Landwinds zweiter Versuch

Das Debüt in Frankfurt avancierte für Landwind zur Katastrophe. Ein Jahr
später versucht der chinesische Automobilhersteller mit einem Siebensitzer
und deutscher Technik auf dem Markt Fuß zu fassen.

Von Thomas Flehmer

Landwind wagt den zweiten Versuch. Ein Jahr nach der Testcrash-Katastrophe des Geländewagens «X-Pedition» nach der IAA in Frankfurt kehrt der chinesische Automobilhersteller mit zwei Fahrzeugen nach Europa zurück. Dabei muss zuerst vor allem das ramponierte Image revidiert werden. «Kunden, die das Auto gefahren sind, waren zufrieden. Wir probieren zu zeigen, dass es gut geht», sagte Landwind-Pressesprecher Peter Bijvelds zu Autonews24.

So wurden der zuvor gescheiterte SUV und die Großraumlimousine «Fashion», die dem Ford C-MAX auffallend ähnelt, mit den nötigen Sicherheitsfeatures ausgestattet, um den europäischen Standards zu entsprechen. «Doppel-Airbags, ABS; EBD, die Karosserie wurde steifer gemacht», so Bijvelds. Zudem wurde dank des italienischen Designstudios Idea das Fahrzeug den europäischen Ansprüchen angepasst.

Technik von deutschen Zulieferfirmen

Allerdings spielt das auf den ersten Blick stilvolle Innenraumdesign mit Holz-Imitat auch eine untergeordnete Rolle. Die Käufer werden sich den schön gestylten Innenraum erst zum Schluss anschauen. Zu sehr rüttelt das Negativ-Image. Um Zweifel zu beseitigen, bediente sich das Unternehmen bei deutschen Herstellern.

Während der «X-Pedition» als Allradler und Fronttriebler angeboten wird, ist der «Fashion» als 1,6 Liter mit 71 kw/100 PS und als 2,0 Liter-Benziner mit 102kw/140 PS angeboten. «Die Motoren neuster Technik stammen von FIV aus Aachen, das Getriebe ebenfalls aus Deutschland, das gesamte Motormanagement von Bosch», sagt Bijvelds. So soll verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewonnen werden.

Preise starten ab 13.000 Euro

Zudem sollen laut Bijvelds erste Simulations-Crashtests mit gut bewertet
worden sein. Auch die Kollegen von der «Autobild» seien begeistert. «Sie
sagten, es wäre sensationell», so der Pressesprecher. Sollte der Fashion wirklich den europäischen Standard erfüllen, wäre der Konkurrent zum Ford Focus C-Max oder Kia Carens auch vom Preis her eine Alternative. «Ab 13.000 Euro wird der Fashion auf den Markt kommen», sagt Bijvelds.

Wie vor einem Jahr ist der Belgier überzeugt, dass die Fahrzeuge einschlagen werden. Bei Absatzzahlen bleibt er jedoch vorsichtig. Zu sehr hängt noch der Rückschlag vor Jahresfrist in der Luft. Dabei soll es alles gar nicht so schlimm gewesen sein. «Wir hatten anschließend mit dem TÜV einen weiteren Test gemacht, da war alles in Ordnung. Wir fühlen uns deshalb ein bisschen verraten.» Doch auch in diesem Jahr werden die möglichen Interessenten wohl
erst die Ergebnisse der Crashtests abwarten.

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