Die Meute hetzt den Tiger

Hintergrund: Kompakt-SUV auf dem Genfer Salon

Die Meute hetzt den Tiger
Ein echter Hingucker im Innenraum des XC60 sind die C-förmigen Armlehnen, die direkt in die Türgriffe übergehen © Foto: press-inform

Der Tiguan kam spät, aber gewaltig. Jetzt reißt die Welle der kompakten SUV nicht mehr ab: Ford Kuga, Renault Koleos, Volvo XC60 oder Toyotas Urban Cruiser wollen dem erfolgreichen Wolfsburger ans Leder.

Von Sebastian Viehmann

Familienvans schwächeln, die Mittelklasse dümpelt dahin, aber kleine Kraxler haben Hochkonjunktur. Kompakte SUV bieten das begehrte Abenteuer-Ambiente und den Allradantrieb, ohne den sich manch einer heute nicht mehr aus der Einfahrt traut.

Gleichzeitig bleiben Unterhaltskosten und Spritverbrauch in einem erträglichen Rahmen. Auch auf dem Genfer Automobilsalon sind die Kompakt-Krabbler die Aushängeschilder vieler Marken.

So liegt zum Beispiel der Ford Kuga in Lauerstellung, um dem Tiguan seine Krallen ins Blech zu bohren. Lange hat Ford sich Zeit gelassen, bis aus der viel beklatschten Studie «Iosis» ein Serienmodell wurde.

Den Kuga gibt es mit Front- und Allradantrieb

Unter der Haube des 4,44 Meter langen Kuga steckt ein Dieselmotor mit 136 PS. Der Wagen wird sowohl mit Allradantrieb als auch mit Frontantrieb zu haben sein. Optisch kann der Kuga in jedem Fall punkten - die neue Ford-Dynamik namens «Kinetic Design» hat ihre Spuren hinterlassen. Bei Renault zuckte bislang allenfalls die Gauloise im Mundwinkel, wenn andere Hersteller von ihren Geländewagen schwärmten. Jetzt aber feiert mit dem Koleos der erste SUV der Marke Premiere. Mit 4,52 Metern ist er ziemlich kompakt, was man auch an der mangelnden Kniefreiheit im Fond merkt. Das Cockpit ist ein wenig kunststoff-lastig, aber gemütlich und mit vielen Ablagen gesegnet. Das Allradsystem kommt vom Nissan X-Trail.

Der Urban Cruiser soll 2009 auf den Markt kommen

Bei Toyota feiert der Urban Cruiser seine Europapremiere. Noch ist er eine Studie, die dem 2009 erscheinenden Serienmodell aber schon sehr nahe kommt. Das nur 3,9 Meter lange Auto kommt optisch konventionell daher, verfügt über permanenten Allradantrieb und wurde von Toyota vor allem auf einen geringen Spritverbrauch getrimmt. Mehr fürs Auge bietet der Volvo XC60.

Ein echter Hingucker im Innenraum des XC60 sind die C-förmigen Armlehnen, die direkt in die Türgriffe übergehen Foto: press-inform

Der kleine Bruder des XC90 trägt das neue Volvo-Gesicht mit dem großen Markenlogo und dem rundlichen Trapez-Grill.

Ein Hingucker im Innenraum sind die C-förmigen Armlehnen, die direkt in die Türgriffe übergehen. Volvo verspricht für den XC60 ein innovatives Sicherheitskonzept: Das «City-Safety-System» soll den Crash im Stadtverkehr verhindern, indem das Auto auch bei niedrigem Tempo bei einer drohenden Kollision selbsttätig in die Eisen steigt. Der XC60 kommt mit drei Motoren von 163 bis 285 PS auf den Markt.

Der «Bluetec-Hybrid» kombinietr Diesel- und E-Antrieb

Nur als Studie vertreten ist in Genf der Mercedes GLK, auch wenn der Wagen kurz vor der Serienreife steht. Mit dem GLK wollen sich die Stuttgarter ihre Scheibe vom kompakten SUV-Kuchen abschneiden. Als «Bluetec-Hybrid» kombiniert die Geländewagen-Studie einen 2,2 Liter großen Diesel mit einem Elektromotor, was eine Gesamtleistung von 224 PS ergibt. Nicht in Genf zu sehen, aber trotzdem mit Spannung erwartet wird auch der Audi Q5, der dem BMW X3 das Leben im Segment der kompakten Premium-Offroader schwer machen soll.

Keine Beiträge vorhanden