Fragen an den Autopapst im Dezember 2012

Probleme mit dem Auto? Sie brauchen Reparatur-Tipps? Fragen Sie Autopapst Andreas Kessler, er hilft Ihnen weiter. Heute dem Fahrer eines BMW 750i.

Frage von Sven Jahn:

Wenn mein BMW 750i, E38, Bj. 1997, die 1500 U/min erreicht, habe ich ein leichtes Dröhnen/Vibrieren im Auto. Wenn ich Gas wegnehme oder gebe, ist es sofort weg. Es ist nicht geschwindigkeitsabhängig, war schon mal bei 60 km/h, aber meistens so bei 80 km/h. Kardanwelle, Hardyscheibe, Mittellager und Gleichlaufgelenk hab ich gestern gewechselt, aber ist nicht weg. Ich meine, es kommt von hinten. Auspuff ist auch original und stößt nicht an, hängt schön frei. Es fängt auch immer erst an, wenn Auto warm ist, so nach 20 km. Wäre über Lösung dankbar.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Sven, sind die Silentblocs der Motor-/Getriebeaufhängung schon mal gewechselt worden? Wenn nicht: Machen....

Frage von Ralf Lobuscher:

Hallo, ich habe ein großes Problem mit meinem Opel Vectra B 2,0 Liter, 136 PS. Ich habe keinen Strom auf dem BC und dem Radio, außerdem ist die Armaturenbeleuchtung ausgefallen. Sicherungen sind aber i. O.. Können Sie mir vielleicht einen Tipp geben, was es sein könnte? Vielen Dank Ralf Lobuscher

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Sind Sie sicher, dass die Sicherung o.k. ist? Haben Sie die Sicherung mal gegen eine neue ausgetauscht? Haben Sie gemessen, ob an den Anschlüssen der betreffenden Sicherung im Sicherungskasten überhaupt Spannung anliegt? Zum Testen können Sie den Anschluss ja mal direkt an den Pluspol der Batterie anschließen. Wenn dann alles funktioniert, war es doch die Sicherung....

Frage von Jane K.:

Ich habe seit einem Monat einen Ford Fiesta1.3, Baujahr 2006. Dieser hatte knapp über 43.000 km gelaufen. Ich bin Fahranfängerin, habe natürlich öfters mal den Wagen beim Anfahren abwürgen lassen. Ich bin aber in diesem ersten Monat - wenn es hochkommt - 14 Tage gefahren, aber auch nicht täglich. Nun leuchtete die Motorkontrollsystemleuchte. Ich habe dann erst mal durch den ADAC eine Fehlersuche durchführen lassen. Er hat vier Fehler angezeigt, darunter der KAT. Er hat diese Fehlermeldung erst mal gelöscht und ich solle erst mal beobachten. Mir wurde gesagt, ich solle vielleicht mal für eine halbe Stunde auf die Autobahn, da wohl Benzin verbrennen muss, was beim Abwürgen zu viel ausgestoßen wurde. (Ich kann es nicht ganz genau wiedergeben.). Könnte sein, dass es damit behoben ist. Oder eben halt die Lambdasonde defekt ist. Wenn sie wieder leuchtet, soll ich in die Werkstatt fahren. Kann es sein, dass durch mein Abwürgen ein größerer Schaden entstanden ist. So oft war es dann auch nicht und auch nicht täglich. Ich bin allein schon eine Woche gar nicht gefahren.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Jane, ruhig Blut! Der ADAC-Mann hat völlig recht: Bangemachen gilt nicht.... Sollte die Motorkontroll-Leuchte wieder aufleuchten: Ab in eine vertrauensvolle Werkstatt, Fehlerspeicher auslesen lassen, Ergebnis für die Diagnose nutzen (das ist wichtig! Lassen Sie sich erklären, warum die Werkstatt was machen will!) und dann den Reparaturauftrag erteilen. Wenn es wirklich die Lambda-Sonde ist, wird es nicht sehr teuer. Danach ist alles wieder schön. Und am Ende noch ein Tipp: Gönnen Sie sich mal ein Fahr-Sicherheits-Training beim ADAC. Das bringt enorm viel Sicherheit, Sie lernen Ihr Auto (und sich selbst!) von völlig neuen Seiten kennen. Es grüßt Der Autopapst

