Fragen an den Autopapst im Juni 2014

Fragen an den Autopapst im Juni 2014
Autopapst Andreas Kessler © AG

Probleme mit dem Auto? Der Motor springt nicht an? Sie wissen nicht mehr weiter? Kein Problem! Autopapst Andreas Kessler hilft Ihnen weiter. Heute geht es um einen Hyundai Sonata.

Frage von Peter Fukerider:

Hallo, ich fahre einen Hyundai Sonata Automatik, Baujahr 1999. Von Zeit zu Zeit bleibt das Getriebe im dritten Gang stecken und löst erst wieder, wenn das Fahrzeug abgestellt und dann zunächst im Rückwärtsgang kurz bewegt wurde. Ein Wechsel des Getriebeöls hat nicht geholfen. Gibt es dafür eine Lösung? Freundliche Grüße von Peter Fukerider

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Fukerider, wieviel km hat der Sonata denn schon hinter sich? Die Dinger können echte Langläufer sein.... Und 15 Jahre sind ja auch kein Pappenstiel. Ich vermute bei der Fehlfunktion der Automatik Verschleiß, der sich als Abrieb negativ auf die hydraulischen Komponenten der Automatik auswirkt. Ein einfacher Wechsel des ATF bringt in vielen Fällen Besserung, manchmal aber (wie in Ihrem Fall...) nur vorübergehend. Immerhin sind Sie offenbar auf der richtigen Spur, Sie sollten jetzt (vor dem Kauf einer neuen/überholten Automatik) das Getriebe spülen lassen. Es gibt einige Spezialisten, die nach dem „Eckhardt-System“ arbeiten. Das könnte einen Versuch wert sein..... Es grüßt Der Autopapst

Frage von Marion Ullrich:

Lieber Autopapst, ich genieße (eigentlich) seit Jahren ein schönes blaues Mercedes-Cabrio, ein richtiges, toll gestaltetes " Frauenauto" (MB, CLK 200K, Erstzul. 27.4.05, Ausführung Elegance, 120 kW), 120.000km bis Motortausch). .Nach einer Motorreparatur explodierte uns dieser bei 170kmh auf der Autobahn im letzten Juni (2013). Wir haben von der Werkstatt einen gebrauchten Ersatzmotor eingebaut bekommen, mit Garantie. Leider gibt es immer wieder folgendes Problem: nach größeren Fahrstrecken, vor allem Autobahn oder bei wärmeren Temperaturen wie jetzt leuchtet die gelbe Anzeige auf. Es gibt Aussetzer der Zylinder. Im Standgas ruckelt das Auto dann auch schon mal kurzzeitig. Beim Auslesen steht dann: Aussetzer Zylinder 1, 2, 3, 4, manchmal auch nur für einen der Zylinder. Außerdem Aussetzer des Zylinders (auch 1,2,3,4) wegen Kraftstoffmangels. Der Kraftstofffilter ist schon gewechselt worden, die Zündkerzen sehen gut und gesund aus. Bei einer ersten Auslesung stand auch noch: Fehlstellung der Einlassnockenwelle (P0010), das erscheint jetzt wohl nicht mehr. Ich würde das Auto gern noch behalten (Frauen können auch Autos lieben...:-)), bin aber langsam nicht mehr bereit, alle zwei Wochen zur erneuten Fehlersuche bei der Werkstatt vorzufahren, die dann den Fehlerspeicher löscht und nichts findet. Kann man überhaupt nach einem Motortausch (also praktisch einer Herz-OP am Auto) mit einer einwandfreien Funktion bei einem neun Jahre alten Auto rechnen? Gibt es noch Hilfe für mich und mein Cabrio, oder müssen wir uns (trotz sonst perfekter Optik und Funktion) "scheiden lassen"?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Marion, leider ist gerade dieser Motor in der Szene als „Verbrauchsmotor“ verschrien: Das gute Stück krankt häufig an Zylinderkopf / Ventilschäden, die nur teuer (neuer Kopf bei Mercedes: 2000 Euro....) zu beheben sind. Der gebrauchte Motor scheint auch Probleme mit den Ventilen zu haben, was die merkwürdigen Fehlermeldungen erklären würde. Leider sind all´ das nur Vermutungen, die nicht zutreffen müssen. Ich würde mal einen mechanischen Motorcheck vornehmen lassen: Kompressionsprüfung und Druckverlustmessung, jeweils im kalten und im warmen Zustand. Abhängig von den Werten muss dann entschieden werden, ob top oder flop. Aber selbst mit guten Kompressionswerten bleibt das Problem mit den Zündaussetzern, deren Therapie noch einiges an Geld kosten kann. Leider sind die mittelalten Autos heute durch die komplexe Schadstoffaufbereitungs- bzw. Motorsteuerungstechnik selbst für gute Werkstätten nicht mehr wirtschaftlich reparabel. Wer also nicht selbst in der Lage ist, dem Defektteufel beizukommen, kommt bei einem mehr als sieben Jahre alten Auto sehr schnell im Bereich des wirtschaftlichen Totalschadens an. Ob das so sein muss, wird niemand sagen wollen.... Ich fahre deshalb lieber Autos, die noch therapierbar sind und dafür 2 Liter / 100km mehr verbrauchen....

