Opel Grandland GSe: Sportlichkeit gepaart mit Effizienz

Opel Grandland GSe: Sportlichkeit gepaart mit Effizienz
Der Opel Grand GSe bietet eine Leistung von 300 PS: © Opel

Mit gleich zwei Elektromotoren setzt Opel der Baureihe Grandland die sportliche Spitze auf. Wie das Kompakt-SUV als GSe den Alltag meistert, zeigt unser Alltagstest.

„Zurück in die Zukunft“ ist ein im Automobilbau vielfach erprobtes Konzept. Jetzt ist es Opel, wo der traditionelle Buchstaben-Dreiklang G, S und E wiederbelebt wird. Nur, dass der Vokal diesmal nicht für „Einspritzung“ steht, sondern für „elektrisch“.

Als Beispiel deutsch-französischer Freundschaft hat sich der Opel Grandland längst etabliert und sich gegenüber dem nahezu baugleichen Peugeot 3008 in den ersten neun Monaten dieses Jahres gut behauptet. In Deutschland erzielte er mehr als doppelt so viele Neuzulassungen wie das französische Pendant. Auch bei den Hybrid-Modellen lag der Grandland vorn. Neu hinzugekommen ist die Variante „GSe“, die einen deutlich sportlicheren Anspruch vertritt und gleich zwei Elektromotoren zur Unterstützung des 1,6-Liter-Verbrenners aufbietet.

Allradantrieb und Zusatz-Ausstattung

In der Summe ergibt das eine Leistung von 300 PS und auch gleich noch 520 Nm Durchzugskraft in der Spitze – ordentlich Wumms also für den nicht einmal 4,50 Meter langen Fünftürer. Es ist aber nicht allein die schiere Kraft, die dieses Kompakt-SUV mit immerhin 57.600 Euro recht kostspielig macht: Allradantrieb, aufwändige Fahrwerks-Modifikationen und schließlich auch reichlich Zusatzausstattung wie spezielle Alufelgen und allerlei Applikationen im Innenraum lassen den Preis gerechtfertigt erscheinen. Viele Kunden dürften den Grandland außerdem als Dienstwagen geordert haben, denn die Quote der gewerblichen Zulassungen betrug fast 84 Prozent.

Intuitiv zu bedienen: das sachlich gestaltete Cockpit im Opel Grandland. Foto: Opel

Der Platz für Gepäck und Passagiere ist auskömmlich, Fahrer- und Beifahrersitz sind nach den Vorgaben der „Aktion Gesunder Rücken“ geformt. Bewegungsfreiheit genießen die Insassen vorn auf 1,47 Metern zwischen den Türverkleidungen, hinten sind es 1,42 Meter in der Breite. Die Ladekante ist gemessene 75 Zentimeter hoch und das Gepäckabteil nimmt 390 bis 1528 Litern Volumen auf. Bis zu einer Tiefe von 1,70 Metern kann bei umgelegten Rücksitzen beladen werden.

Serienmäßiges Assistenten-Arsenal

Die Aufwertung der Kabine ist nicht nur an großflächig verteilten Alcantara-Bezügen zu erkennen, sondern auch an den serienmäßigen Schmankerln, die für Bequemlichkeit und Sicherheit sorgen: Dazu gehören Lenkrad-, Sitz- und Fußraumheizung (hinten), die Zwei-Zonen-Klimaautomatik sowie das Arsenal aus Spurhalte- und Geschwindigkeits-Assistent, Müdigkeits-, Fußgänger- und Verkehrsschild-Erkennung sowie dem Navigationssystem. Warum allerdings in einem derart komfortablen Auto die USB-Buchse so unmöglich platziert sein muss, dass nur Kinderhände sie bequem erreichen können und die Innenbeleuchtung teilweise mit technisch überholten Glühlämpchen bestückt ist, wissen wohl nur die Entwickler bei Stellantis.

Immerhin sind außen Scheinwerfer modernster Bauart montiert. Das LED-Matrix-Licht vereint Stand-, Kurven- und Abbiegelicht, Fernlicht-Automatik und Nebelscheinwerfer sowie automatische Leuchtweiteregulierung. Wer noch 470 Euro drauflegt, bekommt zusätzlich die 360-Grad-Kamera, elektrische Außenspiegel sowie den automatischen Parkassistenten nebst Toter-Winkel-Warner. Der Firma nicht zum Ruhm gereicht die Tatsache, dass ein 7,4-kW-Onboard-Charger mit 500 Euro extra vergütet werden muss, denn dessen Leistung ist nicht so gewaltig, dass eine erhebliche Minderung der Ladezeiten zu erwarten wäre.

Mit knapp fünf Litern fahrbar

Der Opel Grandlands GSe kann mit einem Verbrauch von unter füf Litern gewegt werden. Foto: Opel

Mit vollem Akku die versprochenen mehr als 60 km elektrischer Reichweite einzufahren, ist keine große Herausforderung. Eher schon, sich dem rechnerischen Spritverbrauch von 1,2 Litern je 100 km zu nähern. Im ausschließlichen Stadtverkehr, wo viel rekuperiert wird und mitunter 80 km elektrisch möglich sein sollen, mag das bei ständigem Nachladen funktionieren. Für den Alltag mit gemischtem Fahrprofil erscheinen eher die 4,9 Liter unseres Tests realistisch. Schließlich ist der Grandland GSe mit knapp 1880 Kilo auch kein Leichtgewicht.

In der Disziplin Fahrfreude kann der Opel überzeugen. Die Rüsselsheimer haben am Fahrwerk ein variables Dämpfer-System installiert und es insgesamt straffer abgestimmt. Es kann aber auch sanft, denn je nach Fahrweise erkennt es die Karosseriebewegungen und justiert blitzschnell nach. Die Lenkung vermittelt einen guten, direkten Fahrbahnkontakt. Auch die Gaspedal-Kennlinie wurde verändert, um den sportlichen Charakter zu betonen. Für die Kraftübertragung sorgt eine Acht-Stufen-Automatik.
Die Fahrleistungen des Allradlers gehören im Segment zur Spitze: Von 0 auf 100 km/h in 6,1 Sekunden, Top-Tempo sind 235 km/h. Rein elektrisch schafft der GSe immerhin 135 km/h.

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