Frage von Bernhard Bolien:

Guten Tag Herr Keßler, bei meinem BMW 120 d, vier Jahre alt funktioniert die Start-Stopp-Automatik nicht mehr. Diagnose: Batterie sollte ausgetauscht werden. Ist es normal, dass eine Batterie durch die Start-Stopp-Automatik an Leistung verliert? Eine neue Batterie kostet mehr als 300 Euro. Danke für Ihren Rat. Mit freundlichem Gruß Bernhard Bolien

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Bolien, denkbar ist vieles, so auch der höhere Verschleiß der Batterie durch die Start-Stopp-Anlage. Wenn sich die Batterie bei einer Belastungsmessung als verbraucht heraus stellt, sollten Sie beim Neukauf erstens im Zubehörhandel kaufen (also nicht bei einer BMW-Vertragswerkstatt) und zweitens beim Kauf darauf achten, dass Sie eine AGM oder Gel-Batterie bekommen. Beide Batterietypen sind auf die speziellen Anforderungen der Start-Stopp-Systeme hin optimiert und halten dadurch länger. Die alte Batterie können Sie übrigens noch einige Zeit als Starterbatterie eines weniger anspruchsvollen Autos verwenden....

Frage von Robert:

Hallo, mein Seat Leon Stella 1.4 16V, 75 PS, 1390 ccm, Erstzulassung 2002, mit Autogas, startet seit Monaten im Kaltstart schlecht. Erst läuft er etwas hochtourig bei 1200 Umdrehungen. Mein Automechaniker hat sich auch schon Gedanken gemacht und die Drosselklappe gewechselt sowie Temperaturfühler und Zündkerzen. Aber das Auto ruckelt und säuft sogar ab. Im kalten Zustand, wenn das Auto so zwei bis drei Minuten im Stand läuft und sich beruhigt, geht die Drehzahl runter und man kann endlich losfahren. Vorher geht das nicht, da sonst das Auto abstirbt. Ist das Auto erst mal warm, läuft er super und springt auch auf Autogas um und läuft ohne Probleme. Vielleicht haben Sie noch eine Idee, das nervt sehr. MfG danke

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Robert, haben Sie schon mal die Kompression des Motors im warmen und im kalten Zustand gemessen? Sie haben leider nicht geschrieben, wie viel der Seat schon gelaufen ist. Bei LPG-Motoren kommt es nach einer bestimmten Laufzeit (das kann schon nach 30.000 km der Fall sein) zu eingeschlagenen Venilsitzen. Wenn die Hydrostößel diese stetige Verkleinerung des Ventilspiels nicht mehr ausgleichen können, kommt es zu den von Ihnen geschilderten Problemen. Sollte sich diese Ahnung bewahrheiten, werden Sie nicht um einen Austauschkopf herum kommen.....

Frage von Barbara Rech:

Habe Probleme mit Rost an der Heckklappe bei meinem BMW 530xd, Baujahr 2006, BMW lehnte Kulanzanfrage ab, weil mein Fahrzeug im Sommer 2012 in einer anderen Fachwerkstatt als BMW zur Durchsicht war. Fahrzeug war sonst immer bei BMW zur Durchsicht, Fahrzeug hat noch Erstlack. Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Frau Rech, nach sechs Jahren sind Sie BMW und seinen Vertragshändlern nur dann nicht schnurzegal, wenn Sie wieder einen BMW-Neuwagen kaufen. Selbst wenn Sie mit Ihrem 5er im Sommer die Inspektion bei einem BMW-Händler hätten machen lassen, bliebe die Beseitigung des Rostschadens durch den Hersteller immer eine Kulanzfrage. Garantie und Gewährleistung sind längst abgelaufen, und die evtl. noch vorhandene Lack- oder Rostgarantie hängt nun mal von den Formalitäten im Kleingedruckten der Garantiebedingungen ab. Und selbst wenn die minutiös erfüllt wären, gibt es zahllose Gründe, warum Ihr Rostproblem gerade nicht durch die Garantie gedeckt ist. Mir ist aus der Bekanntschaft (und die ist groß....) nur ein einziger Fall bekannt, wo auf Kosten so einer Garantie Roststellen beseitigt wurden. Grämen Sie sich nicht und lassen Sie die Roststelle durch einen guten freien Karosseriebetrieb beseitigen. Das ist zwar sicher nicht billig, aber dafür preiswert im Wortsinne......

