Merkel kritisiert Auto-Plagiate aus China

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei ihrem China-Besuch auf das Problem mit Auto-Plagiaten hingewiesen. Dem VDA als Veranstalter der Pkw-Messe IAA in Frankfurt sind derzeit aber noch die Hände gebunden.

Kanzlerin Angela Merkel hat chinesische Plagiate deutscher Autos auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt deutlich kritisiert. Am zweiten Tag ihres China-Besuchs sagte die Kanzlerin am Dienstag in einer Rede in der Akademie der Sozialwissenschaften in Peking, die Produktpiraterie sei für Deutschland «ein relativ großes Problem». «Wenn dann plötzlich ein Auto da steht, das aussieht wie ein Smart, aber keiner ist, sondern doch eine Kopie, die nicht ganz legal erarbeitet wurde, dann ist das nicht gut.» Solche Probleme werde Deutschland offen ansprechen.

Geschädigte Unternehmen am Zug

China könne seine eigenen wirtschaftlichen Ziele nur erreichen, wenn der Schutz des geistigen Eigentums auch garantiert werde. Das sei wichtig für ausländische Firmen, aber auch für chinesische Unternehmen, die innovativ tätig seien. Die Gesetzeslage im Kampf gegen Produktpiraterie in China sei gut, aber die Umsetzung lasse «noch zu wünschen übrig». Mehr Rechtssicherheit sei nötig. Im Dialog mit China werde dieses Problem weiter eine wichtige Rolle spielen.

Zu der IAA, der weltgrößten Branchenschau vom 13. bis 23. September in Frankfurt, haben sich 1046 Aussteller aus mehr als 40 Ländern angemeldet. Aus China sind vier Pkw-Hersteller sowie gut 50 Zulieferer vertreten. Die deutschen Hersteller wollen sich gegen illegale Plagiate auf der Messe wehren. Der Autobauer BMW geht bereits gegen den Vertrieb des Sportgeländewagens CEO des chinesischen Herstellers Shuanghuan in Italien mit einer Abmahnung gegen den verantwortlichen Importeur vor. Der CEO sowie der chinesische Kleinwagen Nobel erinnern mit ihrem Design an den X5 von BMW sowie den Smart Fortwo.

Keine Meldepflicht

Dem Verband deutscher Automobilindustrie (VDA) als Veranstalter der Messe sind hier momentan noch die Hände gebunden. «Wir können erst etwas machen, wenn die Autos tatsächlich auf der Messe zu sehen sind», so VDA-Geschäftsführer Kunibert Schmidt. Die möglichen Strafe reichen vom Entfernen des Fahrzeugs vom Stand bis zur kompletten Schließung der betreffenden Ausstellungsfläche. Derzeit wisse der VDA aber gar nicht, mit welchen Modellen die verdächtigten chinesischen Autobauer vor Ort vertreten sein werden. Bislang hätte aber mit Brilliance erst ein einziger Hersteller aus China seine in Frankfurt gezeigte Produktpalette offiziell bekanntgegeben, so Schmidt. (dpa/AG)

Keine Beiträge vorhanden