Prodrive Hunter: Sandspielzeug für Superreiche

Prodrive Hunter: Sandspielzeug für Superreiche
In einer Kleinserie will Prodrive den Offroader Hunter bauen © Prodrive

Wer pfeilschnell durch die Wüste will, ist mit dem Prodrive Hunter bestens gerüstet. Das Problem: Er ist überaus selten und extrem teuer.

Anfang 2022 fuhr Sébastien Loeb auf der Rallye Dakar auf den zweiten Platz der Pkw-Wertung mit einem Rennfahrzeug der britischen Firma Prodrive. Diesen BRX Hunter T1+ genannten Wüstenbezwinger wollen die englischen Motorsport-Experten nun als Hypercar mit Straßenzulassung auflegen. Schlicht Hunter heißt der 608 PS starke und inklusive Mehrwertsteuer rund 1,8 Millionen teure Dünenhüpfer, mit dem der Besitzer auch zum Einkaufen fahren kann.

Eine Schönheit ist der 4,60 Meter kurze Hunter eher nicht, denn in ihm steckt die gleiche Rennwagentechnik wie im Dakar-Fahrzeug, bei dessen Entwicklung optische Aspekte eine eher untergeordnete Rolle gespielt haben dürften. Wie beim Rennfahrzeug basiert der Straßen-Hunter auf einem Stahlrohr-Spaceframe-Chassis, unter das ein Rallye-Fahrwerk mit 40 Zentimeter Federweg, acht Sätzen Bypass-Dämpfer sowie mächtigen BF-Goodrich-Reifen im 35-Zoll-Format geschnallt wird.

Allradantrieb und mehr als 600 PS

Zum Vergleich: Der BRX Hunter T1+ Anfang 2022 bei der Rallye Dakar mit Sébastien Loeb am Steuer. Foto: Prodrive

Wie beim Dakar-Fahrzeug wird der Straßen-Hunter von einen 3,5-Liter-V6-Benziner angetrieben, der zumindest im Ursprung von Ford stammt. Doch anders als im streng reglementierten Wettbewerbsfahrzeug mit lediglich knapp über 400 PS darf die Straßenversion über 600 PS und 700 Newtonmeter an alle vier Räder schicken. In Kombination mit dem Sechsganggetriebe dauert der Sprint auf 100 km/h weniger als 4 Sekunden, maximal sollen fast 300 km/h möglich sein.

Die zweisitzige Fahrgastzelle ist mit Schalensitzen, Hosenträgergurten und viel Carbon sehr sportlich eingerichtet, im Vergleich zum Wettbewerbsfahrzeug geht es jedoch fast wohnlich zu. Zudem soll Schalldämmung für eine manierliche Akustik sorgen. Wie bei der Rennversion ist für den Freiraum hinter der Fahrgastkabine ein formatfüllender 480-Liter-Tank vorgesehen. Falls Platz für Gepäck gewünscht wird, kann der Benzinbehälter auf Wunsch auch kleiner ausfallen.

Zwar wird der Hunter straßenzugelassen sein, seine Technik wurde dennoch für den Einsatz abseits befestigter Straßen optimiert. Und so richtet sich das Fahrzeug vornehmlich an betuchte Kunden, die in oder in der Nähe großer Wüsten oder anderer Einöden wohnen. Der Kundenkreis ist also klein, weshalb der Hunter nur in einer limitierten Serie von maximal 25 Fahrzeugen aufgelegt wird. (SP-X)

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