Frage von David Stöckel:

Hallo, guten Tag, wir haben ein Problem mit unserem Opel Meriva A 1,7 CDTI. Das Auto ist seit drei Wochen in der freien Werkstatt und die wiederum haben es direkt zur Opel-Werkstatt gebracht. Und jetzt ist es wieder in der freien Werkstatt. Der Opel zieht in den unteren Drehzahlen nicht ab. 2500 Umdrehungen müssen es sein. Es wurde ausgelesen, aber das System erkannte keinen Fehler. Ladedruckgeber, also sprich Steuerventil und Luftdruckmesser wurden gewechselt, leider ohne Erfolg. Ansaugkrümmer wurde auch gesäubert, doch nichts geht, das Problem ist immer noch nicht behoben. Vielleicht haben Sie eine Lösung oder Idee was wir noch tun können. Danke für Ihre alsbaldige Antwort. Mit freundlichem Gruß Stöckel David

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo David, was soll ich aus der Ferne dazu sagen? Zwei Werkstätten hatten die Chance und das Auto und haben nichts gefunden..... Ich würde nach den genannten Symptomen auf den Luftmassenmesser tippen. Aber nur, weil der in 70 Prozent aller ähnlich gelagerten Fälle die Ursache ist.... Bei solchen Problemen verbietet sich eine Ferndiagnose! Es grüßt Der Autopapst

Frage von Martina Schieberlein:

Hallo, es geht um den Jeep Grand Cherokee meines Freundes - das Schiebe-Hebedach lässt sich nicht mehr schließen. Der Wagen war bei Chrysler für viel Geld in der Werkstatt, mit dem Ergebnis, dass keiner etwas gefunden hat, es wurde einfach Geld abkassiert für nix - das macht mich fassungslos und wütend. Was ist das für ein Service? Der Wagen ist von 1995 und es scheint sich scheinbar niemand mehr damit auszukennen... Was können Sie uns raten, denn gerade jetzt geht das gar nicht .... im Grunde kann man den Wagen ja dann auch verschrotten, aber darauf legt es die Automobilindustrie ja wahrscheinlich auch an. Vielen Dank im Voraus, mit freundlichen Grüßen Martina Schieberlein

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Martina, ich verstehe Sie sehr gut! Da wendet man sich im guten Glauben an eine Vertragswerkstatt des Herstellers und stellt fest, dass selbst dort offenbar nicht einmal mit Wasser gekocht wird... In der Theorie gibt es nur zwei Defektursachen: Entweder Elektrik (dann läuft der Motor des Schiebedachantriebs nicht mehr: Sicherung??) oder Mechanik (dann hat die Übertragung zwischen Motor und Schiebedach ein Problem oder die Hebe-Schiebe-Mechanik ist defekt / gebrochen / dejustiert. Letzteres halte ich für wahrscheinlich: Das ist zwar eine ziemliche Fummelei, und die Ersatzteile sind auch nicht ganz billig (jedenfalls bei der früheren Schwestermarke Mercedes....), die Reparatur selbst ist aber eine Standard-Übung. Ich würde mir eine gut beleumundete freie Werkstatt suchen, ggf. mit einigen Tipps aus dem Internet (z. B. hier: http://www.jeepforum.de/index.php?showtopic=73801 ) eine Richtung vorgeben und dann dort die Reparatur durchführen lassen. Viel Erfolg wünscht Der Autopapst (der diesen Vertragswerkstatt-Hype bald nicht mehr hören kann.....)

Frage von Dirk Bahn:

Bei meinem ca. 12 Jahre altem Audi A6 quattro 2.6 wird seit ca. fünf Jahren im Winter, bei um die 0°C, der Motor nicht mehr richtig warm. Damit braucht es auch länger, bis der Innenraum warm ist. Die Kühlwassertemperaturanzeige bleibt bei Autobahn- und Landstraßenfahrten nahe 0. Im Stadtverkehr mit wird er dann auch mal nach 20 km knapp 90°C warm. Sobald ich außerorts bzw. auf der Autobahn schneller unterwegs bin, fällt die Temperatur wieder fast bis 0°C. In bestimmt fünf Werkstattbesuchen bei Audi/VW und einer freien Werkstatt wurde kein Fehler festgestellt. Thermostat und Temperaturgeber wären in Ordnung. Ich glaube mich zu erinnern, dass in den ersten Jahren als Neuwagen die Temperatur nach ca. 10 km 90°C erreicht hatte und auch solange wie der Motor lief auch blieb. Was könnte den "Temperatursturz" auslösen.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Dirk, das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein hängendes Thermostat! Der "große" Kühlwasserkreislauf ist ständig "auf", der Audi ist im Winter quasi "überkühlt". Wenn die Werkstatt ein neues Thermostat (und im Zuge dessen gleich frisches Kühlmittel!) einbaut, sollte der Temperaturhaushalt wieder stimmen....

Frage von Thomas:

Hallo, ich fahre einen Volvo C30 1,6 Diesel. Ein gutes und zuverlässiges Auto. Hat mich nie im Sich gelassen. Aber jetzt ist etwas nicht in Ordnung, wo man sagen kann: "Wer ist Schuld?" Aber das ist nicht das Thema meiner Anfrage. Ich hatte vor vier Wochen einen Motorschaden. Zahnriemen. Wer hier die Schuld hat, ist - wie gesagt - nicht das Thema. Es wurde ein Motor eingebaut. Von einem Unfallwagen. So die Info von meiner Werkstatt, ca. 65.000 km. Nach mehrmaligen Problemen war er dann fahrbereit. Nach 2000 km (in zwei Tagen gefahren) gab es mit der Heizung Probleme. Mehrmals für fünf bis zehn Minuten kalte Luft. Dann Behälter für die Kühlflüssigkeit leer. Weit unter der unteren Marke. Motor hatte aber volle Leistung. Kühlflüssigkeit wurde aufgefüllt. Nach zwei Tagen wieder das gleiche Problem. Nur etwas anders. Wieder kalte Luft, das dann länger als zehn Minuten. Dann Kühlwassertemperatur fast in den roten Bereich. Habe wieder Kühlwasser aufgefüllt. Da Behälter wieder leer war. Wieder nach zehn Minuten Kühlwasser auf höchstens. Rote Warnung kommt .Kühlwasser zu hoch. Werkstatt kam nun zum folgenden Ergebnis: Zweiter Zylinder keine Kompression. Kann die fehlende Kompression auch eine Ursache vom Motor des Unfallfahrzeuges sein? Für eine Rückantwort wäre ich sehr dankbar. MfG Bernd Thomas

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Thomas, der Motor hat ein ernstes Problem! Wenigstens die Zylinderkopfdichtung ist defekt, vielleicht auch der Zylinderkopf selbst (Riss!). Ich würde der Werkstatt, die Dir den Motor verkauft und eingebaut hat, eine enge Frist zur Nachbesserung (Reparatur oder erneuter Austausch) setzen, denn nachbessern muss sie. Das bestimmt die gesetzliche Gewährleistung. Hoffentlich hat die Werkstatt „offiziell“ gearbeitet, also auch eine Rechnung mit dem Umfang der geleisteten Arbeiten und einer Beschreibung des Motors erstellt. Sonst könnte das ganze ärgerlich und teuer werden....

Frage von Wolfgang Buschenhagen:

Sehr geehrter Herr Keßler, ich habe vor einem Jahr Autogas in meinen Mercedes E 280, Baujahr 1995, 124/462036/9, KW 142, Otto/GKAT 51 einbauen lassen. Seit der Urlaubsfahrt im September 2012 klappert es sehr laut im Katalysator. Meine Frage: Kann durch das Autogas die Temperatur so hoch werden, dass es den Katalysator zerstört hat? Denn, aufgesetzt habe ich nicht mit dem Wagen, der Katalysator hat keine äußerlichen Schäden. Wo könnte ich einen preiswerten Katalysator für den Wagen bekommen? Einbau wird von mir selbst durchgeführt, da ich Zugang zu einer Werkstatt habe. Für die Beantwortung meiner Fragen bedanke ich mich im Voraus. M.f.G. Wolfgang Buschenhagen