Frage von Frank Weise:

Sehr geehrter Autopapst! Ich bitte Sie, mir, wenn möglich, kurzfristig mitzuteilen, welche Ursache es haben könnte, dass der Opel Corsa A älteren Baujahrs bei starker Sonneneinstrahlung und Hitze sich nicht mehr starten lässt. Es handelt sich um das Auto einer Nachbarsrentnerin, die sich mit ihrem Auto bei Hitze nicht mehr traut zu fahren, da sie nie weiss, ob sie einen schattigen Parkplatz findet. Sie haben die Frage in dieser Woche im MDR beantwortet, aber die alte Dame hat sich nicht merken können, welche Diagnose Sie gegeben haben. Sie wäre Ihnen sehr dankbar für eine Antwort, da sie ohne Auto hilflos geworden ist. Mit freundlichen Grüßen und vielem Dank, Frank Weise

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Frank, in der MDR-Sendung sprach ich vom „Zünd-Anlass-Schalter“ bzw. von der Kontaktplatte des Zündschlosses. Das könnte auch die Ursache des Problems Deiner Nachbarin sein...

Frage von Emanuel Spiess:

Sehr geehrter Herr Kessler, ich fahren einen Audi A4, Bj.: 2003, 2.0L, 150 PS, FSI. Wenn der Motor kalt ist, bringt er die volle Leistung. Sobald der Motor auf 90 Grad aufgeheizt ist, beim beschleunigen, fängt er an zu rütteln . LMM erneuert, Zündschpule erneuert, Zündkerze okay. Mit freundlichen Grüßen, Emanuel Spiess.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Emanuel, was sagt denn der Fehlerspeicher? Gerade solche Probleme können ohne einen Fehlercode, der wenigstens in die Nähe des Problems führt, nicht wirtschaftlich diagnostiziert / repariert werden. Vermutlich liegt das Problem an einem Temperaturfühler. Denkbar ist aber auch ein Defekt in der Abgasrückführung oder am Drosselklappenteil. Ein Fehlercode vermeidet hier „Teileweitwurf“. Es grüßt Der Autopapst.

Frage von Oli Habibi:

Hallo Herr Keßler, ich fahre einen VW T5 Caravelle, Baujahr 11.2006. Es leuchtet dauernd die Abgasleuchte und die Vorglühleuchte und Motorleuchte. Folgende Fehler wurden ausgelesen: 08194 Wirkungsgrad Partikel-abscheiden Bank1 Untergrenzwerte P2002. Ich hab den Differenzdrucksensor erneuert, aber ohne Erfolg. Wenn ich den Stecker von dem Differenzdrucksensor abziehe, dann leuchtet die Abgasleuchte nicht mehr und der Fehler lässt sich nicht löschen. Ich bitte um Antwort, danke im Voraus

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hey Oli, ich verdächtige hier den Partikelfilter! Entweder ist der Filter regenrationsbedürftig, völlig wirkungslos oder der Sensor selbst liefert falsche Werte. Wieviel km hat der T5 denn schon auf der Uhr? Der Partikelfilter ist leider ein Verschleißteil und ist nach ca. 150.000 km einfach am Ende. Das wird dann teuer....

