Europa wird zum Treiber bei Elektromobilität

Studie von PwC

Europa wird zum Treiber bei Elektromobilität
Eine Ladestation für ein Elektroauto. © dpa

Die Elektromobilität hat in 2020 einen Boom erlebt. China bleibt zwar der größte Markt, doch Europa entwickelt sich für die Technologie zum Treiber.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von PwC Strategy&. So ist China zwar nach wie vor der mit Abstand größte Markt für vollelektrische Fahrzeuge, aber der Verkauf von E-Autos in Europa habe sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Der Verkauf von Plug-in-Hybriden habe sich sogar verdreifacht.

Neue Modelle dürften «auch 2021 für ein großes Absatzwachstum sorgen», sagte Studienleiter Christoph Stürmer – zumal nun öffentliche und private Ladesäulen gefördert würden.

Letztes Quartal brachte Schub

In den fünf größten europäischen Automärkten – Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien – wurden laut PwC im vergangenen Jahr 466.000 Batterieautos und 393.000 Plug-in-Hybride verkauft – mehr als die Hälfte davon im letzten Quartal. Der Marktanteil der Batterieautos stieg damit auf 5,5 Prozent, der Anteil der Plug-in-Hybride auf 4,7 Prozent.

In China wurden mehr als eine Million vollelektrische Autos, aber nur knapp 250.000 Plug-in-Hybride verkauft. Das entspricht einem Zuwachs von etwa 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Marktanteil von zusammen gut 6 Prozent.

USA mit Nachfragerückgang

In den USA ging die Nachfrage nach elektrifizierten Autos zurück. Laut PwC sanken die Verkäufe von Batterieautos gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf 239 000. Das entspricht einem Marktanteil von 1,6 Prozent. Der Verkauf von Plug-in-Hybriden brach sogar um 19 Prozent ein. Mit 69 000 Fahrzeugen lag ihr Anteil bei 0,5 Prozent.

Einen deutlichen Aufwärtstrend gab es in Deutschland. Hier stiegen die Neuzulassungen von E-Autos 2020 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um fast 139 Prozent. Nach einem neuen Rekord von knapp 125.000 Neuzulassungen im Dezember erreichte der Marktanteil der 2020 in Deutschland neu zugelassenen E-Fahrzeuge einen neuen Höchstwert von rund 25 Prozent. Auf Platz eins der Wachstumstreiber standen bundesweit die Plug-in-Hybride (PHEV) mit einem Plus von 342 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die Zulassungen batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) nahmen um 207 Prozent zu.

Stresstest für Autoindustrie

„2020 war ein realer Stresstest für die Automobilindustrie, die trotz der COVID-19-bedingten Umsatzeinbußen weiterhin in die Transformation des Produktportfolios hin zu Elektrofahrzeugen investiert und einen veritablen Wendepunkt für den E-Mobilitätsmarkt erreicht hat. Noch nie wurden hierzulande so viele E-Autos zugelassen wie im Dezember 2020″, sagte Felix Kuhnert, Global Automotive Lead bei PwC. „Jetzt geht es für OEMs darum, ganze Portfolien von traditionellen Produkten auf E-basierte oder auf Elektromobilität ausgerichtete Plattformen umzustellen.“ (AG/dpa)

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