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Buschenhagen, wenn die LPG-Anlage professionell eingebaut und abgestimmt ist, ist die Abgastemperatur von Autogas genauso hoch wie die von Benzin. Immerhin muss das Auto ja auch mit LPG als Treibstoff die gesetzlich vorgeschriebenen Schadstoffgrenzwerte einhalten, was bei richtiger Abstimmung der Gasanlage auch der Fall ist. Die viel wahrscheinlichere Ursache für den Defekt Ihres Kats dürfte das Alter des Autos sein: Nach 17 Jahren und geschätzten 250.000 km ist der Keramikkörper einfach hin.... Ersatz kostet als "Unifit"-Kat etwa 350 Euro zuzüglich Einbau. Viel Spaß beim Einbau wünscht der Autopapst

Frage von Roland Prall:

Hallo Herr Keßler, wer legt die Schadensfreiheitsklassen für die Kfz-Versicherung fest und kann man dagegen angehen? Ich fahre einen Cadillac BLS, Bj.2007, Erstzulassung 11.03.2010. Von diesen Fahrzeug gibt es bundesweit nicht viele, trotzdem hat meine Versicherung die SF-Klasse erhöht und damit den Beitrag von 187 auf 201 Euro. Als ich nachgefragt habe, hat man mir gesagt, dass mein Auto nicht als Cadillac, sondern als Saab geführt wird, weil es bei Saab gebaut wurde und dadurch werden die Schäden, die mit den Saabs entstanden sind, zugrunde gelegt, was ich absolut nicht verstehen kann. Ich hoffe, Sie können mir helfen! Viele Grüße Roland Prall

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Prall, die Typklassen werden jedes Jahr vom GDV (Gesamtverband der Versicherer) neu fest gelegt. Dabei werden die im Vorjahr abgewickelten Kfz-Schäden statistisch ausgewertet. Wenn ein Auto (bzw. dessen Typ-Schlüssel-Nr.) besonders viele, besonders teure oder eine Kombination aus beiden Faktoren Unfälle verursacht hat, steigt der betreffende Typ in eine höhere (und damit teurere) Typklasse in der Versicherung auf. Die jeweils neuen Typklassen gibt der GDV jedes Jahr im Oktober bekannt. Das Kürzel SF bezeichnet die Schadenfreiheitsklasse, in der Sie fahren. Die SF-Klasse ist umso höher, je länger Ihr Versicherungsvertrag schadenfrei bleibt. Nach einem Unfall, den die Versicherung reguliert, steigt man wieder in eine ungünstigere SF-Klasse auf und muss im Folgejahr einen höheren Beitrag zahlen.

Bei exotischen Fahrzeugen wie Ihrem Cadillac macht man es sich manchmal etwas leichter und fasst technisch ähnliche Fahrzeuge desselben Herstellers zusammen. Im Jahr 2007 gehörte Saab noch zu GM, die die Europaversion des Cadillac in Trollhättan bei Saab produzieren ließen. Technisch haben der BLS und der Saab 9-5 sehr viel gemein; ob allerdings für beide Autos in allen Belangen die gleichen Kriterien gelten, wage ich zu bezweifeln. Ändern kann man daran aber nichts: Saab ist nicht mehr bei GM, und die wenigen Cadillacs in Europa haben GM noch nie zu besonderer Mühe beim Kundenservice beflügelt. Und solange es für den BLS Typklassen, Typschlüssel und die dazu passenden Daten gibt, ist doch alles schön, oder....? Es grüßt der Autopapst

Frage von Barbara Wege

Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe am 27.11.2009 einen Lada Kalina 1119 beim Hersteller AOA “AVTOVANZ” gekauft. Das Neufahrzeug wurde am 05.11.2009 mit einem Prins-Autogassystem für LPG-Vst 05 ausgestattet. Schon bald nach dem Erwerb des Fahrzeuges traten Probleme bei der Elektrik auf. Ständig entlud sich die Batterie. Am 24.06.2011 wurde die Batterie erneuert. Das Problem konnte damit aber nicht behoben werden. Am 26.01.2012 benötigte ich wiederum eine Starthilfe. Die Diagnose der Werkstatt lautete: die Gasanlage benötigt zu viel Strom. Die Entladung der Batterie erfolgt durch das Autogassystem auch im Ruhestand. Die Batterie wurde neu geladen um Mitte März 2012 wieder auszufallen. Die Werkstatt versuchte, den Fehler zu minimieren und klemmte die Steuerung der Gasanlage neu. Die Batterie wurde geladen. Nach TÜV und HU 11/12 steht mein Auto mit geleerter Batterie wieder herum. Ich wende mich deshalb an Sie mit der Bitte um Hilfe. Ich würde gerne von Ihnen wissen, welche Erfahrungen Sie mir zu diesem Sachverhalt mitteilen können oder ob Ihnen dieses Problem überhaupt bekannt ist. Mit freundlichen Grüßen Barbara Wege

