Kaum bemerkbare Abwesenheit

Die IAA in Frankfurt/Main

Man ist gut beraten, die Erwartungen an die Frankfurter Automesse nicht allzu hoch zu hängen. Aber es gibt dennoch Publikumsmagneten und unter Umständen einen eher unerwarteten Star.

«Die IAA läutet den größten Abschwung im Automarkt seit dem Zweiten Weltkrieg ein», prognostiziert der Autoforscher Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Denn in Bewegung gehalten wurde der Automarkt 2009 überwiegend durch die Abwrackprämie - und gerade die läuft nun aus. Die vorgezogenen Käufe könnten fortan die Nachfrage deutlich verringern. «Mancher Händler wird daher sichtbar schlecht gelaunt über die IAA laufen», sagt Ferdinand Dudenhöffer.

Keine neuen Rekorde

Die wenig rosige Stimmung hat auch zur Folge, dass die IAA 2009 im Gegensatz zu früheren Veranstaltungen keine neuen Rekorde melden kann - weder in Sachen Größe, noch in Sachen Ausstellerzahl. So haben Hersteller wie Nissan, Daihatsu, Mitsubishi oder Honda ebenso wie die General Motors-Marke Cadillac abgesagt. Der Verband Deutscher Automobilhersteller (VDA) als IAA-Veranstalter kann zum Ausgleich allenfalls auf Kleinsthersteller wie Fisker, Lotus, Tesla und Wiesmann als neue Aussteller verweisen. Insgesamt gebe es aber bei den Ausstellern einen Rückgang von etwa acht Prozent, die Ausstellungsfläche schrumpfe um ein Viertel.

Panamera als Publikumsmagnet

«Dass einige Marken fehlen, wird nicht einmal jeder Besucher merken», vermutet dennoch Nick Margetts, Geschäftsführer des Marktbeobachters Jato Dynamics in Limburg. Tatsächlich wird sich das Bild nicht stark von bisherigen Automessen unterscheiden. Denn wieder einmal werden Luxus auf der einen Seite und neue Technik auf der anderen Seite im Mittelpunkt stehen. Laut Margetts dürfte unter anderem der Porsche Panamera ein Publikumsmagnet werden - der geistert zwar schon Monate durch die Medien, wird aber von vielen Menschen nun zum ersten Mal aus der Nähe bewundert werden können. Ähnlich sieht es mit dem neuen Jaguar XJ.

Der Star der IAA

Star der IAA könnte allerdings eine Marke werden, deren Ende schon fast besiegelt schien. Opel hat nämlich nach Dudenhöffers Meinung das Zeug dazu: Zum einen werde der neue Astra präsentiert, außerdem dürfte spätestens zur IAA Gewissheit über den neuen Investor bestehen. Beides zusammen dürfte Opel reichlich Aufmerksamkeit bringen - wenigstens hier also ein Hoffnungsschimmer in der Endzeitstimmung.

Die IAA 2009

Die IAA öffnet für Besucher vom Samstag, 19. September, bis Sonntag, 27. September - am 17. und 18. September haben nur Fachbesucher Zutritt. Geöffnet ist täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr. An Werktagen kostet der Eintritt für Erwachsene 13, an Wochenenden 15 Euro. (dpa)

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