Skoda Enyaq: Mehr Leistung bei mehr Reichweite

Skoda Enyaq: Mehr Leistung bei mehr Reichweite
Mit Laurent und Klement bringt Skoda eine neue Variante des Enyaq. © Skoda

Der Skoda Enyaq hat sich für den Autobauer zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Nun erhält das bislang einzige E-Auto der Tschechen eine Auffrischung.

Auf dem deutschen Markt wurden von dem Elektro-SUV des tschechischen Autobauers seit dem Marktstart im April 2021 bis September diesen Jahres bereits mehr als 40.000 Einheiten abgesetzt – und das trotz der Chipkrise und den damit verbundenen Lieferschwierigkeiten im vergangenen Jahr.

Nun bringt Skoda ein technisches Update für den Enyaq auf den Markt, der mit den Neuerungen ab November produziert wird. Gute Nachricht für die Kundinnen und Kunden, die schon ein Modell bestellt haben: Sie kommen auch in den Genuss der Optimierungen.

Höhere Leistung, höhere Reichweite

Dazu gehört neben einer höheren Motor- und Ladeleistung, eine höhere Reichweite und ein besseres Batterie-Management. Zudem fährt der neue Skoda Enyaq, der zukünftig auf den Zusatz iV in der Modellbezeichnung verzichtet, auch mit einem neuen Infotainment-System mit aktualisierter Software vor. Zudem wartet er mit leichten optischen Änderungen auf.

In den Genuss des Leistungszuwachses kommen indes nur die Fahrzeuge mit großer Batterie. So steigt im Gegensatz zum bisherigen Enyaq iV 80 die Leistung beim neuen Enyaq 85 mit Heckmotor gleich um 82 PS auf 286 PS. Dieses Mehr an Leistung macht sich dann auch deutlich bei den Sprintzeiten bemerkbar. So vergehen nun 6,7 Sekunden bis Tempo 100 (zuvor 8,6 Sekunden) und die Spitzengeschwindigkeit endet mit dem überarbeiteten E-Antrieb nun erst bei 180 km/h (zuvor 160 km/h).

Im Skoda Enyaq wurde auch das Bediensystem und die Tasten-Anordnung modifiziert- Foto: Skoda

Auch bei der Spitzengeschwindigkeit ist Skoda seinen Kundinnen und Kunden entgegengekommen, „die sich etwas mehr Leistung gewünscht hätten“, wie Jaromir Mendl sagte, der bei Skoda in Tschechien das Produktmarketing für den Enyaq verantwortet.
Zugelegt hat auch die Leistung des 85x, dem allradgetriebenen Stromer der Tschechen.Sie steigt um 15 kW auf nun ebenfalls 210 kW.

Das sorgt dafür, dass dieser noch den Hauch von einer Zehntelsekunde flotter den Sprint zurücklegt; der Topspeed liegt auch hier bei 180 km/h. Die Verbräuche liegen beim Enyaq 85 je nach Ausstattung zwischen 14,9 bis 15,8 kWh und bei der Allradversion sind es 16 bis 16,8 kWh/100. Der 77 kW große Akku mit einer neuen Zellchemie ermöglicht eine Reichweite von bis zu 563 Kilometer bzw. 536 Kilometer. Beim Coupé liegt die Reichweite aufgrund der besseren Aerodynamik sogar bei 573 Kilometer, bei der Allradversion sind es 545 km (zuvor 528 km).

Laden mit bis zu 175 kW

Auch wenn die Motorleistung nur minmal gestiegen ist, stieg die Ladeleistung signifikant. Statt wie bisher bei 135 kW liegt sie beim 85x nun bei 175 kW. Das sorgt für einen deutlich geringeren Zeitaufwand beim Ladestopp: hier verkürzt sich die Ladezeit für einen Füllstand von 10 auf 80 Prozent um acht Minuen auf 28 Minuten. Flotter an der Ladesäule ist auch der Enyaq RS, der mit 340 PS motorisiert ist. Auch er braucht acht Minuten weniger, um diesen Ladestand des Akkus von 80 Prozent zu erreichen. Da Skoda mit dem RS die sportlich ambitionierten Kundinnen und Kunden anspricht, legt dieser den Sprint auf 100 km/h in 5,5 Sekunden zurück.

Gerade mit Blick auf die kommende kalte Jahreszeit erhält der Enyaq 85 die Möglichkeit, die Batterie vorzuwärmen, berichtet Mendl. Für die Batteriekonditionierung muss der Fahrer im Navigationssystem nur die Route zur nächsten Ladestation eingeben; die Vorwärmung kann indes auch manuell über das Infotainmentsystem gestartet werden, fügt Mendl hinzu.

Mit neuer Software-Version 4.0

Der überarbeitete Enyaq fährt zudem mit der neuen Software-Version 4.0 vor und das Infotainmentdisplay erhält eine modifizierte Oberfläche, die damit intuitiver zu bedienen sein soll. Zu den Neuerungen gehört auch die neue Top-Ausstattungslinie L&K, der in exklusivem Platin-Grau vorfährt.

Doch es gibt nicht nur gute Nachrichten für die Kundinnen und Kunden. Denn die Basisversion Enyaq 50 ist nicht mehr erhältlich. Der 148 PS starke Stromer mit einem Einstiegspreis von unter 40.000 Euro ist aus dem Konfigurator verschwunden. Jetzt geht es los mit dem Enyaq 60 (180 PS), der mit einem 58 kWh großen Akku produziert wird. Sein Preis liegt bei 44.200 Euro. Der Enyaq 85 kostet 48.900 Euro, der 85x 51.500 Euro und für die Coupeversionen werden 51.150 Euro bzw. 53.400 Euro fällig. Wer sich für die L&K-Variante entscheidet, der muss dafür mindestens 59.000 Euro bezahlen, bekommt dann aber bereits serienmäßig das beleuchtete Crystal-Face mitgeliefert. Die sportliche RS-Variante steht mit mindestens 61.050 Euro in der Preisliste. Wer jetzt einen Enyaq bestellt, der muss sich übrigens auf Wartezeiten zwischen vier und sechs Monaten einstellen.

Geringere Kaufprämie, doch Steuervorteil bleibt

Der Skoda Enyaq erhält mehr Leistung und Reichweite. Foto: Skoda

Entsprechend kommt man auch nicht in den Genuss der aktuellen staatlichen Kaufprämie von 4500 Euro, sondern muss sich mit 3000 Euro begnügen. Allerdings können Flottenkunden nach wie vor mit einem Steuervorteil von 0,25 Prozent kalkulieren. Ein Aspekt, der für das Flottengeschäft eine wichtige Rolle spielt, wie Produktmanager Thomas Kretschmer sagt, der für den deutschen Markt zuständig ist.

Von Januar bis September kam der Enyaq in Deutschland übriegsn auf über 14.000 Zulassungen, was einem Zuwachs von 63 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Mit den Neuerungen erhofft sich Skoda einen weiteren Push für seinen Stromer.

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