Hyundai: Mit dem Kona zu neuen Bestmarken

Hyundai: Mit dem Kona zu neuen Bestmarken
Sieht die Begrenzung der Förderung von E-Autos kritisch: Hyundai-Deutschland-Chef Jürgen Keller. © Hyundai

Hyundai profitiert von seinem breiten Angebot an elektrischen Modellen wie Ioniq 5, Ioniq 6 und Kona. Der kommt im Oktober in den Handel – und soll den Absatz der Marke weiter beflügeln.

Der koreanische Autobauer Hyundai gehört bei der Elektromobilität europaweit zu den führenden Anbietern. In Deutschland rangiert der Importeur bei den Absatzzahlen sogar in den Top 4. Das Ranking wird von VW (52.937) angeführt, dahinter folgen Tesla (47.204), Mercedes (25.361)– „und dann kommen schon wir“, sagt Hyundai-Deutschland-Chef Jürgen Keller im tschechischen Hyundai Werk in Nosovice, wo der Kona produziert wird.

In den ersten acht Monaten des Jahres konnte Hyundai nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) insgesamt 72.378 Fahrzeuge neu zulassen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Zuwachs von 8,5 Prozent und einem Marktanteil von 3,8 Prozent.  Von diesem Gesamtabsatz entfielen in den ersten acht Monaten 21.567 Zulassungen auf reine E-Autos. Damit kommen die Koreaner auf einen Marktanteil von 6,1 Prozent. Damit machen die so genannten batterie-elektrischen Fahrzeuge ein Anteil von fast 30 Prozent bei Hyundai aus.

Hohe Nachfrage nach Elektroautos

Noch besser lief es für den Importeur im Einzelmonat August: Hier kam man mit 11.610 Neuzulassungen auf ein Plus von über 24 Prozent und einen Marktanteil von 4,2 Prozent. Der Grund für diesen enormen Zuwachs liegt in der hohen Nachfrage nach Elektroautos. Im Vormonat hatten Gewerbekunden letztmals die Möglichkeit, beim Kauf eines E-Autos den Umweltbonus zu bekommen.

Entsprechend legte die Nachfrage nach E-Autos im August auf dem Gesamtmarkt um mehr als 170 Prozent zu. „Natürlich lag diese hohe Nachfrage an einem Vorzieheffekt“, sagt Keller. Einen drastischen Einbruch der Nachfrage erwartet der Manager indes nicht und verweist darauf, dass Privatkunden in diesem Jahr noch bestrebt sein werden, die volle staatliche Kaufprämie in Höhe von 4500 Euro  beim Erwerb eines E-Autos in Anspruch zu nehmen. Ab 2024 sinkt sie auf 3000 Euro – „zudem ist der Fördertopf begrenzt“, so Keller. Die sich reduzierende Förderung und den begrenzten Topf sieht Keller kritisch, da er für die Kundschaft nur wenig Planungssicherheit bei der Entscheidung für ein E-Auto bietet und auch für den Markthochlauf der E-Mobilität nicht förderlich sei.

Kona wichtig für weitere Marktentwicklung

Trotz der sich ändernden Fördersummen schaut Hyundai zuversichtlich auf die weitere Absatzentwicklung bei der E-Mobilität. Für diesen positiven Ausblick sorgt dabei insbesondere der neue Hyundai Kona, der im Herbst für einen Einstiegspreis von 41.990 Euro für das Modell mit der kleinen 48,4 kWh großen Batterie (Leistung 156 PS/Reichweite 377 Kilometer) auf den Markt kommen wird. Der Kona mit dem 65,4 kWh starken Akku kostet 3000 Euro mehr und bietet eine Leistung von 218 PS und eine Reichweite von 514 Kilometer.

„Wir gehen davon aus, dass dabei 60 Prozent der Verkäufe auf die große Batterie entfallen“, so Keller. Beim Kona, der auch als Verbrenner und Hybrid angeboten wird, fiel die Entscheidung der Kundschaft klar für die E-Variante aus. Während sich 12 Prozent der Käufer für eine Hybriden und 29 Prozent für einen Verbrenner entschieden, waren es 59 Prozent beim E-Modell.

Mit Blick auf den neuen Kona dürfte das Verhältnis wohl noch höher ausfallen, da die Restwertentwicklung für das Modell besser ausfällt als beim Vorgänger. Während der alte Kona mit dem 65 kWh-Akku in der Ausstattungsvariante Trend bei einer dreijährigen Laufzeit, einer Laufleistung von 45.000 Kilometer auf einen Restwert von 56 Prozent kam, sind es beim neuen Modell 58 Prozent.

Wichtig für Flottengeschäft

Auch wenn die Förderung von E-Autos für Gewerbekunden ausgelaufen ist, dürften sich gerade auch Flotten für den neuen Kona interessieren. Denn neben dem Steuervorteil von E-Autos nimmt der Nachhaltigkeitsaspekt in den Flotten weiter zu. Während der Flottengesamtmarkt auf einen Anteil von 19 Prozent bei den E-Autos kommt sind es bei Hyundai 46 Prozent. Dabei ist der Kona mit einem Flottenteil von 20 Prozent das volumenstärkste Modell.

In diesem Jahr will Hyundai noch mindestens 5300 Kona absetzen, wie Keller sagte. Und im kommenden Jahr sollen es deutlich mehr werden. In Nosovice wurden im August bereits 3566 neue Kona produziert. In diesem Jahr sehen die Planungen 21.000 Einheiten vor. Ab 2024 soll die Produktion dann auf 50.000 Einheiten ausgebaut werden. Dabei ist Deutschland vor Großbritannien der wichtigste Absatzmarkt für den Kona. Während der Produktionsanteil an Elektroautos im Werk in Nosovice bei 12 Prozent lag, soll er in diesem Jahr auf 15 Prozent steigen. Für 2030 ist ein Anteil von 70 Prozent angepeilt.

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