Lexus LBX: Der Kleine soll den Durchbruch bringen

Lexus LBX: Der Kleine soll den Durchbruch bringen
Optisch gelungen: die neue Front des Lexus LBX. © Lexus/Daniel Reinhardt

Der LBX ist der bislang kleinste Lexus. Doch das neue Modell der Toyota-Luxustochter soll die Verkaufszahlen duetlich nach oben treiben. Das ist auch nötig.

Wer schon einmal mit einem Lexus unterwegs gewesen ist, wird sich mit Blick auf die Absatzzahlen der Marke auf dem deutschen Markt verwundert die Augen reiben. Dort kommt die Luxustochter von Toyota im November nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) nämlich gerade einmal nur auf 2995 Neuzulassungen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr zwar ein Plus von rund 24 Prozent, aber letztlich verschwindend gering.

Doch warum funktioniert die Marke in den USA, aber in Europa und gerade in Deutschland nicht? An den Autos kann es nicht liegen – die bewegen sich auf Augenhöhe mit der deutschen Premiumkonkurrenz. Mit Blick auf den Absatz soll nun aber alles besser werden – und dazu soll das kleinste Modell im Portfolio beitragen: der gerade einmal 4,19 Meter lange Lexus LBX. Dass man sich viel vom ihm verspricht, zeigt bereits die Modellbezeichnung: denn das B steht bei dem Crossover-Modell intern für Breakthrough.

Attraktive Leasingkonditionen

Durchschlagende Wirkung auf die Verkaufszahlen könnte der Lexus LBX durchaus haben. So bewegt er sich mit seinen Abmessungen (die Breite liegt bei 1,82 Meter, die Höhe bei 1,56 Meter) nicht nur im Segment der beliebten und derzeit stark nachgefragten Kompakt-SUVs, sondern vermag optisch als auch von seiner Fahrdynamik her zu überzeugen. Von seinen Stärken sind auch die Japaner überzeugt, die europaweit mit einem Absatz von 24.000 Einheiten kalkulieren, in Deutschland sollen es 1500 Einheiten werden.

Der Inennraum des LExus LBX präsentiert sich aufgeräumt und wertig. Foto: Lexus

„Für uns gilt es jetzt, die Kundinnen und Kunden von den Stärken des Lexus LBX zu überzeugen“, sagt Toyota-Deutschlandchef André Schmidt. Vor allem will Lexus mit dem LBX jüngere Kundengruppen ansprechen. Dazu beitragen sollen auch attraktive Leasingkonditionen. So wird die 32.990 Euro teure Basisausstattung bei einer Laufzeit von 48 Monaten (Laufleistung jährlich 10.000 km) ohne Anzahlung für eine monatliche Leasingrate von 299 Euro angeboten. Für diesen Preis offeriert Lexus seinen lifestyleorientierten Kundinnen und Kunden ein Auto, das nicht nur von außen, sondern auch von innen wenig Wünsche offen lässt. Den Vergleich mit einem Mini Countryman oder Audi Q2 – der selbsternannten Konkurenz – jedenfalls braucht der LBX nicht zu scheuen.

Plattform wie Toyota Yaris Cross

Unterwegs ist der LBX auf der GA-B Konzernplattform. Auf ihr basiert auch der Toyota Yaris Cross (ab 25.340 Euro). Von der technischen Basis ist der LBX zwar fast identisch mit dem Schwestermodell, aber beim Lexus ist alles viel, viel aufwändiger gestaltet und technisch optimiert worden. Bei der Optik wartet der LBX mit kurzen Überhängen auf – und präsentiert ein neues Frontdesign mit einem deutlich kleiner gewordenem Kühlergrill. Tagfahrlicht und Blinker sind in eine Einheit integriert. Am Heck gibt es ein durchgehendes Leuchtband – bei der Seitenansicht fallen die 18 Zoll großen Leichtmetallräder unseres Testwagens auf.

Der Lexus LBX ist das bisher kleinste Modell der Japaner, aber von ihm erwartet man sich eine Menge. Foto: Lexus

Wer meint, wegen der gleichen Plattform einen Vergleich mit dem Yaris Cross ziehen zu können, liegt falsch. Der LBX spielt in einer höheren Liga. Das merkt man sofort beim Platz nehmen: dieser Innenraum versprüht Wohlfühlatmosphäre; die Materialien sehen gut aus und fühlen sich auch so an. Die Mittelkonsole wird von einem 9,8 Zoll großen Touchscreen bestimmt. Bei der Bedienung haben die Entwickler darauf geachtet, möglichst übersichtlich zu bleiben, haben die Anzahl der Knöpfe reduziert. Wer mag und 3700 Euro übrig hat, kann übrigens ein Premium-Soundsystem von Mark Levinson ordern.

Vorne haben Fahrer und Beifahrer ausreichend Platz, im Fond geht es – wen verwundert es bei dieser Länge – enger zu. Doch Normalgewachsene können hier einigermaßen sitzen. Im Kofferraum steht 332 Liter Volumen zur Verfügung.

Effizienter Antrieb

Angetrieben wird der LBX natürlich von einem Hybridsystem. Es setzt sich aus einem 1,5 Liter-Dreizylinder mit 91 PS und einem Elektromotor an der Vorderachse mit 94 PS zusammen. Das sorgt für eine Systemleistung von 136 PS. Bei der optionalen Allradvariante kommen noch einmal sechs PS für den E-Antrieb an der Hinterachse hinzu. Das System erweist sich dabei bei den Testfahrten als ausgesprochen gut abgestimmt. Die elektronisch variable Ventilsteuerung VVT-iE sorgt für ein verbessertes Ansprechverhalten und eine gute Effizienz. Zwar haben wir nicht den Verbrauchswert nach WLTP von 4,4 Liter/100 Kilometer erreicht, aber mit 4,8 Litern kamen wir dem doch recht nah.

Das Leuchtenband zieht sich beim Lexus LBX über das gesamte Heck und verleiht dem Modell mehr Breite. Foto: Lexus

Das maximale Drehmoment von 185 Nm sorgt beim LBX für einen kraftvollen Antritt – und die Beschleunig von 0 auf 100 km/h in 9,2 Sekunden geht ebenso in Ordnung wie die Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h. Vor allem aber merkt man die Optimierungen am CVT-Getriebe: hier haben die Entwickler viel Arbeit investiert, um den bekannten und als negativ empfundenen„Gummibandeffekt“ und die Geräuschentwicklung zu reduzieren. So hinterlässt der LBX in Kombination mit einem straff, aber nicht unkomfortabel abgestimmten Fahrwerk einen stimmigen Eindruck. Die Lenkung spricht direkt an. Derart unterwegs lässt sich der Lexus LBX durchaus sportlich bewegen – in Kurven liegt der Kleine satt auf der Straße. Natürlich ist der Neue mit allen relevanten Fahrassistenzsystemen ausgestattet, die das Konzernregal der Japaner zu bieten hat. Für ausreichend Sicherheit ist entsprechend gesorgt.

Mit seinem überzeugenden Gesamtpaket bringt der LBX alles mit, um in Europa und in Deutschland für einen Push beim Absatz zu sorgen. Wie gesagt: die Autos von Lexus brauchen die Konkurrenz aus Stuttgart, Ingolstadt und München nicht zu scheuen. Umd das zu erkennen, muss man indes auch einmal mit ihnen unterwegs gewesen sein. Und darum wird es für Schmdit und sein Team nun gehen: sie müssen die Kundinnen und Kunden zu einer Probefahrt bringen.

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