Das nennt man Tempo: Nach dem ET7, EL7 und dem ET5 bringt Nio zwei weitere Modelle nach Europa: es ist der ET5 Touring und der EL6.
Beim Beinamen Touring werden sicherlich nicht rein zufällig sofort Assoziationen zu den Kombi-Modellen aus München wach. An deren Erfolge etwa beim 3er Touring will Nio mit seinem weltweit ersten Stromer-Kombi in der Mittelklasse nahtlos anschließen und setzt damit gleichzeitig in China Zeichen.
Denn dort dominieren SUV und Limousinen. Ein feiner Stromer mit praktischem Rucksack könnte in Fernost zu einem Ausdruck von smartem Auto-Understatement werden.
Schickes Design im Innenraum
Außen wie innen haben die in München ansässigen Nio-Designer ihrem Touring alles mitgegeben, was ein Nobel-Kombi so braucht. Neben der bis hinter die rahmenlosen Fondtüren mit der ET5 Limousine identischen Form etwa eine weit nach hinten gezogene, nur sanft gerundete Dachlinie mit integrierter Dachreling und eine durchgehende Leuchten-Leiste.
Dazu gibt es einen 450 bis 1.300 Liter großen, glattflächigen Kofferraum und eine im Verhältnis 40:20:40 umlegbare Rücksitzlehne. Die Heckklappe wird elektrisch geöffnet und geschlossen, die Ladekante liegt knapp 70 Zentimeter hoch. Ausklappbare Haken – etwa zum Aufhängen von nasser Sportkleidung – oder Staunetze und Befestigungsgurte zeigen wie die herausnehmbare Laderaumleuchte, dass die Interieur-Designer hohen Alltags-Nutzwert im Fokus hatten.
Länge von 4,79 Meter
In Reihe zwei sitzen die Passagiere sehr geräumig, Knie- und Beinfreiheit sind Elektroauto-typisch üppig. Kein Wunder, denn bei einer Gesamtlänge von 4,79 Metern beträgt der Radstand ordentliche 2,89 Meter. Das riesige Glasschiebedach mit einer Fläche von 1,93 Quadratmetern lässt sich per Knopfdruck verdunkeln. Das Ambiente in Reihe eins soll wie in der Limousine Wohnzimmer-Gefühle wecken, die verwendeten Materialien fühlen sich angenehm an und sind farblich gut aufeinander abgestimmt.
Neben dem 10,2-Zoll großen Instrumentendisplay vor dem Lenkrad gibt es das bekannte 12,8-Display in Amoled-Technik, den virtuellen Assistenten Nomi, ein aufwendiges Sound-System oder als Extra 14-fach verstellbare, belüftete und beheizbare Vordersitze.
Idealer Begleiter für Familien
Bei Nio stellt man sich den Touring als idealen Begleiter für Familien vor. Oder für Menschen mit Zugriff auf einen Firmenwagen, die unter der Woche ihre Kilometer abspulen und das Fahrzeug am Wochenende für ihre Freizeit-Aktivitäten nutzen. An Kraft und Dynamik dürfte es dabei nicht fehlen.
Denn 360 490 PS aus je einem E-Motor an der Vorder- und Hinterachse ermöglichen laut Nio den 0-bis-100-Spurt in 4,0 Sekunden. Die maximale Reichweite mit der größeren 100-kWh-Batterie soll 560 Kilometer betragen. Mit dem kleineren 75-kWh-Akku wird der ab 1. August 2023 konfigurierbare und ab dem 4. Quartal ausgelieferte ET5 Touring ab 47.500 Euro plus Batteriemiete (169 oder 289 Euro pro Monat) oder -kauf (12.000 oder 21.000 Euro) kosten.
EL6 als smarter Allround-SUV
Ebenfalls ab 1. August und ab 53.500 Euro plus den identischen Preisen für die Akkus ist der zweite Neuling im Nio-Stall bestellbar. Beim 4,85 Meter langen EL6 handelt es sich um die Europa-Version der mittlerweile schon zweiten ES6-Generation – das „S“ hat man bei Nio wegen eines Namensstreits mit Audi kurzerhand gegen ein „L“ ausgetauscht.
Er wird vom Hersteller als „smarter elektrischer Allround-SUV“ bezeichnet und soll Interessenten unter anderem mit einer kompletten Sicherheits- und Komfortausstattung, viel Platz und reichlich Power überzeugen. Ein 20-fach verstellbarer Fahrersitz und ein optionaler, um 160 Grad verstellbarer Liegesitz rechts vorne inklusive Drei-Zonen-Heizung und Acht-Punkt-Massagesystem sollen auch verwöhnte Nutzer zufriedenstellen. Wie im Touring haben die Interieur-Designer ein wohnzimmerartiges Ambiente geschaffen, auch die Bedienlogik entspricht der des ET5. Ein Head-up-Display ist serienmäßig installiert.
Kofferraumvolumen von 579 Liter
Das Kofferraumvolumen gibt Nio mit 579 bis 1.430 Liter an, auch im EL6 ist die Rücksitzlehne im Verhältnis 40:20:40 umklappbar. Hochleistungsrechner und eine ganze Armada von Assistenzsystemen inklusive Intelligent Smooth Stop (ISS) für die automatische Bremskraft-Anpassung plus Matrix-Scheinwerfer sollen für Sicherheit und Fahrkomfort sorgen.
Das Antriebssystem entspricht dem des ET5 Touring, seine 490 PS ermöglichen den Standard-Sprint in 4,5 Sekunden, mit großer Batterie sollen bis zu 529 Kilometer am Stück drin sein. Und natürlich sind auch beide Novizen auf einen minutenschnellen Akkutausch an den sogenannten Swap-Stations ausgelegt. (SP-X)