läuft, oder? Und den zweiten Versuch würde ich immer machen, wenn das Auto nur damit zum Leben zu erwecken ist. Immerhin reden wir von einem neun Jahre alten Auto, das darf gerne mal ein bisschen Rheuma kriegen..... Ich würde, wenn ich das Problem lösen wollte, mal einen Blick auf die Injektoren werfen (Injektoren = Diesel-Einspritzdüsen). Wenn bei einem Commonrail-Diesel etwas mit dem Startverhalten nicht o.k. ist, sind die bei mir immer erste Wahl.... Als weitere Ursachen kommt Luft im Railsystem oder ein defekter Druckregler der Railpumpe in Frage. Und dann wird’s teuer....





Hajo Schroeder fragt:

Guten Tag, wir fahren einen Youngtimer und zwar einen Toyota (USA) Camry Station Wagon 2,2, 100 kw 136 PS, Erstzulassung 29.12.92, der an und für sich in einem sehr guten Zustand ist. Jetzt macht er allerdings seit einiger Zeit folgendes Problem: nach etwas längerer Fahrt im 4. oder 5. Gang fängt er an ganz fürchterlich zu vibrieren, das ist wirklich äußerst extrem stark. Hält man dann an und fährt dann wieder weiter, so ist es erst einmal gut. Auch taucht dieses Problem nicht ständig auf, es war jetzt wieder Wochenlang okay, aber seit kurzem tritt das Problem wieder auf. Ich muss dazu noch sagen, dass der Wagen meist nur auf Kurzstrecken gefahren wird, 4 km zur Arbeit und zurück, im Stadtverkehr. Dann tritt der Fehler auch nicht auf. Meine Toyota-Werkstatt hat den Wagen deshalb schon auf der Bühne gehabt und konnte nichts feststellen. Auch auf einer Probefahrt trat das Problem nicht auf. Haben Sie eine Vermutung, was der Fehler sein könnte? Für Ihre Hilfe wäre ich sehr dankbar, da wir uns nur ungern von dem Camry trennen möchte. Freundliche Grüße, Hajo Schroeder

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Ich tippe entweder auf zu wenig oder zu altes Öl im Getriebe oder auf verhärtetes Fett in den Gleichlaufgelenken der Antriebswellen. Lassen Sie das mal in einer Werkstatt (es muß ja nicht eine von Toyota sein....) prüfen. Gute Fahrt wünscht der Autopapst

Frage von Hans Wendlandt:

Sehr geehrter Herr Kessler, in einer Ihrer letzten Sendung gaben Sie auf eine Frage zur Antwort, dass Sie für einen VW Golf lieber einen normalen 1,6 l Motor als einen 1,2 bzw.1,4 l Turbo empfehlen würden. Warum und trifft das auch auf den Audi A3 zu? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort. Hans Wendlandt

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Ich habe wegen der allgemein bekannten häufigen Steuerkettenschäden bei den 1,2 / 1,4 TSI-Motoren abgeraten. Wenn Sie auch einen der genannten Motoren in Ihrem A3 haben, dürften Sie entweder schon diesbezügliche Probleme gehabt haben oder Ihre Werkstatt hat das „still“ im Rahmen der Inspektion mit erledigt.... Der „alte“ 1,6-Liter 8V-Motor verbraucht zwar in manchen Ausführungen etwas Öl, das ist aber besser zu finanzieren als die Reparatur eines Motorschadens durch einen Riss der Steuerkette....

Frage von Minnemann:

Was kann ich tun, wenn die Helligkeit der Instrumentenbeleuchtung bei der Mercedes A-Klasse nicht mehr hell genug zu stellen geht?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Es gibt drei Therapieansätze: Lämpchen im Kombiinstrument erneuern; Kombiinstrument von innen säubern, damit die neuen Lämpchen wieder strahlen können; den Poti der Leuchtstärkenregulierung erneuern; externe LED-Lampe mit Batteriebetrieb ans KI kleben (endlich hell...!). Viel Spaß wünscht Der Autopapst

Frage von Ilka von Forstner:

Hallo, ich weiß, dass mein derzeitiges KFZ nicht über den nächsten TÜV kommt und habe jetzt bis Sep. Zeit mir zu überlegen, welches Fahrzeug ich als nächstes fahren möchte. Das Problem ist, ich habe keine Ahnung von Autos und sehr viel Angst auf die Nase zu fallen! Und nicht mehr als 4000 Euro für ein Gebrauchtes KFZ übrig. Ich wohne mitten in einer dieser unsinnigen Umweltzonen... Vor allem aber traue Ich den neueren Wagen nicht, die allesamt so voll gestopft sind mit Elektrik, dass man nicht einmal mehr die Glühbirnen selbst wechseln kann. Ich suche also ein älteres (oder ganz altes) Model, das quasi unkaputtbar ist, einen "Kleinwagen" aber mit viel Stauraum... (die Rückbank sollte wegklappbar sein), hätten sie eine Idee, nach welchem KFZ Ich mich umsehen sollte? Mit den besten Wünschen Ilka v. Forstner

