Steigende Strompreise kein Problem für Elektroautos

Daimler-Betriebsrat Klemm

Steigende Strompreise kein Problem für Elektroautos
Ladekabel am Smart Fordspeed © Smart

Für Daimler-Betriebsratschef Erich Klemm haben steigenden Strompreise keine negativen Einflüsse auf die Nachfrage nach Elektroautos. Schon heute sei der Wunsch der Menschen nach nachhaltiger Mobilität groß.

Nach Überzeugung von Daimler Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm wird mit steigenden Strompreisen das Interesse potenzieller Kunden an Elektroautos nicht nachlassen. «Schon jetzt ist es billiger, Strom zu tanken als Benzin. Und der Wunsch der Menschen ist groß, nachhaltig zu wirtschaften», sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Auch wachsender Bedarf an Strom sei kein schwerwiegendes Problem. «Selbst wenn wir bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland haben, wird das nur zu einem Plus an Strombedarf von 0,4 Prozent führen - also kein Grund irgendein Atomkraftwerk nicht abzuschalten.»

Forderung nach staatlicher Unterstützung

Klemm plädiert zudem für mehr staatliche Unterstützung der Elektromobilität. «Wenn die Bundesregierung E-Mobility erfolgreich machen will, dann müssen die Entwicklung und der Verkauf von Elektroautos gefördert werden.» Wenn die Bundesregierung die neue Schlüsseltechnologie im Land haben wolle, müsse sie auch dafür sorgen, dass ein Markt dafür entstehen könne.

Voraussetzung dafür sei, dass die Fahrzeuge für den Käufer auch erschwinglich seien. «In unseren Nachbarländern werden bis zu 7000 Euro pro Fahrzeug vom Staat draufgelegt, mit denen müssen wir uns messen.» Wenn Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) Kaufanreize ablehne, sei das kurzsichtig. Ohne staatliche Zuschüsse würden sich in Deutschland keine solchen Autos verkaufen lassen.

Betriebsrat drängt auf eigene Batterieproduktion

Im Daimler-Konzern werde derzeit über die Produktion von Elektromotoren, die das Auto direkt antreiben, gestritten. Der Gesamtbetriebsrat dringe auf die eigene Produktion, die Geschäftsführung auf die Kooperation mit einem Partner. «Bei einer Produktion mit Partnern stellt sich immer auch das Problem des unerwünschten Know-how-Transfers», betonte Klemm.

Auch im Konzern wachse des Bewusstsein für ressourcenschonendes Wirtschaften. So investiere das größte Pkw-Werk des Konzerns in Sindelfingen (Kreis Böblingen) in eine neue Gasturbine, die Teile der Produktion mit Strom versorge. (dpa)

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