Mercedes One Eleven: Orange in die Zukunft

Premiere im Design-Center Carlsbad

Mercedes One Eleven: Orange in die Zukunft
Der One Eleven ist das nächste Leuchtturmprojekt von Mercdes. © Mertens

Der Mercedes C 111 war eine Design-Ikone seiner Zeit. Und wer weiß, vielleicht wird auch die gerade in den USA vorgestellte Sportwagenstudie One Eleven irgendwann als Ikone bezeichnet.

Einem wäre das sehr recht: Gorden Wagoner, dem Design-Chef von Mercedes. Er und sein Team im Internationalen Design-Zentrum (IDC) im us-amerikanischen Carlsbad jedenfalls haben alles getan, um dem One Eleven die Chance zu bieten, irgendwann einmal als Ikone bezeichnet zu werden.

Dazu haben sie nicht nur einen schnittigen Flügeltürer gezeichnet, sondern ihn auch in einem Ambiente präsentiert, das man als durchaus auffällig bezeichnen kann: die Bühne wie der Teppichboden im IDC waren in knalligem Orange gehalten.

One Eleven in Tradition zu C 111

Dezent ist die Farbe Orange nicht. Im Gegenteil. Wer sich für sie entscheidet, will auffallen. So wie Mercedes mit dem One Eleven. Die elektrische Sportwagenstudie knüpft an die Tradition der legendären C 111 Experimentalfahrzeuge aus den 1960er und 1970er Jahren an. Im IDC fuhr der orange lackierte C 111 vor dem One Eleven auf die Bühne. Am Steuer der Studie saß Wagoner. Zu weißen Sneakers trug er eine weiße Hose und – natürlich – ein orangefarbenes T-Shirt.

Mercedes-Designchef Gordon Wagner bei der Präsentation des One Eleven. Foto: Mercedes

Dass der One Eleven auch orange lackiert war, muss nicht extra erwähnt werden. Wenn es ums Design geht – und Design-Ikonen, kommt es aufs Gesamtbild an – und darüber entscheiden halt auch Details.

„Unser Ziel bei Mercedes-Benz ist es nicht, Styling zu machen – unser Ziel ist es, Ikonen zu erschaffen. Für mich macht das den Unterschied zwischen Mainstream-Design und Luxus aus“, sagte Wagoner. Und Ikonen zu erschaffen, so der Design-Chef, würde in der DNA der Marke Mercedes liegen. Wagoner verweist auf Modelle wie den 300 SL und auch den C 111, wie der One Eleven beides Flügeltürer. Diese legendären Fahrzeuge seien wichtige Inspirationen für das ikonische Design des Mercedes-Benz Vision One-Eleven gewesen, sagt der Mercedes-Designchef. „Darin vereinen sich Schönheit und das Außergewöhnliche zu einer Zukunftsvision. Unser vollelektrisches Vision Showcar ist die moderne Interpretation des zu seiner Zeit avantgardistischen C 111.“

Weiteres Leuchtturmprojekt nach EQXX

Doch nicht nur optisch soll der One Eleven für Furore sorgen, sondern auch technisch. „Nach dem Mercedes EQXX ist der One Eleven unser nächstes Leuchhturmprojekt“; sagt Mercedes-Entwicklungschef Markus Schäfer, der im C 111 auf die Bühne gefahren kam. Damals in den 70er-Jahren war es der C 111, der nicht nur mit seinem Design für Aufmerksamkeit sorgte, sondern auch mit seiner Technologie. Denn die Modelle der C 111-Serie wurden zur Erprobung von damals neuartigen Wankel- und Turbodieselmotoren sowie als Versuchsträger für Kunststoffkarosserien eingesetzt. Ähnlich verhält es sich mit dem One Eleven. In ihm kommt der extrem leistungsstarke und hocheffiziente Axialfluss-Motor des Elektromotoren-Spezialisten YASA aus dem britischen Oxford zum Einsatz. Seit Juli 2021 ist Yasa eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Mercedes.

„Der Mercedes-Benz Vision One-Eleven kombiniert atemberaubendes Design mit bahnbrechender Antriebstechnologie, die neue Wege für die Zukunft der sportlichen Performance erkundet – ähnlich wie sein historischer Vorgänger“, sagt Schäfer. Ein Vorteil des YASA-Elektromotors liegt neben seinem Leistungspotenzial vor allem in dem geringen Bauraum, den er benötigt. „Damit ist der YASA Axialfluss-Motor ideal für elektrisch angetriebene Hochleistungsfahrzeuge geeignet.“

One-Bow-Design konsequent verfolgt

Alt und neu: der Mercedes C 111 (l.) und der One Eleven. Foto: Mertens

Schaut man sich den C 111 und den One Eleven an, dann sieht man neben der Farbe viele Ähnlichkeiten. So wurde bei der Karosserie das One-Bow-Design konsequent umgesetzt. So spannt sich von der tiefgezogenen Frontpartie bis zum muskulösen Heck eine Bogenlinie. Sie soll dazu beitragen, der nur 1.170 mm hohen Fahrzeugsilhouette eine skulpturale Anmutung zu verleihen. Diese Linie würde perfekt mit der Lackierung in Copper-Orange Alubeam harmonieren. Damit wird zugleich der Farbton des C 111 aufgegriffen, ohne ihn in Gänze zu übernehmen.

Ein besondere Hingucker sind natürlich die Flügeltüren und die großformatigen Räder. Letztere fügen sich nahtlos in die Radhäuser unter den Kotflügel ein. Eine weitere Reminizenz an den C 111 sind die Aero-Elemente, dessen Karosserie im unteren Bereich schwarz lackiert ist. Beim One Eleven soll eine dunkle „Kiellinie“ dafür sorgen, dass der Wagen optisch mit der Farhbahn verschmelzt. Trotz aller Ähnlicheiten soll die Differenzierung zwischen beiden Modellen aber immer sichtbar sein. Wer irgendwann vielleicht einmal zu einer Ikone werden will, muss sich auch deutlich differenzieren.

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