Frage von G. Frotscher:

Sehr geehrter Herr Kessler, bei meinem 20-Jahre "jungem" Renault 19 wurden im Jan. 2013 alle Radlager gewechselt. Ca. ein 1/4 Jahr später machte mich ein junger Mann, der sich mit Auto -"Schrauben" etwas nebenher verdient, darauf aufmerksam, dass mein Radlager im A.... sei, worauf ich ihm sagte, dass er sich täuschen müsse aufgrund der kürzlich durchgeführten Reparaturen in dem Bereich. Da an der Kiste stets etwas knackt, habe ich das vertraute Geräusch auch nicht gleich mitbekommen. Später fiel mir schon so eine Art "Wummern" auf, was ich meiner Werkstatt auch mitteilte. Der "Meistro" konnte das jedoch weder erklären noch deuten. Als ich den Wagen Ende Jan.2014 zum TÜV-Check in eine andere Werkstatt fuhr, wurde mir u.a. erklärt, dass das linke Radlager ausgewechselt werden müsste. Soviel ich weiß, gibt es auf neu eingebaute Ersatzteile eine zweijährge Garantie und das sagte ich meinem "Meistro". Außerdem verstehe ich dies so, dass der Verkäufer der Ersatzteile die Garantie übernimmt mitsamt dem Einbau, denn schließlich ist es nicht die Schuld der ausführenden Werkstatt. Oder muss ich dann die Kosten für den erneuten Einbau übernehmen? Bitte geben Sie mir sobald wie möglich eine verbindliche Antwort, Herr Kessler. Vielen Dank und sonnige Grüße Gabi Frotscher

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Gabi, in der Tat kann ein Verbraucher in solchen Fällen mit der gesetzlichen Gewährleistung argumentieren. Wenn eine Werkstatt neue Ersatzteile einbaut, ist die Werkstatt im Defektfall auch Ansprechpartner. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Teile selbst mangelhaft waren oder ob einwandfreie Teile mangelhaft montiert und dadurch defekt wurden. Nach den ersten sechs Monaten muss der Materialfehler jedoch nachgewiesen werden, denn schließlich verschleißen Autoteile auch durch falschen Gebrauch wie beispielsweise eine Fahrweise, die die Lager übermäßig belastet. In diesem Fall müssten aber alle oder wenigstens mehrere Lager ausfallen und nicht nur eins. Die Werkstatt ist Vertragspartner und daran durch das Gewährleistungsrecht gebunden. Sollten die Teile die Ursache für den frühen Ausfall sein, wird die Werkstatt diese bei ihrem Lieferanten reklamieren. Nach meiner Einschätzung müsste das zu erneuernde Radlager für Dich kostenfrei vom „Maestro“ erneuert werden....

Frage von Thomas:

Hallo Herr Kessler ich habe einen VW Polo 1,4, 16V, Motor BBY, 75PS. Bei dem Zahnriemenwechsel ist mir aufgefallen, dass evtl. die Kurbelwelle falsch steht. Bei dem Motor BBY gibt es eine Markierung 2V für den 2-Ventiler und 4V für den 4-Ventiler. Ich habe ein 4V aber die Markierung ist bei 2V (Arretier-Werkzeug richtig angesetzt). Ich habe den neuen Zahnriemen bei der Markierung 2V eingebaut, da ich den Alten auch bei dieser Stellung ausgebaut habe. Kann es sein, dass es ab Werk falsch verbaut oder der Zahnriemen "gesprungen" ist? Würde ich die Fehlstellen merken (Beschleunigung, Benzinverbrauch, Endgeschwindigkeit)? Mit freundlichen Grüßen Thomas

