Der Hyundai Kona ist als Hybrid und Benziner bereits konfigurierbar. Die Elektrovariante folgt später. Wir waren mit dem Prototypen bereits unterwegs.
Die erste Begegnung mit dem elektrisch angetriebenen Hyundai Kona zeigt den um 15 Zentimeter auf 4,36 Meter gewachsenen Allrounder noch mit Teilen der Tarnfolie auf dem orangefarbenen Lack. Das Modell ist noch nicht homologiert.
Während die Koreaner noch werkeln, damit der brandneue Kona die Typgenehmigung erhält, fahren wir schon Probe. Aber vorher sei noch ein kurzer Blick auf die Außenhaut gestattet. Elegant, futuristisch und muskulös – so lässt sich die Optik des Koreaners zusammenfassen. Die Eleganz ergibt sich aus der Schnörkellosigkeit seines Designs. Währenddessen sorgen die beiden Lichtleisten in mittlerweile markentypischer Pixeloptik für den Futurismus. Der athletische Touch ergibt sich aus markanten Sicken in den Flanken.
12,3 Touchscreen im Innenraum
Innen erlebt der User eine kleine Überraschung. Einerseits prangt da dieser riesige, gesplittete Bildschirm (12,3 Zoll) mit berührungsempfindlicher Fläche auf der rechten Seite – aber gleichzeitig buhlen haufenweise physische Tasten darum, fleißig gedrückt zu werden. Das werden sie auch ganz sicher, denn für alltägliche Dinge wie das Steuern der Klimaanlage oder das Aktivieren der Rückfahrkamera sind sie vorgesehen. Sogar für das Aufrufen des Hauptmenüs auf dem Monitor gibt es einen fein klickenden Home-Button. Von den zwölf Schalterelementen auf dem Multifunktionslenkrad ganz zu schweigen.
Doch jetzt wird gefahren. Das bereitstehende Erprobungsauto ist mit dem kleineren 48-kWh-Akku ausgestattet. Sie ist mit einem 156 PS-Motor gekoppelt. Die große Batterie speichert etwas über 65 kWh, der entsprechende Motor hat 218 PS. Als Wählhebel dient ein auf der rechten Seite des Lenkrads angebrachter Hebel, an dessen Ende entsprechend gedreht wird, bis die gewünschte Fahrstufe eingelegt ist. In diesem Fall natürlich „D“ – und los geht es.
Auch im Sportmodus nicht ruppig
Abgesehen davon, dass er genug Punch in allen Lebenslagen bietet, fällt auf, dass die Ingenieure den Prozess der Leistungsentfaltung sehr modelliert steuern. Wer ruckartig die volle Last freigibt, erlebt den neuen Kona sanft, wenngleich nachdrücklich anfahrend. Selbst im Sportmodus agiert der Fronttriebler nie ruppig. Das passt zum ebenfalls sanftmütig abgestimmten Kona-Fahrwerk. Was nebenbei zeigt, dass moderne Autos nicht immer sportlich-straff ausfallen müssen. Die erste Fahrt währt naturgemäß nur kurz, dennoch vermittelt der Kona auf Anhieb einen soliden Eindruck. Kein Knarzen oder Rappeln trübt das Erlebnis, obwohl es sich um ein sehr frühes Exemplar handelt.
Geschmeidig gepolsterte Sessel sorgen für guten Sitzkomfort. So steckt in dem früher zur Kleinwagenklasse gehörenden Koreaner gar ein Hauch von Oberklasse. Das gilt übrigens für das Platzangebot ebenso. Bedingt durch die flache Mittelkonsole entsteht ein luftiger Eindruck, was den Kona wiederum geräumig erscheinen lässt.
Ladeleistung wohl 100 kW
Zum Schluss noch ein Wort zur Ladeleistung: Auch wenn Hyundai noch keine genauen Angaben macht, dürfte sie kaum die 100-kW-Marke überschreiten, da der Ladezyklus der großen Batterie von zehn auf 80 Prozent mit rund 40 Minuten beziffert wird. Allerdings dürfte der Kona angesichts seiner WLTP-Reichweite von 342 (kleiner Stromspeicher) bis 490 Kilometern von den meisten Kunden ohnehin weniger als Langstreckenfahrzeug eingesetzt werden.
Wer zur Version mit kleiner Batterie greift, wird wohl um die 42.000 Euro bezahlen müssen für ein Basisfahrzeug. Mit großem Stromspeicher und Vollausstattung wird der Kona EV hingegen deutlich über 50.000 Euro kosten. Im Herbst dieses Jahres sollen die ersten Fahrzeuge zu den Händlern rollen. (SP-X)