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Ilka, wenn die Autoindustrie so ein Auto in "Neu" anbieten würde, würde es ihr aus den Händen gerissen! Die "eierlegende Wollmilchsau" unter den Autos suchen nämlich alle, und nur Renault ist mit dem (als Limo sau-häßlichen) Dacia Logan in die Nähe dieses Wunsches gekommen. Der war billig und (zunächst) auch gut. Jetzt belegen die ersten Logans leider die Abstiegsplätze in den TÜV-Statistiken. Ich würde Dir ein Auto wie den Seat Cordoba Vario empfehlen: Ein Polo Kombi aus Spanien, völlig unterschätzt und mit dem 1,6 Liter / 55 kW-Motor auch gut zu fahren. Ein Auto für die Ewigkeit...


Jens fragt:

Hallo Herr Keßler, bei uns steht leider ein neues Auto an. Es soll ein Kombi werden, nach längerer Suche haben wir zwei Modelle ausgewählt. Können uns aber nicht wirklich entscheiden. Vielleicht können Sie einen Tipp für die Entscheidung geben. Volvo V60 T3 1596 cm3 110KW , VW Passat Variant TSI 1390 cc 90 oder 118KW. Unsere Tendenz fällt eher auf den V60. Hoffen noch ein wenig, das Volvo noch Volvo ist, so wie früher „Schwedenstahl“. Mit unter hören sich die Motordaten gesünder an „Material Belastungsgrenze Motor“ als wie bei den Passat Variant. Nur Volvo ist in Deutschland eher ein Exot und die nächste Volvo Werkstatt ist von uns ca.45km entfernt und an Erfahrungswerte des V60 zu kommen ist uns nicht wirklich gelungen. Anders wie VW, das der TSI Motor bestimmte Kinderkrankheiten haben soll die VW nicht wirklich weg bekommt. MfG, Jens

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Jens, ich würde auch zum Volvo raten! Der hat zwar nichts mehr mit den Modellen aus „Schwedenstahl“ von vor 20 Jahren zu tun (leider!), ist dafür aber deutlich sparsamer. Nicht so sparsam wie der Passat, dafür aber auch nicht so oft mit Steuerkettenproblemen gestraft. Der Motor im Volvo ist noch „normal“ und nicht bis an die Grenze des Möglichen auf „Öko“ getrimmt. Aber was nützt der Sparweltmeister, wenn er immer komplizierte Defekte hat? Für die dann entsehenden Reparaturkosten kann man schon einiges mehr vertanken....Letzten Endes steht und fällt die Entscheidung für ein Auto mit der Frage nach der Betreuung: Ist die Werkstatt für Inspektionen und Kleinkram kompetent, serviceorientiert (Ersatzwagen? zeitwertgerechte Reparaturangebote? Gute Kommunikation?)? Gibt es genügend Auswahl und Beratung beim Autokauf? Suchen die Verkäufer auch nach Tageszulassungen? Und: Das Auto muß Dir gefallen! Kauf´ ruhig auch mal etwas nach dem Bauch. Eine ungeliebte Karre geht bekanntlich viel öfter kaputt als Papas Liebling (was nicht stimmt, aber so empfunden wird!). Gute Fahrt wünscht der Autopapst

Burghart Werkmeister fragt:

