Subaru Crosstrek: Crossover-Modell mit Eroberungspotenzial

Subaru Crosstrek: Crossover-Modell mit Eroberungspotenzial
Der Subaru Crosstrek fährt dank Allrad auch dort, wo andere nicht mehr hinkommen. © Subaru

Der Subaru XV ist Vergangenheit – der Crosstrek die Zukunft. Das neue Crossover-Modell wird an diesem Wochenende im Handel präsentiert.

Volker Dannath ist zufrieden. Das Vorjahr ist für den Geschäftsführer von Subaru Deutschland ausgesprochen erfolgreich gelaufen. Erfolgreicher, als man es angesichts multipler Krisen erwarten konnte.

Trotz Chipmangel, Inflation, steigender Energiepreise und dem abrupten Ende der Kaufprämie für E-Autos konnte der japanische Hersteller seinen Absatz deutlich steigern. Ein Absatz von rund 4600 Neuzulassungen laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes bedeutet ein Plus von 23,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Gesamtmarkt legte angesichts der schwierigen Rahmendaten nur um 7,3 Prozent zu.

Zweistellige Wachstumsziele

Für Subaru soll es aber nicht bei diesem homöopathischen Absatz bleiben. Die Japaner setzen auch in diesem Jahr auf ein hohes zweistelliges Wachstum. „Wir planen in diesem Jahr mit 5800 Fahrzeugen“, sagte Dannath bei der Vorstellung des neuen Crosstrek und Impreza. Gerade der neue Crosstrek – Nachfolger des XV – soll zur Erreichung dieser Zielstellung einen entscheidenden Beitrag leisten.

Das Cockpit des Subaru Crosstrek wurde aufgewertet, nun gibt es ein vergrößertes Mitteldisplay. Foto: Subaru

Crosstrek? Dieser Name kommt Ihnen bekannt vor? Gut möglich. Denn in den USA lief das hierzulande unter XV firmierende Modell schon immer als Crosstrek. Von daher geht es ein wenig zu weit, den ab diesem Samstag bei den Händlern erhältlichen Crosstrek als komplett neues Modell zu bezeichnen. Er ist vielmehr eine umfangreich überarbeitetet Variante des XV, der vergangenes Jahr für 40 Prozent des Subaru-Absatz verantwortlich war. Angesichts der Bedeutung des XV im bisherigen Portfolio sei es auch nicht darum gegangen, mit Blick auf den Crosstrek „das Rad nicht komplett neu zu erfinden, sondern das Erfolgsrezept des XV weiterzuentwickeln und gezielt zu verfeinern“, so Dannath.

In vielen Details verbessert

Zu diesen Subaru-Tugenden gehören der e-Boxer als Mild-Hybrid und der Allradantrieb. Hinzu kommt ein deutlich geschärftes Design des rund 4,50 Meter langen Crosstrek, eine verbesserte Konnektivität samt neu gestaltetem Infotainmentdisplay und einer umfangreichen Sicherheitsausstattung.

Den Antrieb übernimmt ein 2.0 Liter großer Vierzylinder-Boxer, der es auf eine Leistung von 136 PS und ein maximales Drehmoment von 182 Nm bringt. Damit ist der 1,6 Tonnen schwere Crosstrek kein Gefährt für sportlich ambitionierte Fahrer – doch das will das Crossovermodell auch nicht sein. Er möchte ein verlässlicher und robuster Begleiter für den Alltag sein – und auch im Gelände mit seiner Bodenfreiheit von 22 Zentimeter einen guten Eindruck hinterlassen.

Unterstützung von E-Motor

Diese Erwartung erfüllt der neue Crosstrek, der beim Antrieb von einem 16,7 PS starken E-Motor unterstützt wird. Subjektiv merkt man diese elektrische Unterstützung nicht, dennoch bietet der Vierzylinder solide Beschleunigungswerte: 10,8 Sekunden vergehen bis Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit ist bei mehr als ausreichenden 198 km/h erreicht.

Wer ist gemächlicher angehen lässt, wird auch mit der Laufruhe des Crosstrek zufrieden sein. Wer indes auch mal vehement das Gaspedal trittt, der vernimmt wegen des CVT-Getriebes ein doch arg laut werden Motor. Aber das ist bei diesem Getriebe auch bei anderen Herstellern nicht anders. Das macht es zwar nicht besser, man sollte es beim Kauf des mindestens 34.790 Euro teuren Crosstrek im Blick haben.

Das Fahrverhalten ist dank eines gut und komfortabel abgestimmten Fahrwerks nicht zu beanstanden; der verbesserte Allradantrieb (bessere Traktion beim Rückwärtsfahren) in Kombination mit dem 2,67 Meter langem Radstand gibt der Fahrerin oder dem Fahrer ein gutes Gefühl. Und der Verbrauch? Der wird laut WLTP mit 7,7 Liter/100 km angegeben. Bei den Testfahrten zeigte der Bordcomputer 8,4 Liter an.

Konservativ gestaltetes Cockpit

Der Innenraum im Crosstrek versprüht mit seinem eher konservativ gestalteten Fahrerdisplay und Mitteldisplay zwar keine Modernität – aber die Anmutung geht in Ordnung. So gibt es nun statt zwei kleiner Monitore im Mitteldisplay nur noch einen 11,6 Zoll großen Touchscreen. Er lässt sich intuitiv bedienen.

Der Fahrer blickt hinterm Lenkrad auf ein 4,2 Zoll Display. Die Ansicht geht in Ordnung, wenngleich beispielsweise für die Navigationsanzeige oder den Verbrauch mittig im Display doch arg klein angezeigt werden – ein Head-up-Display ist nicht im Angebot. Die Gestaltung, so heißt es bei Subaru, orientiere sich an den Bedürfnissen der zumeist älteren Kundschaft (+ 50 Jahre), der zu viel Modernität nicht zugemutet werden soll. Das Smartphone lässt sich für AndroidAuto bzw. AppleCarPlay übrigens problemlos mit dem Fahrzeug verbinden. Zudem gibt es neben einem USB-C- auch ein USB-A-Anschluss zum Laden des Smartphones.

Nur 315 Liter Ladevolumen

Optisch ansprechend; das Heck des Subaru Crosstrek. Foto: Subaru

Während für Fahrer und Beifahrer und auch die Mitreisenden im Fond ausreichend Platz vorherrscht, ist der Kofferraum mit 315 Litern doch ziemlich klein ausgefallen Legt man die Rückbank um, sind es 1300 Liter. Optional ist natürlich auch eine Anhängerkupplung für den Transport von Rädern zu haben.

Der neue Crosstrek dürfte bei der klassischen Subaru-Klientel auf Resonanz stoßen. Klar, er hat kleine Schwächen (nur ein Antrieb, CVT-Getriebe), aber er ist ein grundsolides Modell. Gegen einen Kauf spricht wirklich nichts. Die Hoffnungen von Subaru-Deutschlandchef Dannath auf weiteres Wachstum dürfte der Crosstrek auf jeden Fall erfüllen. Auch wenn das Gros der Kundinnen und Kunden den Allradspezialisten bei der Wahl eines Neufahrzeugs bislang nicht auf der Shoppingliste haben, sollten sie sich ein Fahrzeug wie den Crosstrek ruhig mal genauer anschauen, besser noch, ihn Probe fahren.

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