1000 Newtonmeter für 900 Kilogramm

Retro-Roadster mit Elektroantrieb

Das Wiesbadener Unternehmen Mileworks bringt zwei Elektro-Roadster mit Oldtimer-Charme. Die verwendete Batterietechnik soll dagegen dem aktuellen technologischen Stand überlegen sein.

Mit zwei alternativ angetriebenen Retro-Roadstern will das Wiesbadener Unternehmen Mileworks ins Automobilgeschäft einsteigen. Als Basis für die Fahrzeuge dienen laut Firmenchef Steffen Borngräber zwei offene Zweisitzer des Kleinserienherstellers Rudolph Perfekt Roadster aus Mechernich (Nordrhein-Westfalen). Sie sollen den Karmann Ghia und einen Le Mans-Sportwagen im Geist der 50er Jahre neu interpretieren.

«E-Rod» ab Februar

Volumenmodell von Mileworks soll eine Elektrovariante des Le Mans-Sportwagens werden, der als «E-Rod» im Februar 2010 zu Preisen ab 60.000 Euro an den Start geht. Er wird laut Borngräber von zwei Elektromotoren an der Hinterachse angetrieben. Ihre Energie beziehen sie aus Akkus mit einer bislang nicht näher bezifferten Technik, «die Lithium-Ionen deutlich überlegen ist».

Der Elektroflitzer soll weniger als 900 Kilogramm wiegen, mit einem Drehmoment von bis zu 1000 Newtonmeter schneller beschleunigen als mancher Sportwagen. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 210 km/h begrenzt. Die Reichweite der Akkus beziffert Borngräber beim Basismodell mit 160 Kilometern. Mit zusätzlichen Batteriekapazitäten und einem um rund 100 Kilogramm verringerten Gewicht durch den Einsatz von Karbon-Bauteilen soll die Reichweite auf über 300 Kilometer steigen.

In USA mit Bio-Ethanol unterwegs

Dieselbe Technik will Mileworks auf Wunsch auch im Karmann-Nachbau anbieten. Den gibt es allerdings schon mit einem alternativen Antrieb: Für 39.500 Euro rüstet Mileworks den Klassiker mit einem zwei Liter großen Rennmotor aus den USA auf, der auch mit Bio-Ethanol (E 85) betrieben werden kann. Zur Wahl stehen zwei Leistungsvarianten mit 59 kW/80 PS oder 88 kW/120 PS, die nach Angaben der Entwickler bis zu 200 km/h ermöglichen.

Sobald der «E-Rod» fertig ist, soll es auch dieses Fahrzeug auf Wunsch mit dem E-85-Motor geben. Bei den beiden Sportwagen will es Mileworks allerdings nicht belassen: Angeblich liegen bereits auch Pläne für ein Elektro-Taxi und einen Stadtlieferwagen mit Akku-Antrieb in der Schublade. (dpa/tmn)

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