Die Flaute in der Automobilindustrie hat dem Zulieferer Schaeffler im vergangenen Jahr spürbar zugesetzt. Das zieht Konsequenzen nach sich.
Der Spezialist für Kupplungen, Getriebe und Wälzlager will noch stärker sparen und weitere Hunderte Jobs streichen. 2019 rechnet der Konzern mit noch weniger Schwung als im Vorjahr. Der Umsatz soll um Währungsseinflüsse bereinigt um ein bis drei Prozent wachsen, wie das MDax-Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte.
Im vergangenen Jahr kletterte der Erlös vom starken Euro gebremst um 1,6 Prozent auf 14,24 Milliarden Euro. Ohne Wechselkurseffekte wären es 3,9 Prozent gewesen und damit etwas weniger als in der Prognose mit mindestens vier Prozent zuletzt angestrebt.
Rosenfeld rechnet mit weiterem Rückgang
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging um 12,8 Prozent auf 1,38 Milliarden Euro zurück, die entsprechende Marge sank von 11,3 auf 9,7 Prozent. Auch hier rechnet Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld 2019 weiter mit einem Rückgang – die operative Marge dürfte auf zwischen acht und neun Prozent fallen. Unter dem Strich sank der auf die Anteilseigner entfallende Konzerngewinn im vergangenen Jahr um 10,1 Prozent auf 881 Millionen Euro.
In einem ersten Schritt eines bis 2024 angelegten Effizienzprogramms will Schaeffler nun mit Einsparungen von 90 Millionen Euro die operative Marge um einen Prozentpunkt verbessern. Insbesondere die Autozuliefersparte ist wegen der Marktschwäche betroffen. Rund 900 Stellen sollen insgesamt wegfallen, 700 davon in Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen sollen jedoch vermieden werden.
Mittelfristig soll die operative Marge vor Sondereffekten im hohen einstelligen Prozentbereich liegen. Bisher hatte Schaeffler für das Jahr 2020 noch eine Zielrendite von 12 bis 13 Prozent im Plan. Auch die Verschuldung könnte wieder spürbar steigen, Schaeffler will bis zu 5 Milliarden Euro Fremdkapital über Anleihen einnehmen. (dpa)