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Thomas, bei Großserienteilen kommt es vor, dass Einzelteile zu verschiedenen Produkten kombiniert werden. Deshalb sind häufig gleichzeitig mehrere unterschiedliche Bezeichnungen und Markierungen an einem Produkt zu finden, die aber je nach Ausführung nicht „gelten“. Wesentlich ist letztlich die Funktion, die z.B. durch spezielle Vorrichtungen und Lehren beim Zusammenbau sichergestellt wird. Wenn in Deinem Fall das Arretierungswerkzeug passt, der Zahnriemen montierbar ist und die Ventile mit den vorgegebenen Steuerzeiten öffnen, ist alles gut.... Wenn hier etwas außerhalb der Werksvorgaben montiert werden würde, würde der Motor bei den ersten Umdrehungen entweder zerstört oder extrem schlecht laufen. Von Leistungsabgabe ist in diesem Fall ganz sicher nicht zu sprechen. Wenn der Motor mit dem neuen Zahnriemen also startet, rund läuft und Leistung abgibt (und keine Warnlampe im Kombiinstrument an geht....), hast Du alles richtig gemacht.....

Frage von Christian Grundmann:

Guten Tag Herr Kessler, ich habe mal eine Frage bezüglich der Schubabschaltung meines Opel Astra 1.6 16V ( Benziner ), Euro 4, EZ 08/2002, 125.800 km gelaufen. Mich würde es interessieren, ab wann die Schubabschaltung greift und ab wann das Steuergerät wieder einspritzt. Mir ist aufgefallen, wenn ich mit 50 km/h im 4. Gang (circa 2000 Touren) fahre und dann den Fuß vom Gas nehme, der Wagen ab ungefähr 1500 U/min anfängt leicht zu ruckeln. Ist das der Zeitpunkt, ab dem wieder eingespritzt wird? Es ist auch bei den anderen Gängen so, dass er bei der Gaswegnahme ab 1500 U/min leicht ruckelt, der Gang ist jeweils eingelegt. Oder kommt es durch die Motorbremse? Mit freundlichen Grüßen Christian Grundmann

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Grundmann, das muss exakt so sein, wie Sie beschreiben. Die "Schubabschaltung" (= Abschaltung des Einspritzsignals) wird immer dann aktiviert, wenn der Drosselklappenschalter auf "Null" (= Schalter geöffnet), die Drehzahl des Motors (im Subbetrieb) größer als 1500U/min und die Motortemperatur größer als 50°C ist. Fällt die Motordrehzahl (z.B. durch Abbremsen) unter diesen Wert, wird wieder eingespritzt, damit der Motor nicht abstirbt. Die jeweils eingelegte Gang spielt dabei keine Rolle. Das ist bei allen moderneren Autos so oder so ähnlich eingerichtet und spart ganz ordentlich Benzin (jedenfalls mehr als die "Start-Stop-Automatik....).

Davids Sallaberry Gisela fragt:

Sehr geehrter Herr Autopapst, mein BMW 316, BJ.: 1983, hat ein Problem mit der rechten und linken Blinkerposition: Manchmal funktionieren die Blinker tadellos, stellen sich aber unverhofft fest und ich muss "per Hand" durch schnelles auf und ab meine Richtungswechsel anzeigen. In der französischen BMW Filiale wurden die Kontakte gereinigt, fallen aber weiter aus. BMW Bordeaux will sich nicht weiter mit meinem Problem befassen, da das Fachpersonal für mein 30 Jahre altes Auto fehlt. Wo befinden sich die Kontakte im Auto bzw. wie kann das Blinkerproblem behoben werden. Mit Dank im Voraus für Ihre Antwort. Gisela Davids Sallaberry

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Gisela, das dürfte (weil es sich ja Gott sei Dank um ein altes Auto handelt....) nur das Blinkrelais sein! Ein Altersproblem, welches durch ein neues Blinkrelais gelöst werden kann. Das Blinkrelais sitzt sowohl beim E21 und beim späteren E30 in einer Klammer an der Lenksäule und kann (nach Abbau der Lenksäulenverkleidung) recht einfach erneuert werden. Herzliche Grüße in die Gironde (?) vom Autopapst

