Genesis G90: Luxusliner stellt sich der Auto-Elite

Genesis G90: Luxusliner stellt sich der Auto-Elite
Ende des Jahres kommt der bis zu 5,47 Meter lange Genesis G 90 auch nach Deutschland. © Genesis

Die Hyundai-Tochter Genesis bringt ihr Flaggschiff G90 ab sofort auch nach Deutschland. Mit zwei Radständen und jeder Menge Luxus.

Auf dem Goodwood Festival of Speed hat der Premium-Ableger von Hyundai erstmals sein neues Flaggschiff G90 offiziell in Europa vorgestellt. Ab Ende des Jahres kommt die Luxuslimousine auch nach Deutschland. Direkt in die Arena der Top-End-Limousinen. Die Koreaner wollen ein Statement setzen: Wir können auch ganz edel. Erste Auslieferungen sind ab Dezember geplant.

Große Stückzahlen darf man nicht erwarten. Dafür ist das Segment zu klein und die Konkurrenz rund um das No-Name-Schiff aus Korea zu groß. Mercedes, BMW und Audi teilen sich den kleinen, aber feinen Markt. Dazu ein paar Exemplare von Bentley, Porsche, Rolls Royce und Jaguar. Doch mit moderner Großserientechnik, attraktivem Design und der finanziellen Power der weltweit erfolgreichen Marke Hyundai genießt Genesis reichlich Rückenwind.

„Two-Line-Design“ für alle neuen Genesis-Modelle

Eher klassisch als effekthaschend, eher distinguiert als diskutabel fährt der G90 vor. Foto: Genesis

Stilprägend für den G90 ist das sogenannte „Athletic Elegance“-Desin. Eher klassisch als effekthaschend, eher distinguiert als diskutabel fährt der G90 vor. Mit kurzem Radstand kommt die Stufenhecklimousine auf selbstbewusste 5,28 Meter. Der Kunde kann zwischen vier und fünf Sitzen wählen. In der Langversion, die bereits der koreanische Botschafter in Berlin fährt, wächst der 90er gar auf 5,47 Meter und erreicht damit exakt das Gardemaß einer Maybach S-Klasse.

Vorne zeigt der Korea-Cruiser mit seinem Crest-Kühlergrill eindeutig, zu welcher Familie er gehört. Dabei beleuchten die schmalen, übereinander positionierten Scheinwerfer und die doppelstöckigen Blinker schon mal den Weg, den Genesis optisch einschlagen wird. Das „Two-Line-Design” mit zwei parallel verlaufenden Leuchtstreifen rund ums Fahrzeug, werden in Zukunft alle neuen Genesis tragen.

Loungeliege mit Massagefunktion

Die Loungeliege (Standard beim Long Wheel Base) gleicht einer Récamiere mit Massagefunktion. Foto: Genesis

Zwischen den Achsen streckt sich ein üppiger Radstand von 3,18 Meter. Schon in der Kurzversion geht es hinten luftig und pompös zu. So wie es Menschen erwarten, die vom Rücksitz aus die Geschicke des Planeten lenken. In der Long-Wheel-Base-Version mit 3,37 Meter Radstand hat es der Boss dann noch geräumiger.

Auf dem Chefsessel Platz genommen, gleitet der Beifahrersitz wie selbstverständlich nach vorne. Die Loungeliege (Standard beim Long Wheel Base) gleicht einer Récamiere mit Massagefunktion, elektrisch verstellbarer Rückenlehne, kuschelweichem Kopfkissen und gleichfalls elektrisch ausfahrbarer Fußstütze. Neben den Sitzen sind auch die Fußschmeichler beheizbar und verfügen über eine Massagefunktion. First Class Korean-Airlines.

Die Türen des G90 öffnen und schließen ein Stück weit elektrisch, über sein eigenes Touchpad befehligt der Herrscher im Fond einen ganzen Hofstaat, der ihm das Leben auf Reisen so angenehm wie möglich macht. Bis hin zum grandiosen Bang & Olufsen-Soundsystem mit der Power von 1700 Watt aus 23 Lautsprechern.

Elektroantriebe sind nicht geplant

Genesis bleibt seiner klassischen Linie auch im Innenraum treu. Foto: Genesis

Auch vorne bleibt Genesis seiner klassischen Linie treu und verzichtet auf einen Overkill. Heißt: Keine Mega-Monitore oder Hyper-Screens sowie viele Knöpfe und Tasten, damit alle wesentlichen Funktionen direkt und schnell anwählbar sind. Die Verarbeitung scheint top, die Materialien sind von hoher Güte.

Als Antrieb für sein prestigeträchtiges Zugpferd wählte Genesis einen 3,5 Liter-Sechszylinder Turbo aus dem Konzernbaukasten, kombiniert mit einer Acht-Gang-Automatik von ZF. Vollelektrische Antriebe sind nicht geplant. In der Kurzversion leistet der Benziner 380 PS, beim Langen sind es 415 PS. Das Plus verdankt er einem 48 Volt starken Supercharger. Allradantrieb soll – zumindest bei der Langversion – ebenso Standard sein wie Luftahrwerk oder Hinterradlenkung. Für den europäischen Markt wurden Fahrwerk und Lenkung noch einmal nachgeschliffen.

Viel kommoder, entspannter und feudaler lässt es sich auf vier Rädern kaum reisen. Am besten hinten rechts. Der Kurs dürfte entsprechend sein. Da Genesis noch keine Preise nennt, spekulieren wir: Unter 100.000 Euro sticht das Flaggschiff sicher nicht in See. Die Langversion im vollen Ornat wird bestimmt nach weiteren 20.000 Euro verlangen. Viel Geld. In der Höhle der Löwen allerdings fast noch ein Freundschaftsangebot. (SP-X)

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