Mercedes verkauft die Hälfte seines Flaggschiffe S-Klasse mit einem Nachtsichtassistenten. Nun wurde das System nochmals verfeinert und mit einer Spotlight-Funktion ausgestattet.
Die Hälfte aller Mercedes S-Klasse-Modelle wird derzeit mit Nachtsichtgerät verkauft, das dank Einsatz von Infrarotlicht auf einem kleinen Bildschirm ein gestochen scharfes Blickfeld der Fahrbahn vor dem Auto wiedergibt. Schon seit 2009 war das System in der Lage, die Silhouetten von Fußgängern in einer Entfernung bis zu 80 Metern zu erkennen und sie auf dem Bildschirm zu markieren, so dass der Fahrer vorgewarnt war.
Sicherheitsplus durch Nachtsichtassistent
Dieser sogenannte Nachtsicht-Assistent Plus zum Aufpreis von 1 850 Euro ist nicht reiner Luxus. Denn nach einer Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) werden nachts auf deutschen Landstraßen fünfmal so viele Fußgänger getötet wie tagsüber, und dies obwohl das Verkehrsaufkommen nur ein Fünftel beträgt.
Bei Daimler haben sie deshalb den Nachtsichtassistenten weiter verfeinert und ihn mit einer Spotlight-Funktion ausgestattet. Fußgänger im Dunkeln werden damit nicht nur auf dem Bildschirm an der Armaturentafel des Wagens hervorgehoben, der Fahrer nimmt sie auch gezielt wahr, wenn er unmittelbar durch die Windschutzscheibe ins Dunkel hinaus späht. Denn in die beiden Scheinwerfer vorn ist ein bewegliches Punktlicht integriert.
Spotlight blinkt Fußgänger an
Mit Hilfe eines elektronischen Steuergeräts richtet sich dieses Spotlight auf den Fußgänger und blinkt ihn bis zu vier Mal kurz an. Damit wird zum einen die Aufmerksamkeit des Fahrers auf den Passanten gerichtet, zum anderen jener zusätzlich gewarnt. Das alles findet allerdings nur oberhalb einer Geschwindigkeit von 40 km/h statt und auch nur dann, wenn kein entgegenkommendes oder vorausfahrendes Fahrzeug durch das Blinklicht irritiert werden könnte.
Auf einer nächtlichen Versuchsfahrt konnte der Nachtsicht-Assistent, der bei Gegenverkehr selbsttätig abblendet, wie von den Daimler-Ingenieuren geplant unter Beweis stellen und hat sogar schwarz gekleidete Fußgänger erfasst. Ab Sommer 2011 soll der Assistent im Rahmen einer Modellpflege im großen CL-Coupé erstmals angeboten werden. Eine Ausdehnung auf andere Baureihen ist geplant. (mid)