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Frau Wege, wenn Ihre Werkstatt zweifelsfrei die Gasanlage als "Stromdieb" diagnostiziert, warum repariert sie das Problem nicht? Immer nur neue Batterien und ansonsten Schulterzucken hilft Ihnen ja nicht weiter. Wenn ich das Problem hätte, würde ich die Gasanlagensteuerung mit einem Schalter abschaltbar machen. Das ist zwar nicht gerade "high-tech", aber wirksam. Bevor Sie also mit diesem Problem von Pontius zu Pilatus laufen, würde ich mir so einen Schalter einbauen lassen. Alle anderen Reparatur- und Lösungsansätze müssten Sie bezahlen, da die Garantie abgelaufen ist. Grundsätzlich sind die Gasanlagen von Prins problemlos, Ihre Schwierigkeiten resultieren wahrscheinlich aus einem Einbaufehler. Es grüßt sehr herzlich der Autopapst

Frage von Klaus-Dieter Schulz:

Werter Herr Keßler, vor ca. drei Wochen verkaufte ich meinen Golf 3 mit dem Hinweis, 19 Jahre alt und als "Bastlerfahrzeug". Kopien der Rechnungen von den letzten Reparaturen und vom TÜV wurden ebenfalls ausgehändigt. Nun bezichtigt mich der Käufer, der arglistigen Täuschung da das Fahrzeug nach seinen Angaben nur noch Schrottwert hat. Es wurde ein TÜV bis 05/2013 nach der letzten Reparatur erteilt. Dieses wurde vor dem Kauf von drei Personen besichtigt, unter anderem auch durch einen KFZ-Mechaniker. In der Verkaufsanzeige wurde auf das Alter des Fahrzeuges hingewiesen. Meine Frage nun: Habe ich in einem Rechtsstreit irgendwelche Probleme zu erwarten? Leider habe ich die Angabe "Bastlerfahrzeug" nur in der Verkaufsanzeige angegeben und nicht im Vordruck "Kaufvertrag des ADAC". Mit freundlichen Grüßen und Dank für eine Rückantwort Klaus-Dieter Schulz

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Schulz, Sie haben das Auto doch sicher als Privatperson verkauft? Und Sie haben weder "Bastlerfahrzeug" noch andere Details in den Kaufvertrag geschrieben (z.B. Sachen wie "der nächste TÜV wird garantiert ohne Mängel absolviert" oder "der verbraucht nur 3 Liter /100km")? Das wären nämlich zugesicherte Eigenschaften, deren Fehlen juristischen Ärger nach sich ziehen könnte. In Ihrem Fall wäre ich völlig entspannt: Das Auto ist 19 Jahre alt, durchschnittlich gepflegt (mit Rechnungen als Nachweis), mit noch gültiger HU (TÜV-Bericht lag vor) und ist zu einem Preis verkauft worden, den auch ein Aufkäufer gezahlt hätte (wieviel gab es denn noch??). Haben Sie die Anzeige noch? Einen Ausdruck z.B.? Ich würde den Anspruchsteller erst mal kommen lassen. Wenn er sich bei Ihnen meldet, nicht ins Bockshorn jagen lassen. Wenn er klagen will, muss er zunächst mal alles bezahlen. Und das wird er nicht können / wollen, sonst hätte er sich sicher ein teureres Auto gekauft. Halten Sie mich auf dem Laufenden.... Herzliche Grüße vom Autopapst

Michael fragt:

