Fragen an den Autopapst im August 2017

Fragen an den Autopapst im August 2017
Autopapst Andreas Kessler. © AG/Flehmer

Sie haben Probleme mit dem Auto? Der Motor springt nicht an? Er ruckelt? Er ölt. Sie wissen nicht weiter? Kein Problem! Autopapst Andreas Kessler hilft Ihnen weiter. Heute geht es um einen Volvo.

Frage von Stefan:

Guten Abend, ich habe ein Problem mit meinem Volvo V40 Kombi, Baujahr 1998. Er qualmt Weiß aus dem Auspuff. Was könnte das sein? Er läuft auch ins Notprogramm. Danke ihnen schon einmal im Voraus für ihre Antwort. Besten Gruß, Stefan

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Wenn das Auto zum Nebelwerfer mutiert, ist es entweder sehr kalt draußen (im Winter!!) oder das Auto hat ein Zylinderkopfproblem (Riss im Kopf oder eine defekte Zylinderkopfdichrung ). Beides ist teuer in der Reparatur und lohnt bei "Verbrauchtwagen " in der Regel nicht. Cheers vom Autopapst

Frage von Lydia Strauß:

Sehr geehrter Herr Keßler, mein Papa riet mir, unbedingt dem Autopapst zu schreiben, weil Sie schon damals bei seinem Frontera die richtige Diagnose gestellt haben. Mein Opel Astra Caravan (Typ A-H/SW, Baujahr 2004, Hubraum 1598cm³) klappert plötzlich im Motorbereich. Das Klappern hört man beim Anlassen des Motors, mit steigender Drehzahl nimmt das Klappern zu. Mein Vater sagte, der Wagen klingt wie ein Diesel, es ist aber ein Benziner. Ein Ölwechsel in der Werkstatt half nichts, nun tippen sie dort auf einen Motorschaden. Wäre das auch Ihre Vermutung oder hätten Sie eventuell einen anderen Tipp? Herzlichen Dank im Voraus für einen fachmännischen Rat, Lydia Strauß

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Lydia, ein Motorschaden ist das ganz bestimmt, weil ja etwas im Motor dieses klappernde Geräusch macht.... Aber: Vielleicht läßt es sich reparieren! Um zu prüfen, was es ist, würde ich mal einen Blick unter den Ventildeckel werfen und den Zustand der Nockenwellen checken! Wenn die nämlich eingelaufen sind, entsteht genau das beschriebene Geräusch. Ein Tausch beider Nockenwellen ist zwar nicht billig, aber vielleicht preiswerter als ein anderes Auto..... Viel Erfolg bei der Problemlösung wünscht, Der Autopapst

Frage von Lars Sielisch:

Hallo Herr Kessler, ich fahre einen Audi A4 2.0 Benziner mit 130 PS von 2002, Motorkennbuchst. "ALT", Schalter. Der Wagen wurde 2013 mit einer Vialle LPG-Anlage ausgerüstet; da hatte der Wagen etwa 120.000 km, jetzt sind es knapp 223.000 km. Seit etwa neun Monaten habe ich immer massivere Probleme, weil der Wagen an Ampeln, bei Stau etc. ausgeht. Zum Glück springt er meistens schnell wieder an. Es fing Ende 2016 damit an, dass der Audi schlecht ansprang, vor allem im "halbwarmen" Zustand. Der Nockenwellensensor, Zündkerzen (speziell für LPG Betrieb), Drehzahlsensor wurden erneuert, alles ohne einen spürbaren Effekt. Die Umrüstfirma Autogas Hager Berlin hatte den Wagen zuerst zur Fehlersuche, leider erfolglos. Danach war der Audi bei vier verschiedenen freien Werkstätten, niemand konnte dem Fehler auf die Schliche kommen. Sie sind jetzt meine letzte Hoffnung. Danke für Ihre Mühe. Viele Grüße Lars Sielisch

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Lars, um das Problem besser einschätzen zu können, brauche ich noch Antworten auf folgende Fragen: Welche Kompressionswerte hat der Motor? Fährst Du mit Ventilsteuerung (Flash-Lube)? Treten die Probleme auch beim Betrieb mit Benzin auf? Unter dem Strich tippe ich eher auf Verschleiß im Zylinderkopf als auf ein Problem mit der Gasanlage. Leider ist die Fehlersuche und eine gute Diagnose zeitaufwändig und damit teuer. Zieh bitte rechtzeitig die Reißleine, ein anderer, nicht defekter Gebrauchtwagen ist manchmal billiger als endlose Reparaturen.... Cheers vom Autopapst

