Renault Scenic E-Tech Electric ist «Car of the Year 2024»

Spannender Zweikampg mit BMW 5er

Renault Scenic E-Tech Electric ist «Car of the Year 2024»
Renault Entwicklungschef Gilles Le Borgne (l.) und Markenchef Fabrice Cambolive freuen sich über die Auszeichnung. © Velimatti Honkanen/Coty

Der Renault Scenic E-Tech Electric ist «Car of the Year 2024». Der Franzose setzte sich vor dem BMW 5er durch.

Es war spannend bis zum Schluss – und es war ein ausgesprochen knappes Ergebnis. Bei der Wahl des «Car of the Year 2024» am Montag auf dem Autosalon Genf siegte der Renault Scenic E-Tech Electric nach einem bis zum Ende spannenden Zweikampf vor dem BMW 5er und dem Peugeot 3008.

Insgesamt buhlten sieben Finalisten um den renommiertesten europäischen Autopreis. An der Abstimmung nahmen insgesamt 58 Jurorinnen und Juroren aus 22 Nationen teil. Insgesamt konnten sie 25 Punkte verteilen, pro Fahrzeug waren maximal zehn Punkte zu vergeben. Am Ende entfielen auf den Renault Scenic 329 Punkte, auf den BMW 5er 308 Punkte und den drittplatzierten Peugeot 3008 197 Punkte. Dahinter rangieren der Kia EV9 (190), der Volvo EX30 (168), der BYD Seal (131) und der Toyota C-HR (127). Mit dem BYD Seal stand übrigens erstmals ein Modell eines chinesischen Herstellers im Finale. Allein das kann schon als Achtungserfolg angesehen werden.

Renault Scenic bei Juroren 22 Mal auf Platz eins

Bei der nach einer langen Pause wieder auf dem Autosalon Genf stattfinden Preisverleihung dieses prestigeträchtigen Autopreise sahen die internationalen Jurymitglieder 22 Mal den Renault auf Platz ein, beim BMW waren es 19 Mitglieder. Der Peugeot 3008 wurde gerade einmal von drei Jurymitglieder als Sieger gesehen.

„Wir sind zurück im Rennen“, freute sich Renault-Entwicklungschef Gilles Le Borgne, der von einer „großartigen Teamleistung“ sprach. Le Borgne nahm die Trophäe zusammen mit Markenchef Fabrice Cambolive und Designchef Gilles Vidal entgegen. Hinter den Franzosen, darauf wies auch der Entwicklungschef hin, liegen schwierige Zeiten. Nachdem man noch 2020 „tiefrote Zahlen“ schrieb“, präsentierte die Renault Group im zurückliegenden Jahr Rekorde-Werte bei Umsatz und Absatz. Dafür sorgen Modelle wie beispielsweise der Austral oder auch der rein elektrische Megane. Und nun steht der Scenic in den Startlöchern: Mit ihm gewinnt damit bereits zum siebten Mal ein Modell des französischen Autobauers diesen renommierten Autopreis: Erster Preisträger war im Jahr 1966 der Renault 16, danach folgten der Renault 9 (1982), der Clio I (1991), der Scenic (1997), der Megane (2003) und zuletzt der Clio III (2006).

„Der Gewinn des prestigeträchtigen Titels ,Car of the Year‘ erfüllt alle Mitarbeiter der Renault Group und der Marke Renault mit großem Stolz. Die Auszeichnung zeigt, dass wir mit dem Modell den richtigen Weg eingeschlagen haben: eine rekordverdächtige Reichweite sowie ein großzügiges und einladendes Raumangebot, das alles mit einer sehr guten Umweltbilanz!“, so Cambolive zum Erfolg. Der Markenchef erwartet, dass sich der Scenic eine Topposition auf dem europäischen Markt für Elektrofahrzeuge erarbeiten wird. Und es dürfte wohlmöglich nicht der letzte Preis für die Franzosen sind. Denn in Genf präsentiert Renault am heutigen Montag den rein elektrischen R5 – der mit einer Reichweite von bis zu 400 Kilometer vorfährt.

Bewertungen der Juroren einsehbar

Dere BMW 5er belegt bei der Wahl zum Auto des Jahres 2024 den zweiten Platz. Foto: Mertens

Das Besondere an dem Autopreis «Car of the Year» ist der Umstand, dass ausschließlich ein einziges Auto gewählt wird und nicht – wie bei anderen Preisen – eines aus jedem Segment. Zudem ist die Jury von der Industrie unabhängig. Ausschlaggebend für die Preisvergaben sollen neben dem Design vor allem Innovationen sein. Schwer haben es dabei seit Jahren indes deutsche Hersteller, obwohl ihre Fahrzeuge als Innovationsträger gelten. So schaffte es beispielsweise in diesem Jahr die E-Klasse von Mercedes noch nicht einmal auf die Shortlist. Das gelang indes dem BMW 5er – der sich nun aber knapp dem Renault geschlagen geben musste. Ein Grund dafür dürfte auch sein Preis gewesen sein, der als Premiumfahrzeug teils deutlich über dem der Mitbewerber liegt.

Wie die Jurymitglieder abgestimmt haben – zu denen auch der Autor gehört – ist übrigens transparent. Die einzelnen Bewertungen können auf der Car of the Year-Webseite nachgelesen werden.

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