Laden von E-Autos: Es geht auch ohne Wallbox

Laden von E-Autos: Es geht auch ohne Wallbox
Juice Technology hat sein mobiles Ladegerät noch besser gemacht. © Juice Technology

Für das Gros der Fahrer eines Elektroautos ist eine Wallbox die bequemste Art, ihren Stromer zu laden. Aber es gibt auch Alternativen.

Die meisten E-Autonutzer in Deutschland dürften über eine private Wallbox verfügen. Das Wandladegerät am eigenen Stellplatz hat viele Vorteile, unverzichtbar ist es aber nicht. Schließlich gibt es Alternativen, doch nicht jede dürfte überzeugen.

Dazu gehört die Haushaltssteckdose. Prinzipiell ist das Laden auch direkt an der Schuko-Steckdose möglich. Allerdings ist die Leistung dort mit 2,3 kW sehr gering – schon ein Kleinwagen-Akku müsste rund einen halben Tag am Kabel hängen, bis der Stromspeicher voll wäre.

Haushaltssteckdose als letzte Option

Große Autos auch mal anderthalb Tage. Für die meisten E-Automobilisten dürfte das Laden am Haushaltsstecker allein schon deswegen nur eine Notoption sein. Hinzu kommt, dass Steckdosen und Heimnetz durch den stressigen Dauerbetrieb an ihre Grenzen kommen können. Im Extremfall drohen Überhitzungen. Wer häufig über den Schuko-Stecker lädt, sollte die Installation daher von einem Elektriker prüfen lassen.

Besser geht es dann schon mit einer mobilen Wallbox: Wenn die fest installierte Wallbox keine Option ist – etwa weil der Vermieter nicht bereit ist – kann ein tragbares Ladegerät eine Option sein. Sie lässt sich notfalls an einer Schuko-Steckdose betreiben, schneller und effizienter ist der Anschluss an eine Starkstromdose, die sich oft mit geringem Aufwand installieren (und notfalls zurückbauen) lässt. Je nach Ausführung sind an den roten CEE-Dosen Ladeleistungen von 11 bis 22 kW möglich. Modelle wie der Juice Booster verfügen zudem über zahllose Adapter, mit denen sich an fast allen Steckdosen im europäischen Ausland Strom zapfen lässt. Mit gut 1.200 Euro sind die fernreisetauglichen Geräte der schweizerischen Firma allerdings relativ teuer, etwas günstiger aber etwas weniger flexible geht es mit Wettbewerbern wie Go-eCharger oder NRG Kick.

AC-Laden im öffentlichen Raum

Öffentliche AC-Ladesäule: Wer in der Nähe einer Ladesäule wohnt, kann auch diese als Standard-Stromquelle für sein E-Auto nutzen. Allerdings muss er sie sich mit anderen E-Autofahrern teilen und kann sich nicht auf die ständige Verfügbarkeit verlassen.

Zu bedenken ist auch die starke Abhängigkeit von den zuletzt tendenziell steigenden Stromtarifen an der Ladesäule. Haushaltsstrom ist in der Regel deutlich günstiger, die langfristigen Verträge erleichtern die Kostenplanung. Darüber hinaus sehen einige Ladesäulen-Tarife sogenannte Blockiergebühren vor: Wer sein Auto länger als vier Stunden an der gleichen Säule angeschlossen lässt, zahlt dann kräftig drauf. Das Laden über Nacht ist in solchen Fällen also keine Option. Immerhin: An einer 11-kW-Säule sind nach vier Stunden im besten Fall 44 kWh in den Akku geflossen. Verträgt das Autos sogar 22 kW, sind es bis zu 88 kWh – genug für viele hundert Kilometer.

DC-Laden mit bis zu 350 kW

Öffentliche DC-Ladesäulen: Mit bis zu 350 kW machen die Schnelllader den Akku im besten Fall in wenigen Minuten voll. Selbst wer nicht das schnellste Auto an die flotteste Säule hängt, tankt in 30 Minuten Strom für hunderte Kilometer. Allerdings häufig zu hohen Kosten – Schnelllader sind die mit Abstand teuerste Option für E-Autofahrer.

Zudem gelten die hohen Spannungen und Stromstärken als besonders stressig für den Akku. Auch wenn neuere Studie nahelegen, dass der Einfluss auf die Lebensdauer deutlich geringer als erwartet ist, könnten Autobauer bei Batterieschäden ihre Garantieleistungen verweigern, wenn sehr häufig schnell geladen wurde.

Kaum noch kostenloses Laden

Die Zeiten, in denen Supermärkte und Einkaufszentren ihren Strom umsonst an E-Autofahrer abgegeben haben, sind weitgehend vorbei. Ein paar Ausnahmen wie Ikea oder in einigen Regionen auch Baumärkte gibt es noch. Aber die Säulen sind heiß begehrt und häufig belegt.

Gängigste Art und Weise, umsonst an Fahrstrom zu kommen dürfte daher das Laden beim Arbeitgeber sein. Allerdings sind Firmen nicht verpflichtet, überhaupt eine Lademöglichkeit, geschweige denn eine kostenlose, anzubieten. Manchmal wird der Strom aber zu vergünstigten Konditionen abgegeben. Sowohl der rabattierte als auch der komplett kostenfreie Strom ist steuerfrei. (SP-X)

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