Werter Herr Kessler, Sie haben in der MDR-Sendung „Hier ab vier“ vom 13.03.2013 auf eine Zuschauerfrage zur Motorisierung eines Golf+ gesagt , dass für Sie die genannten Motoren 1,2 und1,4 TSI nicht in Frage kommen würden. Können Sie mir dies erläutern. Ich fahre seit 2008 einen TSI.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Werkmeister, ich wollte dem Fragesteller keinen der TSI-Motoren empfehlen, weil speziell bei den 1,2 Liter und 1,4 Liter-Motoren ständig Probleme mit den Steuerketten auftreten, die speziell bei den kleinen Motoren sehr früh zu Motorschäden führen können. VW hat sich trotz erheblicher öffentlicher Kritik nicht sehr kooperativ gezeigt und seine Kunden oft im Regen stehen lassen. Andererseits übertönt so ein Medienecho wahrscheinlich 10.000de andere VW-Fahrer, die mit diesen Motoren keine Probleme hatten. Ich persönlich bin ohnehin kein Fan von kleinen Dreizylinder-Motoren, weil die aus Geräusch- und Verbrauchsgründen zu sehr „auf Kante“ konstruiert sind und einfach nicht dauerhaft sind (von mangelndem Drehmoment ganz zu schweigen!). Es gibt im Augenblickvon Ford einen ähnlichen Motor (Ford Eco-Boost), der das komplette Gegenteil der TSI-Motoren darstellt: Laufruhig, leistungsstark, sparsam: Klasse! Hoffentlich bleibt das auch nach 80.000 km so.... Es gibt viele Dinge, die passen einfach nicht zu dem offiziell eingestandenen Produktionsfehler mit nur 1.4 TSI wegen Grat an den Nietlöchern der Kette. Die Ketten wurden überarbeitet, die Einzelelemente haben eine stark veränderte Anordnung - wieso ist die Kette neu konstruiert worden, wenn es nur der Verschleiß eines zu lang benutzten Produktionswerkzeug war. Betroffen ist offiziell nur der 1.4, aber wieso haben auch der 1.8 und der 2.0 diese Schäden - wenn auch in der Anzahl deutlich geringer als der 1.4. Der 1.2 hat eine andere Kette von einem anderen Zulieferer, aber die gleichen Probleme, nur dass sie beim 1.2 sehr früh, zwischen 10. und 20.000 km auftreten, beim 1.4 um die 60.000 km. Wieso werden im Rahmen eines "stillen Rückrufs" bzw. Produktverbesserung" bei der normalen Inspektion bei einigen 1.4 und 1.8 die Kettenspanner für den Kunden kostenlos und ohne jede Information ausgetauscht. Wieso wird im Rahmen eines "stillen Rückrufs" bzw. "Produktverbesserung" bei der normalen Inspektion bei einigen 1.2 das Rohr der Ölversorgung für den Turbolader kostenlos und ohne jede Information an den Kunden ausgetauscht. Wieso wird bei einer Reparatur eines Kettenschadens am 1.4 zusätzlich auch immer dieses "Ölrohr" zum Lader getauscht? Viele Dinge, die in sich nicht schlüssig logisch sind. Einerseits kann man zwar davon ausgehen, dass wenn Fehler zwar nicht veröffentlicht aber dennoch intern bekannt sind und Teile an Kundenfahrzeugen manchmal auch "heimlich" getauscht werden, dass dies bereits in der Produktion korrekt ausgeführt wird. Andererseits, hier geht es um VW, und von diesen Hurra-Mitteilungen: "Wir haben den Fehler, ab sofort ist alles ohne jede Probleme" habe ich allein zu den DSG mittlerweile sieben Schreiben, das Letzte aus März diesen Jahres ...

Frage von Volkmar Grimm:

Was bedeuten die letzten Zahlen bei der Reifenkennung 94V, 94 W, 98 V?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Die Zahlen sind der Traglastindex, die Buchstaben der Geschwindigkeitsindex. V bedeutet 240 km/h als höchstzulässige Geschwindigkeit, W 270 km/h. 94 bedeutet eine Tragkraft des Reifens von 670 kg, bei 98 sind es 750 kg / Reifen.

Robert Wiegand fragt:

Hallo Autopapst, ich fahre einen VW Golf V, 1,4 TSI, 122 PS. Beim morgendlichen 1. Kaltstart rasselt mein Auto 5-10 Sekunden, heize ich mein Auto per Standheizung vor, läuft das Auto ruhig an. Beim zweiten Start ist das Auto ruhig. Nach ca. 6-8 Stunden ist das Problem wieder reproduzierbar. In der VW Werkstatt wurde bereits die Steuerkette (2x) sowie ein Ölventil und eine Wasserpumpe getauscht, eine Motorreinigung durch Benzinzusatz wurde gemacht. Diverse Sounddateien wurden nach Wolfsburg gesendet. Der ganze vorgang geht jetzt seit september 2011. VW hat keine Ideen (keine Lust???) mir zu helfen. Haben Sie eventuell eine Idee, in welcher Richtung ich weiter forschen kann?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Die TSI-Motoren sind einfach ein Quell der Freude.... Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mit der Steuerkettenproblematik bzw. mit anderen Geräuschen konfrontiert werde. Lesen Sie noch einmal Ihre Rechnungen (sofern Sie welche haben: Bei Garantiearbeiten bleibt der Autoeigentümer ja leider immer auf Vermutungen angewiesen, was den Umfang der geleisteten Arbeiten angeht....), ob das "Ölrohr" zum Turbolader getauscht wurde. Dieses Teil gehört meines Wissens zum normalen Umfang der „Steuerketten-Garantiearbeiten“ und sorgt für prompte Schmierung bzw. Trockenlaufvermeidung des Turbos. Wenn das Öl angewärmt und dünnflüssig ist, kommt es besser durch eine fast „zugewachsene“ Ölleitung.... Eine andere Geräuschquelle könnten undichte Hydrostößel sein, die während der ersten Minuten des Motorlaufs noch „leer“ sind und darum ein viel zu großes Ventilspiel herbeiführen. Ich hoffe, Sie oder Ihre Werkstatt bekommen das in den Griff.