Michaela Martens fragt:

Bei meinem Fiat 500, Bj. 2009, leuchtet die Motorölkontrolleuchte, aber nur, wenn ich das Licht anmache. Das Auslesen des Fehlerspeichers in meiner Werkstatt war negativ, kein Fehler gefunden. Was kann ich tun? Freundliche Grüße, Michaela Martens

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Frau Martens, das ist ein hässlicher Fehler! Zum einen wird Ihnen durch diese Fehlfunktion die Möglichkeit der Kontrolle des Öldrucks genommen und zum anderen dürfte die Ursachenforschung und Reparatur einige Nerven kosten. Das Aufleuchten der Lampe ist nämlich nicht mit fehlendem Öldruck zu erklären, sondern mit einem elektrischen Fehler (Massefehler?) im Kombiinstrument. Ich vermute, dass ein Massepunkt des Kombiinstrumentes „schwach“ geworden ist und durch die Masse der Öldruckkontroll-Leuchte ersetzt wird. Dadurch leuchtet die Öldruckkontrolle immer dann (schwach?) auf, wenn die Instrumentenbeleuchtunmg im Kombiinstrument angeschaltet wird. Versuchen Sie mal, mit der Helligkeitsregelung eine Änderung herbeizuführen. Von „Masse“ spricht man in der Autoelektrik übrigens immer dann, wenn der Minusanschluss mit einem Metallteil der Karosserie verbunden wird, an der auch der Minuspol der Batterie angeschlossen ist. Das erspart jede Menge Kabel....

Frage von Britta Malchow:

Hallo Andreas Keßler, mein Suzuki Baleno, Baujahr 1998, macht ein paar Probleme, die durch die Fachwerkstatt und eine andere nicht genau definiert bzw. gelöst werden können. Ich möchte gern um einen Termin bitten für eine unabhängige Inspektion das Autos, damit ich mein weiteres Vorgehen objektiver planen kann. Ich würde mich sehr über einen Terminvorschlag ihrerseits freuen. Mit freundlichen Grüßen Britta Malchow

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Frau Malchow, ich muss Sie enttäuschen! Ich vergebe keine Termine und kümmere mich auch nicht persönlich um die Autos, die hier "Kunden" sind. Die schiere Masse würde mich total überfordern und kostendeckend wäre so ein Service nicht anzubieten. Bitte suchen Sie sich eine wirklich gute Werkstatt, die den Baleno wieder auf die Straße bringt. Noch ein Tipp: Sollte das Auto ruckeln, ausgehen oder nicht anspringen: Lesen Sie zuerst noch einmal genau alles das in der Bedienungsanleitung nach, was damit in Zusammenhang steht. Wenn das nichts bringt, lassen Sie einen Bekannten ein paar Tage mit dem Auto fahren. Oft ist das Problem dann plötzlich keins mehr! Ruckler und Ausgeher sind für Werkstätten lästig und für den Kunden deshalb teuer....

Frage von Wolfgang Fuchs:

Mir fällt beim aufmerksamen Lesen der an Sie gerichteten Fragen auf, dass Produkte aus dem VW-Konzern überproportional häufig vertreten sind. Woran liegt das denn, an der "überragenden Qualität" und wieso sind dort oft die Werkstätten zu unfähig? VW ist doch Premium oder nicht?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Ist das so? Ich halte das für Zufall.... Auf der anderen Seite sind die Marken des VW-Konzerns natürlich "straßenbildprägend", weil sie in wirklich riesigen Stückzahlen verkauft werden. Wenn z.B. von zehn Anfragen sieben mit Autos aus dem VW-Konzern zusammen hängen, könnte das an der weiten Verbreitung dieser Autos liegen. Um eine deutliche Häufung von Problemen zu haben, müsste eine Marke sehr schlecht sein oder die Werkstätten, die diese Marke reparieren. Und Sie dürfen nicht vergessen, dass hier viele Menschen Fragen stellen, um Geld zu sparen. Möglicherweise liegt es am "Premium-Anspruch" der von Ihnen gemeinten Marken, dass hier ein besonders hohes "Sparpotential" vermutet wird.....

