Hyundai Kona Electric: Starke Ansage an die Konkurrenz

Hyundai Kona Electric: Starke Ansage an die Konkurrenz
Der neue Hyundai Kona kommt im Herbst für einen Einstiegspreis von 41.990 Euro. © Hyundai

Der Hyundai Kona ist für die Koreaner ein Bestseller. Nun kommt die zweite Generation der Elektrovariante auf den Markt – und will vieles noch besser machen als der Vorgänger.

Der E-Version des Hyundai Kona kommt neben Benziner und Hybrid dabei eine besondere Bedeutung zu. Mit ihm will der Hersteller seine Position als Anbieter alternativer Antriebe weiter ausbauen. Bereits heute rangieren die Koreaner auf dem deutschen Markt hinter VW, Tesla und Mercedes auf Rang vier in der Liste der erfolgreichen Anbieter von E-Autos.

Damit es gelingt, weiter Boden gegenüber der Konkurrenz gut zu machen, haben die Entwickler die Alltagstauglichkeit und Praktikabilität des Kona noch einmal gesteigert.

Deutlicher Längenzuwachs

Mit einer Länge von 4,35 Meter ist der Kona gleich um 15 Zentimeter länger geworden als sein Vorgänger. Bei der Breite (1, 82 Meter) liegt der Zuwachs bei 2,5 Zentimeter. Der Radstand hat um sechs Zentimeter auf 2,66 Meter zugelegt. Davon profitieren die Passagiere merklich: Sie können sich über eine größere Beinfreiheit (+7,7 Zentimeter) und 1,1 Zentimeter mehr Kopffreiheit freuen.

Das sind Zuwächse, die man gerade bei der Sitzprobe im Fond deutlich merkt. Auch beim Gepäckvolumen überbietet der Kona seinen Vorgänger. Im Kofferraum lasen sich zwischen 466 bis zu 1300 Liter Fracht unterbringen. Der Frunk bietet mit 27 Litern zusätzlichen Stauraum. Damit kann man auch als Kleinfamilie ohne große Einschränkungen die Fahrt in den Urlaub antreten.

Intuitiv gestaltetes Cockpit

Der Innenraum wird durch das große Digitaldisplay bestimmt. Foto: Hyundai

Neben den guten Platzverhältnissen wird der Innenraum durch das große Digitaldisplay bestimmt. Es bietet Fahrerin oder Fahrer nicht nur alle wichtigen Informationen auf einen Blick, sondern lässt sich auch intuitiv bedienen. Optional kann der Fahrer sich auch ein Head-up-Display bestellen, was ihm die wichtigsten Informationen direkt ins Sichtfeld einspielt – alles sehr stimmig. Das trifft übrigens auch auf die verwendeten Materialien zu. Verarbeitung und Haptik hinterlassen einen guten Eindruck.

Doch kommen wir zu dem, was den Kona Electric vor allem auszeichnet: seinen elektrischer Antrieb. Um den verschiedenen Kundenansprüchen gerecht zu werden, bietet Hyundai den neuen Kona Electric mit zwei Batteriegrößen und zwei Leistungsstufen an. Die 48,4 kWh starke Batterie speist einen E-Motor mit 156 PS und ermöglicht eine Reichweite von 377 Kilometern.

Daneben gibt es noch die auch von uns gefahrene Variante mit 65,4 kWh großem Akku und einer Leistung von 218 PS. Hier liegt die Reichweite bei 454 Kilometern (im City-Modus sind es sogar bis zu 514 Kilometer). Beide Antriebe kommen jeweils auf ein maximales Drehmoment von 255 Nm. Leichte Unterschiede bestehen bei den Beschleunigungswerten und der Höchstgeschwindigkeit: Während der schwächere Antrieb in 8,8 Sekunden auf Tempo 100 kommt und seine Spitzengeschwindigkeit bei 162 km/h erreicht, braucht die Topversion dafür 7,8 Sekunden und fährt maximal 172 km/h. Das sind Werte, die mehr als zufriedenstellend sind. Vor allem deshalb, weil das Drehmoment, wie bei E-Autos üblich, sofort anliegt.

Angesichts des niedrigen Schwerpunkt gibt es an den Fahreigenschaften nichts auszusetzen. Selbst bei schnell gefahrenen Kurven liegt der knapp über 1,7 Tonnen schwere Kona satt auf der Straße, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Lenkung spricht direkt an, vermittelt der Fahrerin oder dem Fahrer damit eine gute Rückmeldung.

3000 Euro Aufpreis für größere Batterie

Etwa 60 Prozent der Verkäufe dürften auf das Modell mit der größeren Batterie entfallen. Foto: Hyundai

Dass die Koreaner eine Batterie auch unter 50 kWh anbieten, ist ausgesprochen erfreulich. Denn damit bieten sie die Option, sich für ein Modell mit einem deutlich geringen CO2-Rucksack zu entscheiden – und damit Geld zu sparen. Während der Kona mit kleiner Batterie für 41.990 Euro in der Preisliste steht, werden für den größeren Akku 3000 Euro mehr fällig. Hyundai erwartet, dass sich rund 40 Prozent der Kunden für den kleineren Akku entscheiden. Ist der Stromspeicher leer, vergehen an einer Schnellladestation für die Füllung von 10 auf 80 Prozent 41 Minuten. An einer Wallbox mit 11 kW braucht man dafür 6:25 Stunden. Bei den Testfahrten lag der Verbrauch des neuen Kona übrigens bei knapp über 16 kWh/100 km.

Der neue Kona verfügt über eine Plug-and-Charge-Funktion. Damit braucht man an einer dafür bereits vorbereiteten Ladestation weder Karte noch Handy zücken, um den Ladevorgang einzuleiten. Darüber hinaus ist der Kona auch für das bidirektionale Laden vorbereitet. Kann also auch als rollender Energiespeicher fungieren, also auch – wenn die Regulatorik es zulässt – Strom wieder ins Netz einspeisen. Unterwegs ist er schon jetzt in der Lage, dass man mit ihm beispielsweise ein E-Bike lädt.

Nach den ersten Fahreindrücken jedenfalls stehen die Chancen nicht schlecht, dass Hyundai mit dem neuen Kona seinen Absatz weiter steigern kann – und die vor ihm liegende Konkurrenz im EV-Segment weiter unter Druck setzt.

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