Einer der Vorbehalte gegen ein Elektroauto ist die zu geringe Reichweite. Doch die Reichweitenangst nimmt immer mehr ab, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Und das sogar im europäischen Rahmen. Zumindest deuten dies die Umfrageergebnisse des Shell Recharge-EV-Driver-Reports 2023 an. Während 2022 nur 21 Prozent der Befragten angaben, nicht mehr täglich laden zu müssen, ist ihr Anteil ein Jahr später auf 47 Prozent gestiegen. Zudem gaben nur 14 Prozent an, auf längere Fahrten zu verzichten. Das ist ein Indikator für das gestiegene Vertrauen in die Reichweite und die stetig wachsende Ladeinfrastruktur.
Im Rahmen des Shell-Reports wurden rund 25.000 E-Autofahrer aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande und Großbritannien unter anderem über ihr Ladeverhalten befragt. Mit 56 Prozent war das Gros der Teilnehmenden an der Umfrage übrigens erst innerhalb eines Jahres auf die E-Mobilität umgestiegen. Der Umstieg auf ein E-Auto habe bei 58 Prozent der Befragten dazu geführt, so effizient wie möglich zu fahren.
Reichweitenverbesserung als Wunsch
Wie schon im Vorjahr bleibt die Verbesserung der Reichweite der Fahrzeuge weiterhin größter Wunsch unter E-Autofahrern. Dahinter folgen die Wünsche „Bessere Verfügbarkeit öffentlicher Ladesäulen“ und „Niedrigere Anschaffungskosten“.
Ein großer Teil E-Autonutzer (44 Prozent) ist laut Umfrage auf Lademöglichkeiten in der Öffentlichkeit angewiesen, da sie zuhause über keine Ladestation zu verfügen. Nach Ansicht der Studienautoren sei dieser Umstand eine Chance für Unternehmen, sich durch Lademöglichkeiten beim Einkauf oder in der Freizeit bei E-Auto-Nutzern beliebt zu machen. Denn mit der zunehmenden Zahl von E-Autobesitzern wird auch die Zahl derer steigen, die auf eine öffentliche Ladestation angewiesen sind.
Ladestation als Standortvorteil
Laut Umfrage gab fast die Hälfte (49 Prozent) der Elektroautofahrer an, ihre Einkäufe und Reisen von der Verfügbarkeit von Ladestationen abhängig zu machen. 57 Prozent würden Ziele, an denen es Ladestationen gibt, häufiger besuchen. Damit bietet die Schaffung von Ladeinfrastruktur einen klaren Standortvorteil, so die Studienautoren.
Nach wie vor wollen die E-Autofahrer mit Blick aufs Laden aber auf Nummer sicher gehen. Deshalb vertrauen sie nicht nur auf eine App für die Aufladung. So gaben 23 Prozenten an, mehr als vier Apps installiert zu haben. 13 Prozent der Nutzer gab an, sogar sechs und mehr Apps zu nutzen. (mit SP-X)