Frage von Annemarie Marschall:

Ich fahre einen alten Opel Corsa C, er musste jetzt bereits zwei Mal abgeschleppt werden, weil mir während der Fahrt die gesamte Armaturenanzeige ausfiel, alle Anzeiger fallen auf Nullstellung, nichts ist mehr ablesbar, kann weder Warnblinklicht noch Blinker setzen. Wenn der Motor abgestellt ist, springt er nicht mehr an. Es fängt damit an, dass während der Fahrt die Bremsleuchte leuchtet und nicht mehr ausgeht, dann fallen alle anderen Anzeigen aus. Handbremse, Bremsen vorne und hinten sind ok. Zündkerzen, Kraftstoffpumpe und Batterie neu. Werkstatt und Bosch-Eletronic können keine Fehler finden, empfahlen mir eine Opel-Werkstatt. Bitte um Ihren Rat – Annemarie Marschall

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Frau Marschall, so ganz bin ich aus Ihrer Schilderung nicht schlau geworden: Nach dem ersten „Liegenbleiber“ hat man Ihnen wahrscheinlich eine neue Batterie eingebaut, weil die alte leer/defekt war, oder? Dann ging es einige Zeit gut, bis die „Bremsleuchte“ aufleuchtete. Diese Leuchte war wahrscheinlich die ABS-Kontrolle, die immer dann angeht, wenn die Bordspannung unter einen bestimmten Wert sinkt. Wenn dann weiter gefahren wird, ist die Batterie irgendwann wieder komplett leer. Ursache des ganzen dürfte eine defekte Lichtmaschine bzw. ein Problem im Ladestromkreis sein. Dass die Werkstätten das nicht sauber ausgeschlossen haben, wundert mich sehr. Also: Noch einmal das ganze, lassen Sie den Ladestromkreis prüfen (und nicht schon wieder nur eine neue Batterie einbauen).....

Frage von Peter R.:

Hallo, bei meinem Peugeot 307 SW, Baujahr 2003 springt ständig der fünfte Gang heraus, sobald ich beschleunigen will. Ansonsten hält er. Muss jetzt zwingend das Getriebe defekt sein?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Nicht zwingend, aber zu 80%! Nach meiner Erfahrung sind herausspringende Gänge immer die Folge von ausgelaufenen Lagern einer Getriebewelle. Lassen Sie doch mal das Getriebeöl durch einen Filter ablaufen. Wenn sich in selbigem „Goldflitter“ findet, sind das die Reste des Lagers und das Getriebe ist hin....

Frage von Katharina:

Hallo lieber Autopapst Andreas, ich habe ein Problem mit meinem BMW und würde mich über Deine Fehlerdiagnose und Tipps zum weiteren Vorgehen sehr freuen. Ich fahre den BMW 318i; N46; Baujahr 2006; aktuelle Laufleistung: 37.115 km, sehr wenig und nur kurze Strecken, max. einmal pro Jahr Autobahn. Das Fahrzeug wird nur von mir selbst gefahren. In letzter Zeit leuchtet die gelbe Kontrollleuchte immer öfter (aber auch nicht immer) jeweils kurz nach dem Losfahren auf und geht dann wieder aus. Zudem ruckelte das Fahrzeug oft beim Rückwärtsfahren, manchmal wurde die Leistung beim Gasgeben nicht angenommen; ich musste mehr Gas geben. Die Fehlerspeicherliste lt. Werkstatt ergab: DME: Zündaussetzer Zylinder 2; DME: Zündaussetzer, mehrere Zylinder; CAS: Ausgang-Wakeup-Leitung; KOMBI: Gesamtwegstreckenanzeige-Differenz; DME: Valvotronic, Minimalhub überschritten. Diagnose Codes: D1110_B0000000_72_901; D1160_00000000_09_100. Folgendes Bauteil instand setzen oder erneuern: variable Sauganlage. Die Diagnose der BMW-Werkstatt lautet: Exzenterwelle, Exzenterwellensensor, Rollenschlepphebel, Zwischenhebel und diverse Kleinteile ersetzen (lt. Kostenvoranschlag 2050 Euro). Ich bin verunsichert, weil die Werkstatt zunächst meinte, das Fahrzeug sei nicht reparaturbedürftig; nun soll der Ersatz der Exzenterwelle notwendig sein (2000 Euro lt. Kostenvoranschlag). Ist die Diagnose (Exzenterwelle zu ersetzen) richtig? Könnte mit dem Fahrzeug auch ohne Ersatz der Exzenterwelle gefahren werden? Wäre zunächst vor Reparatur eine längere Autobahnfahrt sinnvoll? Gibt es ggf. eine kostengünstigere Alternative zum Ersatz der Exzenterwelle (z.B. reinigen der Teile)? Woran könnte es sonst (auch noch) liegen? Wie lautet Dein Rat zum weiteren Vorgehen? Dankeschön vorab, Katharina

