Winterreifen: Langsam an den Wechsel denken

Tipps für den Reifentausch

Winterreifen: Langsam an den Wechsel denken
Der Reifenwechsel kann in einer Werkstattt erfolgen. Man sollte sich aber rechtzeitig um einen Termin bemühen. © SP-X

So langsam wird es Zeit, den Wechsel von Winter- auf Sommerreifen zu planen. Darauf sollte beim Tausch geachtet werden.

Winterreifen bieten bei negativen und einstelligen Temperaturen die beste Leistung. Je wärmer es wird, desto schlechter wird die Bremswirkung, zudem steigt der Verschleiß der Reifen deutlich an.

Liegen die Temperaturen dauerhaft im positiven Bereich, steht also der Wechsel auf die Sommer-Variante an. Entsprechend sollte man einen Wechsel einplanen. Sieben Tipps für einen guten Tausch.

Auf Zeitpunkt achten

Eine Faustformel für den periodischen Reifenwechsel besagt, dass Sommerreifen von Ostern bis Oktober genutzt werden sollen. Weil der Feiertag aber jedes Jahr auf ein anderes Datum fällt, sollte man den Tausch von den Wetterbedingungen abhängig machen: Ist kein Frost in Sicht und die Temperaturen liegen kontinuierlich im Plusbereich, empfiehlt sich auch ein früherer Wechsel auf die Sommerbereifung.

Muss man im Gegenteil noch mit Minusgraden rechnen, wartet man lieber ein wenig. Wann genau der passende Zeitpunkt ist, variiert also von Region zu Region und auch von Jahr zu Jahr.

Wer soll Reifen wechseln?

Lagern die Sommerreifen auf Felgen in der Garage, kann man den Wechsel mit dem passenden Werkzeug und etwas handwerklichem Geschick selbst durchführen. Wer sich das nicht zutraut oder einfach keine Lust hat, sollte sich frühzeitig um einen Termin in der Werkstatt kümmern, denn üblicherweise kommt es in der Hochzeit zu Engpässen.

Müssen neue Reifen her, sollte man noch mehr Vorlauf einplanen, denn vor allem ungewöhnliche Modelle oder Dimensionen müssten häufig mit Wartezeit bestellt werden.

Wann braucht es neue Reifen?

In der Regel kann man beim Reifenwechsel auf die Pneus des Vorjahres zurückgreifen. Allerdings nicht, wenn diese älter als zehn Jahre oder zu stark abgefahren sind. Der Gesetzgeber fordert mindestens 1,6 Millimeter Restprofil, einen Wert, den auch Reifenhersteller Michelin für seine Reifen empfiehlt.

Viele Experten wie etwa Reifentester bei Automobilclubs raten dagegen, Sommerreifen bereits bei drei Millimetern zu wechseln, bei Winterreifen sind vier Millimeter die Untergrenze. Häufig sind die Reifen auf den Antriebsrädern schneller runtergefahren. Dann reicht es, nur diese zu wechseln. Am besten nimmt man wieder Pneus vom gleichen Typ.

Auf Reifengröße achten

Besitzer eines alten „Fahrzeugscheins“ finden die zulässigen Standard-Dimensionen unter den Ziffern 20 und 21 beziehungsweise 22 und 23. Zusätzliche Größen werden häufig im Feld 33 unter „Bemerkungen“ aufgeführt. Komplizierter wird es, wenn beim eigenen Auto die 2005 eingeführte zweiteilige „Zulassungsbescheinigung Teil I“ den Fahrzeugschein ersetzt.

Dort ist nur noch die kleinste zulässige Größe angegeben. Die restlichen Dimensionen finden sich in der beim Neuwagenkauf mit ausgelieferten EU-Übereinstimmungserklärung (auch COC-Papier genannt). Die Liste ist allerdings auch nicht erschöpfend, je nach Achslast und Höchstgeschwindigkeit sind auch andere Dimensionen erlaubt.

Wo kaufe ich die Reifen?

Reifen gibt es mittlerweile fast überall: im Autohaus, beim Reifenhändler, im Internet und im Baumarkt. Besonders günstig ist letztgenannte Quelle, allerdings finden sich dort häufig eben jene nicht empfehlenswerten Billigreifen aus China. Auch im Internet werden solche Problempneus gerne offeriert. Es gibt allerdings auch zahlreiche seriöse Spezialseiten für den Reifenkauf. Viele davon haben auch Werkstattpartner vor Ort, die die Montage übernehmen.

Wer nur den nackten Reifen kauft, muss ihn nämlich noch von einem Fachmann auf die Felge ziehen und auswuchten lassen. Vermeintliche Billigangebote vom Baumarkt relativieren sich dann schnell, denn der Monteur am Wohnort nimmt in solchen Fällen häufig höhere Preise, als wenn die Pneus bei ihm direkt gekauft werden. Auch an die Entsorgung der Altreifen sollte man beim Kauf denken; Fachbetriebe übernehmen das in der Regel für ihre Kunden.

Einfahren nach dem Wechsel

Wer neue Reifen auf den Achsen hat, sollte diese zunächst vorsichtig einfahren. Nicht nur, weil sie möglicherweise etwas anders reagieren als die vorher verwendeten Exemplare. Sondern auch, weil sie noch nicht den vollen Grip haben. Wenn Reifen aus dem Werk kommen, sind sie extrem glatt, da sie beim Vulkanisieren mit einem silikonähnlichen Trennmittel eingesprüht werden. Das sorgt dafür, dass die fertigen Pneus nicht an ihrer Form festkleben – führt aber auch zu vermindertem Halt auf Asphalt.

Erst nach 200 bis 300 Kilometern ist die Beschichtung verschwunden, zudem wird die Reifenoberfläche leicht aufgeraut und greift dann besser.

Lagerung der Winterreifen

Beste Orte zum Übersommern sind Keller oder Garage. Befinden sich die Reifen auf einer Felge, werden sie am besten übereinander gelagert. Im Zubehörhandel werden außerdem Wandhalterungen oder Felgenbäume angeboten, die die Räder stabil in Position halten. Vor dem Einlagern sollte der Luftdruck um 0,5 bar gegenüber der Herstellervorgabe erhöht werden, um den Druckverlust während der Lagerung auszugleichen. Werden die Pneus ohne Felgen gelagert, müssen sie senkrecht an die Wand gelehnt werden.

Häufig wird geraten, die Gummis alle paar Monate ein wenig zu drehen; der Effekt ist bei kurzen Lagerzeiten aber gering. In jedem Fall ist jedoch darauf zu achten, dass das Gummi nicht mit Öl, Lösungsmitteln oder anderem Schmutz in Berührung kommt. Auch starke Sonneneinstrahlung oder Hitze bekommt den Reifen schlecht. Wer zuhause keinen Platz hat, kann die Reifen auch bei Händlern oder Kfz-Werkstätten einlagern. Allerdings kann das für Nicht-Kunden teuer werden. Häufig ist es billiger, auch gleich den Reifenwechsel dort vornehmen zu lassen. (SP-X)

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