Frage von Maxim Rosenbauer:

Hallo lieber Autopapst, ich hoffe, Sie können mir helfen. Wir haben einen VW Multivan DPF Highline Automatik. Er springt manchmal nicht sofort an, aber nach maximal einer Minute klappt es dann immer. Größtes Problem ist, dass der ab und zu bei langsamer Anfahrt (passiert ab ca. 1 Stunde herumfahren) ab und zu anfängt zu rütteln und dann ausgeht. Dann dauert es wieder 30 – 60 Sekunden, bis er wieder anspringt. VW verweist auf die Saugrohrklappe. Wir hatten den Bus jetzt schon sieben Mal in der Reparatur, doch keiner weiß, woran es liegen könnte. Auch bei VW war er schon. Der Bus hat schon 230.000 Kilometer runter. Sollen wir ihn lieber abstoßen oder gibt es da noch Hoffnung? Wir sind eine kleine Firma aus Berlin und wollen uns nur schweren Herzens von dem Wagen trennen. Vielen Dank im Voraus!! Maxim Rosenbauer

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Maxim, ein T5 ist ein ausgesprochen komplexes Produkt. Speziell die Highline-Modelle sind, einmal defekt, für die meisten Mechatroniker fast nicht diagnostizierbar. Wenn sich im Fehlerspeicher des Autos auch bei der Befragung durch einen guten VW-Mechatroniker mit einem VW-Diagnosecomputer kein Eintrag findet, muss ein Fehlerprotokoll während der Benutzung erstellt werden. Dazu wird ein DATA-Logger in die OBD-Dose gesteckt, der alle Probleme aufzeichnet, um diese später auszulesen und zu analysieren. Auch hierzu empfiehlt sich ein kompetenter Ansprechpartner. Das Ganze ist natürlich, je länger es dauert, u. U. teuer. Man sollte sich also eine Kostengrenze setzen. Zum Schluss: Ich tippe auf abfallenden Druck im Rail der Einspritzung... Ich drücke die Daumen! Cheers A.K

Frage von Frank Oelschläger:

Hallo, Herr Kessler! Sind alle VW Golf 1.4 TSI von dem Problem der überspringenden Steuerkette betroffen? Kann man eine Eingrenzung wie Baujahr oder Kilometerstand vornehmen? Vielen Dank!

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Oelschleger, alle TSI-Motoren sind nicht betroffen, aber sehr viele. Bei manchen ging das schon bei 35.000 km los, andere fuhren über 100.000 km beschwerdefrei. VW hat irgendwann den Zulieferer gewechselt und Konstruktionsänderungen vorgenommen. Danach waren die Probleme fast weg. Wann das genau war, hängt vom Motor-Typ ab. Genaue Daten gibt VW nicht preis...... Grüße vom Autopapst

Frage von Anja Achhammer:

Grüß Sie Herr Keßler, mein VW Golf IV Longlife 1.6i Automatik, 102 PS, EZ 03/2001, 140.000 km, verbraucht seit 2011 immer mehr Motoröl. Ende 2014 stellte meine Hausundhofwerkstatt auf Normalöl um, was zunächst auch knapp 4000 km hielt. Seitdem ca. 1 l/1000 km, zuletzt ca. 600 - 800 km. Es wurde dann von einer Motortechnikspezialwerkstatt der Motor auseinander genommen und alle Dichtungen gewechselt, die es da so gibt. Nur die Kolbenringe wurden nicht getauscht, sahen angeblich gut aus. Nach der Reparatur waren auf einmal enorme Zündaussetzer da und nach 1500 km wollte er wieder Öl, nun gab es auch richtig schöne Rauchwolken. Mittlerweile wurde ein ATM mit ca. 50.000 km eingebaut, die Zündaussetzer aber blieben und Kurbelwellen- und Nockenwellensensoren lösten Fehlermeldungen aus. Nun sind sie der Meinung, dass das Motorsteuergerät defekt sei und schickten es an eine kompetente Firma zur Reparatur. Könnte bereits vor Wechseln des Motors ein defektes Motorsteuergerät die Ursache für den erhöhten Ölverbrauch gewesen sein? Fehlermeldungen allen möglichen Inhalts habe ich seit langer Zeit, zumeist Gemisch zu mager. Auch Zündaussetzer gab's immer mal wieder. Vielen lieben Dank und viele Grüße Anja Achhammer