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Katharina, die Diagnose ist wahrscheinlich richtig, die Reparaturkosten völlig überhöht und die Ursache des ganzen ist natürlich die Kurzstreckenjuckelei.... Ich würde mir zunächst mal eine Zweitmeinung einholen und die Reparatur (wenn die Zweitmeinung die Diagnose bestätigt....) bei einer guten freien Werkstatt durchführen lassen. Das ist alles nämlich kein Hexenwerk und bei einem Auto aus dem Baujahr Deines Wagens ist der Vertragshändler viel zu teuer (weil es eben nur noch um die Reparatur und nicht um Scheckheft und Garantie geht). Wenn der Bimmer mir gehören würde, würde ich das ganze Geraffel mal ausbauen, reinigen und dann nach dem Einbau eine Runde Nordschleife fahren...

Frage von Gerd Neuendorf:

Unser Sohn hat sich im letzten Quartal des vorigen Jahres einen nagelneuen Skoda Octavia RS Kombi gekauft. Heute war er in seiner Werkstatt in Mannheim, weil etwas beim Fahren poltert. Dort wurde festgestellt, das man bei allen vier Stoßdämpfern vergessen hat, die Transportsicherungen zu entfernen. Dies wurde vorhin nachgeholt. Das Poltern ist nach der Probefahrt jedoch noch nicht weg gewesen. Jetzt sollen neue Stoßdämpfern bestellt werden. Ich vermute eher, dass nach den bisher gefahrenen ca. 8000 km jedoch schon etwas ausgeschlagen sein könnte, da ja jetzt das gesamte Fahrwerk die Stöße aufnehmen musste. Wie geht man jetzt am besten vor? Kfz-Gutachter sicherlich, evtl. auch Anwalt. Ist zwar noch Garantie, aber der Händler ist ja auch nur ein Kunde von Skoda. Sicher sollte er den Schaden nicht in der verursachenden Werkstatt beheben lassen, oder? Nächste Woche kommt er mit dem Fahrzeug zu uns, in den Süden von Brandenburg. Könnten Sie uns evtl. jemanden in Berlin oder hier unten in Brandenburg empfehlen, der ihm dafür ein unabhängiges Gutachten erstellen kann? Oder hätten sie einen Vorschlag für eine andere Vorgehensweise? Es wäre schön, wenn ich eine Rückinfo zu dieser Problematik erhalten könnte. Besten Dank im Voraus! Viele Grüße Gerd Neuendorf

