Immer mehr Hersteller bringen reine E-Plattformen auf den Markt. Das dürfte die Produktionskosten ab 2027 sinken lassen.
Bereits ab 2027 könnten die Herstellungskosten von Elektroautos unter die von Verbrennungsmotoren sinken. Das ist einer der Kernaussagen einer kürzlich veröffentlichten Prognose des amerikanischen Marktanalysten Gartner.
Hauptgründe dafür sehen die Marktbeobachter in sinkenden Kosten, zentralisierte Fahrzeugarchitekturen sowie vereinfachte Produktionsverfahren wie das von Tesla etablierte Gigacasting. Gigacasting ist eine Technologie, mit der große Bauteile wie ein Chassis in einem Arbeitsgang effizienter und schneller hergestellt werden können. Geringere Produktionskosten durch sinkende Batteriepreise werden dagegen erst zu einem späteren Zeitpunkt erwartet.
Gesteigerte Reparaturkosten erwartet
Die durch neue Produktionsverfahren erzielten Kostenvorteile dürften aus Verbrauchersicht allerdings auch Nachteile mit sich bringen. Gartner erwartet im Gegenzug nämlich steigende Reparaturkosten. Unfälle, bei denen Chassis oder Batterie beschädigt werden, könnten bis zu 30 Prozent höhere Reparaturkosten verursachen.
Gutachter dürften daher verunfallte Elektroautos häufiger als Totalschaden einstufen. Das wiederum könnte die Kosten für die Kfz-Versicherung in die Höhe treiben, so die Unternehmensberatung.
Wachsender Markt für E-Autos
Der Analyst sagt einen wachsenden Markt für E-Autos voraus. Gartner schätzt, dass dieses Jahr weltweit 18,4 Millionen und 2025 20,6 Millionen E-Fahrzeuge verkauft werden. Gleichzeitig prognostiziert Gartner eine Konsolidierung auf Seiten der Autohersteller. Auf den Goldrausch folgt das „Survival of the fittest“ – das trifft auch auf die chinesischen Hersteller zu. In deren Heimatland wird ebenso mit einer Reduzierung der hohen Zahl von Herstellern gerechnet.
Diesem sollen bis 2027 15 Prozent der in den letzten zehn Jahren gegründeten Elektroautohersteller zum Opfer fallen, die entweder von Konkurrenten geschluckt werden oder in Konkurs gehen. (SP-X)