Skoda-Deutschlandchef: Wir setzen 2024 weiter auf Angriff

Skoda-Deutschlandchef: Wir setzen 2024 weiter auf Angriff
Skoda-Deutschlandchef Jan-Hendrik Hülsmann ist mit der Marke auf Wachstumskurs. © Mertens

Skoda ist auf dem deutschen Markt per November an Opel vorbeigezogen. Das Wachstum der Marke soll sich auch 2024 fortsetzen, wie Deutschland-Chef Jan-Hendrik Hülsmann sagte.

Jan-Hendrik Hülsmann kann zufrieden auf das zurückliegende Jahr blicken. Der Skoda-Deutschlandchef wird in einem schwierigen Marktumfeld die Marke zu einem deutlichen Absatzplus geführt haben – das kann man bereits vor dem Abschluss des Jahres sagen.
Nach elf Monaten konnte der tschechische Autobauer auf dem deutschen Markt 154.209 Fahrzeuge absetzen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs von 17,2 Prozent. Mit einem Marktanteil von 5,9 Prozent ist man zugleich erfolgreichster Importeur – zum 15. Mal in Folge übrigens.

Skoda in Top Five der zulassungsstärksten Marken

Zugleich rangiert Skoda in der Top Five der zulassungsstärksten Hersteller mittlerweile auf Rang fünf – und hat damit Opel auf den sechsten Rang verdrängt. Im Vorjahr lagen die Rüsselsheimer noch vor Skoda. „Daran wird sich bis Ende des Jahres auch nichts mehr ändern“, stellte Hülsmann am Dienstag beim Jahresabschlussgespräch am Deutschlandsitz der Marke in Weiterstadt fest. Das Ranking führt VW vor den Premiumherstellern Mercedes, Audi und BMW an. Die Zufriedenheit über diese Platzierung ist Hülsmann anzumerken, der seit Anfang des Jahres die Geschäfte von Skoda verantwortet.

Getrieben wird das Wachstum von Skoda in Deutschland nach wie vor von dem Octavia. Von ihm wurden von Januar bis November 39.169 Fahrzeuge neu zugelassen. Danach folgenden der Kodiaq (21.259) vor dem E-SUV Enyaq (20.313), dem Karoq (18.598), dem Fabia (18.560), dem Kamiq (15.560) und dem Flaggschiff Superb (13.889).

E-Mobilität als wichtiger Absatztreiber

Der Skoda Enyaq hat zum neuen Modelljahr 2024 ein Update erhalten. Foto: Skoda

Die Tschechen, die mit dem E-SUV Enyaq bisher nur ein einziges Elektromodell im Angebot haben, sehen in der E-Mobilität einen Wachstumstreiber. „Der Enyaq ist für uns ein wichtiger Wachstumstreiber“, so Hülsmann. Dass das Modell bei den Kundinnen und Kunden ausgesprochen beliebt ist, sieht man an den Zulassungszahlen. Im Oktober war der Enyaq mit 2579 Neuzulassungen das beliebteste E-Auto vor dem Audi Q4 (1867) – und auch im November stand er mit 3588 Einheiten an der Spitze vor dem Tesla Model Y (2840).

Damit sich dieses Momentum fortsetzt, wurde der Enyaq gerade einem Facelfit unterzogen, erhielt je nach Modell mehr Leistung und Reichweite. Aber nicht nur das: auch preislich will das E-SUV attraktiv sein. So bietet Skoda den Enyaq 60 zu einer monatlichen Leasingrate von 299 Euro an. Das ist zumindest die vom Hersteller kommunizierte Rate. Im Internet findet man ihn bei einigen Händlern auch deutlich darunter.

Bekenntnis zum Verbrenner

Auch wenn die E-Mobilität für Skoda mittlerweile ein wichtiges Standbein ist, steht Hülsmann zum Verbrenner-Angebot. Man werde so lange an den Verbrennern festhalten, wie es der Gesetzgeber zulässt, so der Manager. Allerdings setzt man bei seinen Verbrennern wie dem Superb und Kodiaq weiter auf den Plug-in-Hybrid, der dort auf eine Reichweite von 100 Kilometer kommt.

Neben dem Enyaq steht indes ein weiteres E-Modell in Wartestellung: der Elroq, der seine Weltpremiere in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres feiert – und preislich deutlich unter dem Enyaq positioniert ist. Was er kosten wird, darüber machte Hülsmann keine Angaben. Der Elroq sei indes ein Modell, für das man eine hohe Nachfrage sehe, so Hülsmann. Die weitere Entwicklung der E-Mobilität hänge indes auch mit der weiteren Förderpolitik der Regierung zusammen.

Förderpolitik entscheidet über Nachfrage

Die Limousine des Skoda Superb soll auf einen Absatzanteil von 30 bis 40 Prozent kommen. Foto: Mertens

Bereits das Auslaufen der Kaufprämie für Gewerbekunden Ende August habe die Nachfrage negativ beeinflusst – und ab dem kommenden Jahr sinkt die Prämie von 4500 Euro auf dann 3000 Euro. Daneben ist ungewiss, wann der Fördertopf erschöpft ist. Ohne Prämie, so glaubt auch Hülsmann, wird die Nachfrage einbrechen. Ohnehin steht der E-Mobilitätsmarkt vor einer schwierigen Zeit – allein im November lagen die Neuzulassungen 22,5 Prozent unter dem des Vorjahresmonat. Mit Blick auf die Absatzverteilung kommt dem Geschäft mit Gewerbekunden mittlerweile eine wichtige Rolle zu. Der Anteil zwischen Privat- und Geschäftskunden läge bei 50:50, so der Deutschlandchef. „Es ist ein Verhältnis, mit dem ich gut leben kann.“

Hülsmann jedenfalls schaut optimistisch ins kommende Jahr – vor allem wegen der Modellüberarbeiten, die dann kommen. So kamen bzw. kommen beispielsweis der Superb, Kodiaq, Scala, Kamiq als auch der Octavia neu auf den Markt. Angesichts diese jungen Modellpalette will Hülsmann mit Skoda mindestens den Marktanteil dieses Jahres halten, im Idealfall aber ausbauen. „Wir wollen weiter wachsen. Wir setzen 2024 weiter auf
Angriff.“

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