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Anja, ganz kurz: Der alte Motor war durch, Ursache waren höchstwahrscheinlich die Kolbenringe. Die sind durch schnelles Draufgucken nicht prüfbar, ein Motorenbauer könnte da kompetenter urteilen. Die aktuellen Probleme sind leider nicht per Ferndiagnose lösbar, die Zündspulen sind allerdings sehr oft ursächlich. Leider gibt es nach einem Motortausch immer viele "Baustellen", die für Ärger sorgen können. Ist bei dem "neuen" Motor der Zahnriemen erneuert worden? Wenn ja, unbedingt noch mal die Steuerzeiten überprüfen. Hier ist der Werkstattmann gefragt.... Cheers A.K

Frage von Katja Proksch:

Schönen guten Abend, ich habe folgendes Problem mit meinem Daewoo Nubira.1,6 Liter Benziner und Baujahr 2000.Er war jetzt in der Werkstatt. Sprang schlecht an und ruckelte beim Fahren. Sie haben Zündkerzen, Zündspule und Zündkabel gewechselt. Im kalten Zustand geht er zwar etwas schwer, springt aber an. Sobald man etwas gefahren ist,auch, nur bei kurzen Strecken stottert er und springt nicht mehr an. Was könnte das sein? Kilometerstand ist jetzt ca 183.000.Habe ich jetzt die Möglichkeit auf Nachbesserung der Werkstatt, da das Problem ja nicht repariert wurde?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Gewährleistung wird es hier nicht geben, weil die ausgeführten Arbeiten ja mängelfrei durchgeführt wurden. Sie haben die Ursache der "Beschwerden" zwar nicht beseitigt, das Problem aber auch nicht verschlimmert. Es hätte klappen können..... Die Krux bei solchen Problemen ist eigentlich die Diagnose: Wenn man die Ursache ganz sicher finden will, muß man manchmal sehr lange suchen. Das ist teuer, weshalb viele Werkstätten mit Standardlösungen arbeiten, deren Trefferquote hoch ist. Manchmal geht der Schuss aber doch daneben, dann muss weiter gesucht und bezahlt werden. Speziell "Ausgeher" und "Ruckler" möchte eigentlich kein Werkstattman haben, weil er nicht ewig suchen will. Also: Nett fragen, ob man nicht doch noch mal nach dem Rechten gucken könne geht immer, ein Anspruch auf kostenlose Reparatur aus dem Vortag besteht nicht. Viel Erfolg wünscht der Autopapst

Frage von Maxim Rosenbauer:

Hallo lieber Autopapst, ich hoffe, Sie können mir helfen. Wir haben einen VW Multivan DPF Highline Automatik (Bus, 5 Türen). Er springt manchmal nicht sofort an, aber nach maximal einer Minuten klappts dann immer. Größtes Problem ist, dass der ab und zu bei langsamer Anfahrt (passiert ab ca. 1 Stunde rumfahren) ab und zu anfängt zu rütteln und dann ausgeht. Dann dauert´s wieder 30 – 60 Sekunden bis er wieder anspringt. VW verweist auf die Saugrohrklappe. Wir hatten den Bus jetzt schon sieben Mal in der Reparatur, doch keiner weiß, woran es liegen könnte. Auch bei VW war er schon. Der Bus hat schon 230.000 Kilometer runter. Sollen wir ihn lieber abstoßen oder gibt es da noch Hoffnung? Wir sind eine kleine Firma aus Berlin und wollen uns nur schweren Herzens von dem Wagen trennen. Vielen Dank im Voraus!! Maxim Rosenbauer.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Maxim, ein T5 ist ein ausgesprochen komplexes Produkt. Speziell die Highline-Modelle sind, einmal defekt, für die meisten Mechatroniker fast nicht diagnostizierbar. Wenn sich im Fehlerspeicher des Autos auch bei der Befragung durch einen guten VW-Mechatroniker mit einem VW-Diagnosecomputer kein Eintrag findet, muss ein Fehlerprotokoll während der Benutzung erstellt werden. Dazu wird ein DATA-Logger in die OBD-Dose gesteckt, der alle Probleme aufzeichnet, um diese später auszulesen und zu analysieren. Auch hierzu empfiehlt sich ein kompetenter Ansprechpartner. Das Ganze ist natürlich, je länger es dauert, u. U. teuer. Man sollte sich also eine Kostengrenze setzen. Zum Schluss: Ich tippe auf abfallenden Druck im Rail der Einspritzung... Ich drücke die Daumen! Cheers A.K

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