Die Zeiten für Neuwagenkäufer werden wieder besser. Nachdem Nachlässe lange Zeit keine Rolle spielten, steigen sie neuerdings wieder.
Wie aus der regelmäßigen Marktstudie des Duisburger Center Automotive Research (CAR) hervorgeht, werden Neuwagen wieder günstiger. So haben Händler und Hersteller im Juli bei den gängigsten Verbrenner-Modellen höhere Nachlässe auf den Listenpreis eingeräumt als zuvor.
Vor allem die deutschen Hersteller und ihre Konzernmarken hätten seit Jahresbeginn ihre Rabatte bei Internetbestellungen erhöht, berichtete CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer am Dienstag. Wie das CAR mitteilte, würden bei den 30 meistnachgefragten Modellen mittlerweile wieder durchschnittliche Rabatte von 17,4 Prozent eingeräumt. In den Vorjahren lagen sie indes noch höher: im Januar 2020 waren es 19,1 Prozent, im Juli des gleichen Jahres sogar 20,5 Prozent.
Aufträge weitgehend abgearbeitet
Nach seiner Einschätzung sind die Auftragsbestände aus der Corona-Zeit weitgehend abgebaut. Gleichzeitig hielten sich potenzielle Käufer wegen der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten sowie höherer Zinsen merklich zurück.
Während der Pandemie hatte sich der Automarkt auch wegen knapper Teile zugunsten der Verkäufer gewandelt, die ihre wenigen Autos zu Höchstpreisen mit geringeren Rabatten absetzen konnten. Seit einem Tiefpunkt im Februar dieses Jahres steigen die offen beworbenen Preisnachlässe wieder. Eine Ausnahme gab es beim VW-Konzern, der laut CAR zuletzt seine Verkaufsförderung bei den Elektromodellen ID.3 und ID.4 reduzierte. Bei Internetvermittlern gab es für diese Modelle 20,5 Prozent bzw. 17,8 Prozent Rabatt. Rechnet man aus diesen Zahlen die Kaufprämie heraus, sind es nur noch 9,2 bzw. 8,1 Prozent.
Weitere Verkaufshilfen zu erwarten
Den nach wie vor höchsten Rabatt können Kundinnen und Kunden bei einem elektrischen Mini erhalten. Inklusive dem Umweltbonus wird hier von der BMW-Tochter ein Preisnachlass von 31,7 Prozent ausgelobt. Der reine Hersteller-Rabatt belaufe sich hier auf 19,7 Prozent, so das CAR.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Verkaufshilfen weiter anhalten, um so den Neuwagenmarkt weiter anzuschieben. Die steigenden Zinsen werden die Nachfrage nach Neuwagen weiter hemmen, das Leasingraten und Monatsraten für Auto-Abos dadurch teurer würden. (mit dpa)