Greenpeace für Abschaffung der Kfz-Steuer

Mineralölsteuer heraufsetzen

Greenpeace spricht sich für die Abschaffung der Kfz-Steuer aus. Stattdessen solle die Mineralöl-Steuer signifikant erhöht werden, sagte Greenpeace-Verkehrsexperte Marc Specowius der Autogazette.

Von Frank Mertens

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert die Abschaffung der Kfz-Steuer. «Wir wollen weder eine hubraum- noch eine CO2-basierte Kfz-Steuer», sagte der Verkehrsexperte von Greenpeace, Marc Specowius, der Autogazette. «Stattdessen setzen wir uns für eine signifikante Erhöhung der Mineralölsteuer ein.»

«Vereinfachung des Steuersystems»

Für Greenpeace könnte mit diesem Modell eine «deutliche Vereinfachung des Steuersystems» erreicht werden. «Zum anderen hätten wir mit diesem Modell ein probates Mittel, endlich zum Verursacher-Prinzip zu kommen», fügte Specowius hinzu.

«Wer ein großes und damit stark emittierendes Autos haben will und mit ihm viel unterwegs ist, muss entsprechend einen hohen Obolus über den höheren Verbrauch und die dann extrem angehobene Mineralölsteuer zahlen», sagte der Verkehrsexperte der Umweltschutzorganisation. Durch dieses Modell würde sich der einzelne Autofahrer genau überlegen, ob er weiter ein PS-starkes Gefährt mit hohem Verbrauch und entsprechend hohem C02-Ausstoß fahren will. «Diejenigen, die mit einem Kleinwagen unterwegs sind, verbrauchen weniger, emittieren weniger und haben also auch geringere Benzinkosten.»

Bei seinen Ausgangsüberlegungen hat Greenpeace auch die berücksichtigt, die in ländlichen Gebieten wohnen, wo der Umstieg auf öffentliche Nahverkehrsmittel nicht so einfach wie in Ballungszentren ist. «Für diese Gruppe müsste entsprechend ein sozialer Ausgleich geschaffen werden», sagte Specowius.

«Sozialen Ausgleich schaffen»

Gegen die derzeit von der Politik diskutierte CO2-basierte Kfz-Steuer sprechen für Greenpeace eine Vielzahl von Gründen. «Bei der CO2-basierten Kfz-Steuer stehen wir unter anderem vor dem Problem, auf welche Fahrzeuge sich diese Steuer bezieht: auf Neuzulassungen oder Altzulassungen?», so Specowius.

Sollte sich diese Steuer auf Altfahrzeuge beziehen, würde man den Personenkreis treffen, der es sich nicht leisten kann, sich ein neues, schadstoffärmeres Fahrzeug zuzulegen. «Eine alleinerziehende Mutter, die einen alten Kadett fährt, emittiert natürlich mehr als ein Juppie, der sich einen Kleinwagen mit geringen Emissionen kaufen kann.» Das Gegenmodell von Greenpeace würde laut Specowius dazu führen, mehr Gerechtigkeit zu schaffen und die sozialen Belange der betroffenen Autofahrer zu berücksichtigen.

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