ZF geht den nächsten Schritt zu software-definierten Fahrzeug. Dazu ist der Technologiekonzern der Navigation Data Standard (NDS) Association beigetreten.
In der NDS arbeiten Automobilhersteller, Zulieferer, Kartenanbieter sowie Entwickler von kartenbasierten Anwendungen und Services mit dem Ziel zusammen, um einen weltweiten Standard für digitale Karten in den Auflösungsformaten Standard Definition (SD) und High Definition (HD) zu etablieren.
Wie der Technologiekonzern ZF am Donnerstag mitteilte, würde der Konzern seine Kompetenz bei der Entwicklung von Systemlösungen und intelligenter Sensorik in die NDS einbringen und würde selbst durch den Informationsaustausch mit den anderen Mitgliedern bei digitalen und standardisierten Kartenlösungen profitieren. ZF nutze die Lösungen für die Entwicklungsarbeit Assistenzfunktionen und dem autonomen Fahren „als auch für die Erweiterung seines Produktportfolios auf dem Weg zum software-definierten Fahrzeug“.
Aktive Weiterentwicklung des Standards
„Als Mitglied können wir auf den Standard zugreifen und uns aktiv an seiner Weiterentwicklung beteiligen“, so Dirk Walliser, Leiter Forschung und Entwicklung bei ZF. „Der Zugriff auf NDS-Tools erleichtert es uns außerdem, global geodatenbasierte Lösungen für das software-definierte Fahrzeug der Zukunft zu entwickeln und marktgerecht anzubieten – und das konzernübergreifend“, so Walliser weiter.
Gerade für das autonome Fahren und und Assitenzsysteme spielt exakter Kartenmaterial eine herausgehobene Rolle, da sie dem Fahrzeug ein realistisches Abbild seines Umfeldes schaffen.
Einsatz beim Abstandstempoautomaten
ZF kann die standardisierten Karten beispielsweise für das „Road Condition Monitoring“ verwenden. Hier ist ein ZF-Sensor im Fahrwerk integriert und erkennt Unregelmäßigkeiten in der Fahrbahn wie etwa Schlaglöcher und Straßenerhöhungen. Erst mit dem standardisierten Abgleich der Schlaglöcher und Straßenerhöhungen auf digitalen Karten können auch andere von dieser Analyse profitieren, sodass die Fahrwerkelektronik nachfolgender Fahrzeuge sich darauf vorbereiten kann, indem sie die Dämpfung an den Straßenzustand anpasst.
Als weiteres Beispiel nennt ZF den Abstandsregeltempomat. Mit den Kartendaten kann er besonders effizient gestaltet werden, indem er nicht nur Abstand und Tempo vorausfahrenden Fahrzeuge berücksichtigt, sondern auch Steigungen und Gefälle.
„Wir freuen uns, mit ZF einen weiteren wichtigen Player der Automobilindustrie als Mitglied zu begrüßen“, erklärt Martin Schleicher, Vorstand der Navigation Data Standard Association. „ZF ist mit seiner Expertise bei Assistenzfunktionen und autonomen Fahrfunktionen ein sehr wichtiger Partner für die Weiterentwicklung von NDS. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ZF bei der Weiterentwicklung unseres Standards.“