Sen fragt:

Hallo bei meinem Opel Meriva a blinkt ab und zu die Vorglühanlage und wenn das geschieht, kommt Qualm aus dem Auspuff. Bitte um Hilfe.

Autopapst Andreas Kessler hilft:

Hallo Sen, das Blinken zeigt den Regenerierungsprozess des Dieselpartikelfilters an. Immer, wenn dieser zu 80% mit Ruß gefüllt ist, wird der Filter durch erhöhte Abgastemperaturen wieder frei gebrannt. Dieser Prozess dauert so lange, wie die Lampe blinkt und sollte nicht unterbrochen werden. Ob der Auspuffqualm umweltfreundlich ist, wage ich hier nicht zu beantworten....

Anja fragt:

Hallo Autopapst, ich fahre einen Renault Megane 16 v, der kein Gas annimmt oder ohne Belastung auf über 3000 Touren dreht. Was könnte das sein. Ganz lieben Dank, Anja.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Anja, das könnte leider alles Mögliche sein! Ich tippe aus der Ferne auf völlig verdreckte / verrußte Drosselklappen und Leerlaufregler. Ursache davon ist meistens das AGR (Abgasregelventil....). Also: Säubern lassen, fahren und dann (wenn nicht oder nur wenig besser) AGR wechseln. Cheers!

Sabine Rössel fragt:

Guten Tag Herr Kessler, der Weg über Ihren Namen wurde mir empfohlen. Da ich ein Wunderauto (VW Polo) habe und mehrere Werkstätten mir nicht helfen können: Bj. 2003, Euro4, Benzin, 3-Zylinder, Neu 2003 gekauft, Anfangs war es ein Leasing Auto, dann wollten wir es zurückgeben, sollten mindestens 3500,00 Euro bezahlen, angeblich Motorschaden. Die letzten 2 Jahre leuchten immer abwechselnd, Motorleuchte, Servolenkung, jetzt auch noch Öllampe, im Stand ruckelt das Auto, aber wenn es fährt, fährt es gut. Können Sie mir hierzu einen Rat geben, in irgendeiner Art weiter helfen. Zu mir wird nur immer gesagt, das ist ein 3-Zylinder Auto und das ist eben so.Über eine Antwort würde ich mich freuen. Mit freundlichen Grüßen, Sabine Rössel

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Der 3-Zylinder ist in der Tat auch nicht der Motor meiner Wahl im Polo! Grundsätzlich sollten Sie sich eine Werkstatt suchen, die nicht nur dummes Zeug schwätzt, sondern zu einer fundierten und (wichtig!) für Sie verständlichen Diagnose in der Lage ist. Ich würde dazu neben der Auslesung des Fehlerspeichers den Öldruck bei kaltem und warmen Motor prüfen und einen Kompressionstest machen lassen. Dann sollte der Fachmann noch etwas zum 2-Massenschwungrad sagen, welches im Defektfall für die Ruckelei verantwortlich sein könnte. Mit den Prüfungsergebnissen kann Ihnen jeder (echte!) Fachmann eine Einschätzung zum Zustand und dem Sinn und Unsinn von nötigen Reparaturen geben. Die Aussage „Motorschaden“ bei der Rückgabe des Leasingautos ist ein starkes Stück..... (fast justitiabel!) Es grüßt der Autopapst

Philipp fragt:

Hallo Herr Kessler, mein Sohn hat einen BMW 318i, e46, mit der Motorbaugruppe M42 und hat das folgende Problem: das Auto klackert immer beim Gas geben. Er war schon in der Werkstatt, dort wurde die die Steuerkette gewechselt, aber das Klacken ist nicht weg.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Philipp, das könnten die Hydrostössel der Ventile sein. Der M42 ist ein Doppelnockenwellen-Vierzylinder, der 16 Ventile hat. Da kann einiges klappern.... Leider war die Werkstatt nicht so klug (oder besonders gerissen....), die Hydros gleich mit zu wechseln. Wenn die Steuerkette erst einmal `raus ist, ist der Rest auch kein großes Problem mehr. Jetzt kommt die gleiche Reparatur noch mal auf den Block! Viele Grüße vom Autopapst

Vorheriger ArtikelNeues R-Design für 60er Volvo
Nächster ArtikelSuzuki SX4 avanciert zum Voll-SUV
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden