Hyundai Kona: Elektro-Variante als Bestseller

Hyundai Kona: Elektro-Variante als Bestseller
Der Hyundai Kona ist besonders als E_Variante gefragt, © Hyundai

Hyundai lässt seinen Kundinnen und Kunden die Wahl. Neben Benziner und Hybrid bieten die Koreaner von ihrem Kompaktmodell auch eine rein elektrische Variante.

Als die meisten Autos noch mit einem Kraftstofftank unterwegs waren, setzte Hyundai kurz nach dem Erscheinen des Kompakt-SUV Kona ein damals mutiges Zeichen in Richtung seiner Kunden.

Die Mehrheit entschied sich 2018 wie gewohnt dafür, an der Tankstelle für Benzin oder Diesel zum Zapfhahn zu greifen. Wer aber wollte und sich nicht um die damals lückenhafte Präsenz an Ladesäulen scherte, bestellte einen rein elektrischen Kona. Für Zauderer gab es neben den klassischen Verbrennern eine Version mit Plug-in-Hybrid. Letzterer flog ebenso wie die Dieselmodelle bei der Neuauflage aus dem Programm.

Zwei Drittel wählen E-Version

Ein Blick in die Kona-Historie spiegelt das Stimmungsbild der späten 2010er-Jahre wider. Waren unter den im ersten Jahr 2018 rund 13.000 verkauften Modelle gerade mal knapp 380 Stromer, entschieden sich 2022 rund zwei Drittel aller Kona-Kunden für das Elektro-Auto.

Pbersichtlich gestaltet: das Cockpot des Hyundai Kona. Foto: Hyundai

Mit gut 17.000 Exemplaren landete der Koreaner auf Platz sechs in der deutschen E-Hitparade. Obwohl inzwischen eine Vielzahl neuer Modelle durchs Land stromert, will Hyundai jetzt die Erfolgsgeschichte des Kona fortschreiben. Hilfreich könnte sein, dass die ersten Testberichte dem elektrischen Neuling feines Fahrverhalten, ein ebensolches sportliches Fortkommen bei recht günstigen Verbräuchen bescheinigen.

Konzentration auf Elektro

Die verbliebenen Fans des klassischen Antriebs im erfolgreichsten Hyundai-Modell müssen jetzt ganz stark sein. War die elektrische Version des ersten Kona noch ein Nebenprodukt der dominanten Verbrennermodelle, konzentrierten sich Ingenieure und Designer der neuen Generation zuerst auf dem Stromer.

Die Wunschobjekte der Traditionalisten müssen sich hintenanstellen. Bei diesen Kona-Varianten kamen typische Bauteile wie Motor, Abgasanlage oder Benzintank erst später hinzu. Die Außenhaut und das Innenleben mit seinen E-typischen Anzeigen wurden dabei dezent beibehalten oder angepasst. Auf den flüchtigen Blick können Fans den nicht elektrischen Kona nur am fehlenden Buchstaben auf dem Kennzeichen erkennen.

Benziner mit Allrad

Einen stromlosen Leckerbissen jedoch bietet die Wahl des 1,6-Liter-Benziners in Kombination mit Allradantrieb. Der ist mit seinem Preis von 39.250 Euro zwar nur 2.640 Euro günstiger als seine Batterie-Schwester, dafür geht es nach alten Maßstäben ordentlich zur Sache. Wer es eilig kann, kann mit dem Allradler locker über die Tempo-200-Hürde springen. Auf der Landstraße fallen die rund 90 Kilo an Mehrgewicht kaum ins Gewicht. Mit dem richtigem Wumms, einer neu entwickelten Lenkung und gut justiertem Fahrwerk bringt der Benzin-Kona sogar einen Kick an Sportlichkeit auf den Asphalt.

Das Spitzenmodell unter den Tankstutzen-Kona verwöhnt mit einer ungewöhnlich kompletten Ausstattung, da der Allradler serienmäßig mit vielen der hochwertigen Details in der Preisliste geliefert wird. Dann sind fast alle der verfügbaren 13 Assistenzsysteme und einige Schmankerln wie durchgehende LED-Lichtleisten an Front und Heck stets mit an Bord. Wer den Antrieb an allen Vieren für erlässlich hält, bekommt die frontgetriebene Version mit gleicher Leistung für 37.300 Euro.

Preis startet bei 26.900 Euro

Das günstigste Ticket für den Eintritt in die neue Kona-Welt kostet 26.900 Euro. Dafür begnügt es sich mit einem Drei-Zylinder-Benziner und einem Hubraum von 998 ccm. Geschaltet wird per Hand, Klingt bescheiden, aber das derart befeuerte SUV mit seinen 120 PS ist weniger für die wilde Hatz gebaut als vielmehr für das lässige Mitschwimmen im Verkehr. Was spricht dagegen, die Fahrt in gepflegt-luftigen Ambiente auch ohne eine große Pferdeherde unter der Haube zu erleben. Ein geräumiges Familien-SUV für Alltag und Freizeit mit einer erstaunlichen Fülle an Ausstattung.

So gesehen, ist dieses Einsteigermodell bei genauerem Hinsehen sinnvoller als die Variante mit dem sogenannten Vollhybrid, der einen 1.6-Liter-Benziner mit einer kleinen Batterie von nur 1,6 kWh kombiniert. Sie treibt einen Generator, der den Motor unterstützt und sich auch um die elektrische Versorgung des Anlassers kümmert. #

Effizienter dank Hybrid

Geht der Kona-Fahrer vom Gas übernimmt der E-Motor das Fortkommen, der Verbrenner schaltet sich aus, ist aber in Bruchteilen von Sekunden wieder präsent, wenn es das Verkehrsgeschehen nötig macht. Da die im Vergleich zu E-Autos winzige Batterie vom Verbrenner und durch Rekuperation ständig be- und entladen wird, hilft die Technik recht wirksam beim Spritsparen.

Doch der Ersparnis von rund 1,5 Litern auf 100 Kilometer und der um 30 Gramm niedrigere CO2-Ausstoß gegenüber dem Ein-Liter-Benziner steht der um gut 6.000 Euro höhere Preis entgegen. Da wird wohl der Rotstift des preisbewussten Kona-Kunden die Entscheidung treffen. Interessant ist dieser Kona eher für Flottenkunden.

Zeitgemäß gute Vernetzung

Etwa 60 Prozent der Verkäufe dürften auf das Modell mit der größeren Batterie entfallen. Foto: Hyundai

Unterm Strich schickt Hyundai seinen um gut 15 Zentimeter gewachsenen Bestseller gut gerüstet in seine zweite Generation, sorgt sich recht weise um verschiedene Gruppen von SUV-Interessenten.

Der Kona bietet zeitgemäß eine gute Vernetzung mit der virtuellen Außenwelt, kümmert sich mit einem guten Platzangebot um das Wohlbefinden, setzt auch beim Neuling auf Vertrautes, wie beim „doppelten“ Heck, das die Rückleuchten aus dem hinteren Radhaus herauswachsen lässt und so die gewohnte Identität am Leben hält. (SP-X)

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