Opel GSe-Modelle: Mehr Fahrspaß mit Doppelherz

Opel GSe-Modelle: Mehr Fahrspaß mit Doppelherz
Opel lässt zunächst mit Astra und Grandland die GSe-Modelle wieder aufleben. © Opel

Mit dem Kürzel GSe zeichnet Opel die Plug-in-Topmodelle von Astra und Grandland aus. Das sportliche Fahrgefühl hat seinen Preis.

Manch älterer Autofahrer dürfte sich noch an Opels legendäre Buchstaben GSE erinnern. Das Kürzel stand vor mehr als einem halben Jahrhundert für „Grand Sport Einspritzung“, zierte ab 1968 den Commodore und 1983 auch den Monza. GSE sollte Motorsport- und Rallye-Flair verströmen.

Nun kamen die Rüsselsheimer Strategen auf die pfiffige Marketing-Idee, die Buchstabenkombination ins Elektrozeitalter zu übertragen und GSe (jetzt mit kleinem e) als sportliche Sub-Marke zu etablieren. GSe steht für „Grand Sport electric“ und klebt zunächst am Heck der jeweils stärksten Plug-in-Hybride. Den Anfang machen Astra und Grandland. Letzterer wird mit 57.600 Euro zum teuersten Opel überhaupt.

Üppige Ausstattung serienmäßig

Auch der Astra-Kombi Sports Tourer ist künftig als GSe zu haben. Foto: Opel

Da mag sich mancher den Kauf reiflich überlegen, zumal seit Jahresbeginn die staatliche Förderung für Plug-in-Hybride entfällt. Auf der anderen Seite bietet der Grandland GSe aber nahezu das volle Opel-Verwöhnprogramm. Nicht nur stramme 221 kW (300 PS) an Allrad-Power, sondern auch eine mehr als üppige Ausstattung ist serienmäßig an Bord. Dazu zählen nahezu sämtliche Assistenzsysteme. Gleiches gilt für Multimedia, Infotainment und Navigation. Die Liste der aufpreispflichtigen Extras ist damit extrem kurz. Selbst Alcantara-Sportsitze mit AGR-Zertifizierung gehören zum normalen Lieferumfang.

Optisch ist der Grandland GSe (gleiches gilt für den Astra GSe) auf den ersten Blick als neue Topversion zu erkennen. Hauptsächlich unterscheidet sich ein GSe-Modell durch sein schwarz abgesetztes Dach, spezielle Leichtmetallfelgen, eine andere Frontschürze mit schwarzem Vizor-Grill sowie einen anderen Heckdiffusor. Optional bietet Opel für den Grandland noch eine schwarze Motorhaube als Hommage an frühere Rallye-Fahrzeuge.
Viel Entwicklungsarbeit steckten die Ingenieure ins Fahrwerk. Das Kürzel GSe sollte Sportlichkeit in bester Weise mit Komfort verbinden. Normalerweise ein Zielkonflikt, den aber Opel mit neuartigen Stoßdämpfern des Spezialisten Koni begegnet. Diese verändern ihre Charakteristik je nach Situation und Fahrbahnbeschaffenheit. Zusätzlich erhielt die Lenkung eine andere Kalibrierung. In Summe lässt sich der Grandland GSe nochmals präziser durch die Kurven treiben, reagiert spontaner auf Lenkbefehle und erkauft sich seine Sportlichkeit nicht durch übertriebene Härte.

Leistung satt beim Grandland GSe

Der Grandland GSe ist aktuell das stärkste SUV der Marke. Foto: Opel

Reichlich Leistung steht in allen Fahrsituationen zur Verfügung. Mit 300 PS und 520 Newtonmeter an Drehmoment ist der Grandland GSe das mit Abstand stärkste Plug-in-Hybrid-SUV in seinem Segment. Es wundert nicht, dass dies klassenbeste Fahrwerte nach sich zieht: 6,1 Sekunden von null auf Tempo 100, 235 km/h Spitze. Vorne treibt ein Elektromotor mit 81,2 kW (110 PS), hinten hilft einer mit 83 kW (113 PS). Der 1,6-Liter-Vierzylinder bringt sich mit 200 PS ein. Bemerkenswert sind die Geschmeidigkeit und Souveränität des Antriebs, an der nicht zuletzt die Acht-Gang-Automatik einen dicken Anteil hat.

Doch GSe kann nicht nur dynamisch, sondern auch ökologisch. Die Batterie mit ihrer Kapazität von 14,2 kWh ermöglicht immerhin bis zu 63 Kilometer nur mit Strom unterwegs zu sein, leise und emissionsfrei. Gut zwei Stunden dauert es, bis der Akku an einer Wallbox wieder zu 100 Prozent gefüllt ist.

Weitere GSe-Modelle sollen folgen

Das Cockpit wurde leicht aufgemöbelt. Foto: Opel

Beim Astra Fünftürer und dem Kombi Sports Tourer hat Opel mit dem GSe-Kürzel gleichzeitig die Leistung von 180 auf 225 PS angehoben. Wie der Grandland GSe profitiert auch der Astra GSe von der neuen Fahrwerksabstimmung inklusive Koni-FSD-Stoßdämpfer. Zusätzlich liegt die Karosserie einen Zentimeter tiefer. Auch der Astra GSe schafft eine Spitze von 235 km/h und kann 64 Kilometer rein elektrisch fahren. Kosten wird er 45.510 Euro. Preise für den Sports Tourer will Opel in wenigen Wochen bekanntgeben. Der Kombi-Aufpreis dürfte bei etwa 1.500 Euro liegen.

Verlauten lassen hat Opel bereits, dass weitere GSe-Modelle folgen sollen, darunter wohl auch rein elektrische. Eine gute Gelegenheit böte sich beim Corsa Electric an, der im Frühsommer eine Modellpflege und mit ihr mehr Leistung erhält. Sie steigt von 100 kW auf 115 kW (156 PS). Für 2024 stellen die Rüsselsheimer ein elektrisches Crossover-Modell in Aussicht, das den Insignia ablösen soll. Gerüchte kursieren, dass der neue Stromer durchaus Monza heißen könnte. Was wäre da passender, käme auch bei ihm sein altes Kürzel zu neuen Ehren? (SP-X)

Keine Beiträge vorhanden