Serienstart für Supersportwagen

Veritas RS III

Ein Jahr nach dem ersten öffentlichen Auftritt läuft die Produktion des Veritas RS III an. Der Retro-Supersportwagen geht aber nur in einer wirklich kleinen Serie an den Start.

Die Vermot AG in Gelsdorf beginnt die Serienproduktion des Veritas RS III. Insgesamt werden aber nur 30 Stück des Roadsters gebaut. Fünf der Luxus-Modelle sind bereits verkauft, acht weitere sind reserviert, außerdem liegen mehr als 100 Anfragen vor. Der Preis für den handgebauten 1+1-Sitzers, dessen Vorgänger in den 50er Jahren als erstes deutsches Team an der Formel 1 teilgenommen hatte, liegt bei 342.000 Euro ohne Steuern.

Acht Wochen für drei Fahrzeuge

Insgesamt 15 Mitarbeiter montieren an drei Arbeitsstationen Chassis, Karosserie und Interieur. Rund acht Wochen dauert die Fertigung von drei Wagen, die an den drei Stationen jeweils parallel gefertigt werden. Die Kunden können ab Januar 2010 den jeweiligen Traumwagen in Empfang nehmen.

Ein riesiges Haifischmaul empfängt dann die Besitzer, flankiert von aggressiv blickenden Xenon-Doppelscheinwerfern. 4,68 Meter weiter hinten verbindet das flache Heck mit den mittig nach oben gerichteten zwei Edelstahl-Auspuffrohren Retro-Design und automobile Gegenwart miteinander. Die komplette Karosserie besteht aus einer superleichten Rennsport-Carbon-Haut.

Ohne ABS und ESP

Unter der Haube verbirgt sich ein 5,0-Liter-V10-Motor von BMW mit 7-Gang-SMG-Getriebe oder - optional - mit manuellem 6-Gang-Getriebe. Mit einer Leistung von 373 kW / 507 PS schafft der Veritas RS III eine Höchstgeschwindigkeit von 347 km/h.

Damals wie heute sind elektronische Hilfen in dem Rennwagen sparsam gesät. Während ABS und ESP vor 60 Jahren noch Fremdwörter waren, müssen die Sprints über 3,6 Sekunden bis Tempo 100 ohne ABS, ESP und Bremskraftverstärker auskommen.

1951 Formel 1-Start

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten drei ehemalige BMW-Mitarbeiter aus alten Komponenten des BMW-328 Sportwagens den Veritas RS gefertigt. Die Rennwagen errangen in verschiedenen Klassen 13 deutsche Meisterschaften sowie 29 erste Plätze. 1951 startete Peter Hirt beim Schweizer Formel 1-Grand-Prix mit einem Veritas Meteor, dem ersten Formel 1-Rennwagen aus deutscher Fertigung.

Allerdings hatte das seit 1948 im Handelsregister eingetragene Unternehmen seinen Höhepunkt überschritten. Nachdem BMW Reste der Firma übernommen hatte, kam 1953 bereits das Aus, ehe der Neuanfang nun wieder gewagt wurde. (AG)

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