Zetsche steht zu Smart

Im Jahr 2007 soll Smart den Break-Even geschafft haben. DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche sieht mehr Gründe für einen Markteintritt der Kleinwagenmarke in den USA als dagegen.

Von Frank Mertens Autohersteller DaimlerChrysler

steht unverändert zu seiner verlustbringenden Kleinwagensparte Smart. Eine Trennung stehe überhaupt nicht zu Diskussion, sagte DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche am Dienstag bei einem Roundtable-Gespräch mit Journalisten am Rande der Eröffnung des Genfer Autosalons.

Offener Ausgang bei Markteinführung

«Wir haben im letzten Jahr einen Plan aufgesetzt, an deren Realisierung wir derzeit arbeiten. Bis zum Jahr 2007 soll uns dieser Plan zum Break-Even führen», sagte Zetsche. Dass sich das Unternehmen mit Blick auf eine angedachte Markteinführung von Smart in den USA mit klaren Aussagen zurückhalte, wollte Zetsche nicht gelten lassen. Das Unternehmen sei keineswegs zurückhaltend.

«Ich habe jüngst gesagt, dass wir noch keine Entscheidung zum Markteintritt getroffen haben, damit ist der Ausgang also noch offen», sagte der DaimlerChrysler-Chef. Allerdings fügte er hinzu, dass derzeit die Chancen eher für einen Markteintritt in den USA sprechen als dagegen. Zu einer möglichen Absatzerwartung wollte sich Zetsche nicht äußern.

Selbstverpflichtung als Argument

Derzeit sei man innerhalb des Konzerns dabei, einige der dafür notwendigen Fragen zu klären. Eine diese Fragen sei die «Volumenchance bei gewissen Preisannahmen und andererseits das Distributionskonzept», so Zetsche. Mit Blick auf den Vertrieb sind drei Optionen möglich: Das Chrysler-, das Mercedes-Benz- oder ein unabhängiges Händler-Vertriebsnetz.

Die Gefahr, dass er trotz des im zurückliegenden Jahres aufgestellten Planes, die Reißleine ziehen müsse, glaubt Zetsche nicht. «Die Zielsetzung ist, dieses nicht zu tun. Nach dem derzeitigen Plan werden wir den Break Even 2007 erreichen.»

Dass man an Smart festhalte, liege durchaus auch an der Selbstverpflichtung der Autoindustrie, bis 2008 den Flottenverbrauch auf 5,8 Liter auf 100 km/h zu senken. «Es ist gar keine Frage, dass das ein positives Aspekt der Smart-Verkäufe ist», sagte Zetsche. Allerdings könne das «nicht der alles dominierende Aspekt sein.»

Sieben Prozent Umsatzrendite als Ziel

Mit Blick auf die Entwicklung der Zulassungszahlen bei Mercedes zeigte sich Zetsche zufrieden. Der Februar sei durchaus erfreulich verlaufen. Auf Einzelheiten ging Zetsche jedoch nicht ein. Dass das Geschäft derzeit schleppend verlaufe, wollte der DaimlerChrysler-Boss entsprechend nicht stehen lassen.

«In 2007 wollen wir mit Mercedes eine Umsatzrendite von sieben Prozent erreichen.» Wer im Automobilbereich über eine Umsatzrendite von sieben Prozent spreche, habe über keine Schwierigkeiten zu klagen. «Ich sehe keine Probleme bei Mercedes. Vielmehr sehe ich eine Menge Chancen, vieles besser machen zu können. Ich bin über jedes Feld froh, was ich finde. Insofern sehe ich sehr positiv in die Zukunft von Mercedes», sagte Zetsche.

Hohe Erwartungen an E-Klasse

Weitere Absatzzuwächse erwartet Zetsche von der bald auf den Markt kommenden E-Klasse. Die zurückliegenden Qualitätsprobleme hofft Mercedes dabei überwunden zu haben. «Wie bei der S-Klasse haben wir präventiv versucht, die Fehlerwahrscheinlichkeit zu reduzieren. So haben wir ein ausgiebiges Erprobungsprogramm gefahren.» Allerdings könne kein Hersteller, auch nicht Toyota, einhundertprozentige Garantien geben, dass es zu keinen Fehlern an seinen Autos kommen kann.

Keine Beiträge vorhanden