Hallo Hr. Kessler und Team! Ich fahre einen Peugeot 307 1.6 80kW 109 PS BJ. 2002, Benziner. Nach einer Panne auf der Autobahn ( laut ADAC: Zündspule defekt) war ich zweimal in der Werkstatt. 1. Termin: Wechsel der Zündspule + Zündkerzen, Zahnriemenwechsel, Wechsel eines Stößels („durchgebrannt“ mit Loch), Motorreinigung, Ölwechsel. Fazit: Motor läuft wieder, der Motor nagelt ( klingt schlimmer als ein Diesel/ Traktor). 2. Werkstatttermin: Austausch aller 16 Hydrostößel; Motorreinigung, Ölwechsel, Kontrolle der Nockenwelle (ist o.k.), diverse Halteelemente des Motors kontrolliert ( o.k.), Getriebe (o.k.), Kette für die Ölpumpe(?) auch O.K.; Kompression auf allen 4 Zylindern ist o.k. Fazit nach 2. Werkstattbesuch: Motor klingt immer noch wie ein Traktor und nagelt/ klackert.... die Werkstatt konnte die Ursache des Proplems nicht finden und ich bin nun mehrere Euros leichter. Was könnte die Ursache dafür sein? für Tipps wäre ich sehr dankbar. Es grüßt Micha

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Micha, wenn die genannten Bereiche wirklich in Ordnung sind, bleibt für mich nur noch eine durchgeblasene Auspuffkrümmerdichtung übrig. Die hört sich gerade bei kaltem Motor wirklich sehr nach Ventilklappern an.... Laß´ das mal checken! Es grüßt Der Autopapst.

Friedrich Trappe fragt:

Sehr geehrter Herr A. Kessler! Von VW bekommt man weder eine Antwort noch Informationen: Mein VW Golf IV war bis vor kurzem zuverlässig. Golf IV-hintere Beifahrertür, einschl. Fenster; Ident-Nr. : VWZZZ1JZWD071613 . Plötzlich ohne jede Vorwarnung war die Tür (und auch das Fenster) nicht mehr zu öffnen, weder von innen noch von außen, obwohl die Tür selten benutzt wird: wir fahren nur zu Zweit. Erst haben wir uns nichts dabei gedacht. Erst als wir bei einer VW-Vertragswerkstatt vorstellig wurden, der Schock: Das hängt mit der Zentralverriegelung (ZV) zusammen, keine leichte Sache. Lassen Sie Sie mal den Wagen hier, wir melden uns in einigen Tagen; da wurden wir stutzig, was heißt einige Tage und was kostet das: Da muss vieles auseinander genommen werden, mit ca. 350 Euro oder mehr müssen sie schon rechnen. Das kann doch wohl nicht wahr sein! Handelt es sich doch um eine VW- bekannte ZV-Macke? Ist Ihnen das bekannt? Mit freundlichen Grüßen, F. Trappe.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Trappe, wechseln Sie die Werkstatt! Der Servo in der Tür arbeitet nicht mehr; das kommt vor und ist nicht auf VW beschränkt. Ursache ist entweder ein Defekt am Servo oder ein Kabelbruch zwischen B-Säule und Tür. Eine gute Werkstatt würde die Tür öffnen (z.B. mit einem speziell gebogenen Draht durch den Fensterschlitz bei geöffneter Scheibe die Tür entriegeln....) und nach dem Rechten sehen. 350 € sind dafür sehr ambitioniert: Vielleicht wird dann gleich noch voll getankt und das Auto poliert (von Hand!). Alles klar? Es grüßt Der Autopapst

Frage von Susanne Schilz:

Ich fahre einen Citroen C2, Erstzulassung vor sieben Jahren. Jetzt geht der Blinker hinten links nicht mehr. Glühbirne, Masseverbindung und alle Kabel sind in Ordnung. Ca. vier Mal ging der Blinker wieder, wenn ich den Ersatzschlüssel (ohne Fernbedienung) benutzte, seit heute funktioniert dies auch nicht mehr. Die Citroen-Werkstatt vermutet Schaltblock oder Zentralschalteinheit (BSI). Irgendeine Idee dazu? Vielen Dank!

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Ich tippe auch auf Schaltblock (so nennen die Jungs den Schalter....). Wenn die ausgefallenen Blinker beim Warnblinken gehen, dürfte das der Fall sein. Wenn da auch nichts blinkt, wird’s teuer.... Dann die BSI ausbauen lassen und zu www.ecu.de oder www.hitzpaetz.de schicken. Spart enorm!! Viel Erfolg wünscht der Autopapst

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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