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Gert, shit happens! So etwas kann passieren, Fehler macht jeder mal. Wenn der dann dafür einsteht, ist das in der Regel auch o.k. Was mich wundert, ist die Tatsache, dass Dein Sohn mit dem Auto erst ein halbes Jahr herum fahren musste, bis das Problem offenkundig wurde. Der Werkstattbesuch in Mannheim brachte das Problem sofort an den Tag und man versuchte, Besserung zu erreichen. Folgeprobleme deckt die Garantie ab, sofern die Werkstatt welche findet. Hier könnte es kritisch werden: In der Tiefe des Autos sind möglicherweise schon Veränderungen eingetreten, die erst in einigen Jahren zum Problem werden. Ich schreibe extra „möglicherweise“, weil solche Mängel nicht ohne weiteres erkennbar sind und somit auch nicht beweissicher dokumentiert werden können. Das gilt sogar bei einer weitgehenden Demontage des Autos! Zu Deiner Beruhigung kannst Du das Auto ja einem neutralen Experten vorstellen (in Südbrandenburg würde ich zur DEKRA gehen...). Wenn der etwas entdeckt, hat es ein Anwalt (oder Du selbst) wesentlich leichter, Ansprüche anzumelden. Ich befürchte aber, dass es mit dem Einbau von neuen Dämpfern sein Bewenden haben wird, weil nichts weiteres feststellbar ist. Alles andere ist dann nur noch nervend und teuer. Ich würde die Sache dann auf sich beruhen lassen. Herzliche Grüße aus der großen Stadt vom Autopapst

Frage von Daniela Wick:

Sehr geehrter Herr Kessler, mein Mann fährt seit 2008 einen VW New Beetle 1.9 TDI, Baujahr 2004, z. Zt. Ca. 120.000 km. Zum vierten Mal in zwei Jahren haben wir ein Riesen-Problem mit dem Motorsteuergerät. Alle halbe Jahre bleibt das Fahrzeug stehen. Der Motor startet kurz und geht wieder aus. Fehlermeldung: Motorsteuerung. Das passierte nun wieder und zurzeit prüft bzw. repariert in Zittau Fa. ECU die Motorsteuerung, eingeschickt über unsere VW-Werkstatt. Bisher drei Mal repariert…Wir fragen uns, ob so ein Steuerteil so oft ausfallen kann, ob ein Neues angeschafft werden muss, oder was für diesen häufigen System-Ausfall ursächlich ist. Wir hoffen, Sie können uns einen Tipp oder Hinweis geben, als Diesel sollte er noch eine Weile laufen, aber so. Viele Grüße und vielen Dank im Voraus aus Eisenhüttenstadt Mario und Daniela Wick.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo, Ihr beiden! Nach der Lektüre der Problembeschreibung würde ich weniger auf ein Problem des Steuergerätes als auf ein Problem der Wegfahrsperre tippen! Die ist zwar auch im Steuergerät „einprogrammiert“, hat aber auch einiges an Hardware im Auto, die möglicherweise ursächlich sein kann. Der New Beetle ist ja ein enger Verwandter der Golf 4, und bei dem gab es immer Ärger mit dem Kabelsatz der Lesespule der Wegfahrsperre (war wohl etwas kurz und bekam dann irgendwann Kontaktprobleme!). Das Steuergerät war wahrscheinlich nie defekt (was hat ECU denn diagnostiziert? Geprüft und repariert oder nur geprüft und nicht repariert, weil in Ordnung?). Wenn allerdings das Steuergerät wirklich regelmäßig „aussteigt“, würde ich mir ein passendes gebrauchtes besorgen (ET-Nummer muss exakt stimmen!) und das ggf. noch einmal prüfen lassen. Mehr kann ich aus der Ferne auch nicht sagen, ausgehende Fahrzeuge mag ich nämlich nicht (weil oft therapieresistent...). Es grüßt Der Autopapst

Frage von Torsten:

Hallo, brauche neue Zündkerzen LPG für meinen VW Polo KBA 0603 AKC. Ich habe welche von der Firma ECD Germany gefunden. Habe ein paar Leute gefragt, keiner kennt diese Firma. Sind die Kerzen okay? MfG

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hey Torsten, vergiss das Voodoo-Gerede über LPG-Kerzen! Qualitativ hochwertige Markenzündkerzen sind genau richtig für Gasautos (ich fahre seit 100.000 km LPG im Golf und seit nunmehr 20.000 km in einem alten 5er). Ich persönlich bevorzuge NGK-Kerzen, weil Bosch-Ware immer öfter aus Bosch-Werken kommt, denen ich nicht mehr traue.... Gute Fahrt, gib Gas!

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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