Toyota Yaris: Der Bestseller gibt sich effizient

Kleinwagen nur noch als Hybrid

Toyota Yaris: Der Bestseller gibt sich effizient
Der neue Toyota Yaris ist nur noch als Hybrid zu bekommen. © Toyota

Der Yaris ist für Toyota nicht irgendein Auto. Er ist der Bestseller der Marke. Nun schicken die Japaner ein Facelift ihres Kleinwagens auf den Markt.

Eindeutiger kann ein Vorsprung nicht aussehen. Mit einem Anteil von 37 Prozent an den Neuzulassungen ist der Toyota Yaris das beliebteste Modell des japanischen Autobauers. Zusammen mit dem Yaris Cross wurden von der Baureihe im Vorjahr 27.805 Fahrzeuge abgesetzt. Dahinter folgt der Corolla mit 12.945 Einheiten (Anteil 17,2 Prozent). Nun kommt der 3,94 Meter kurze Kleinwagen, der sich seit seinem Marktstart im Jahr 1999 weltweit zehn Millionen Mal verkauft hat, im März mit einem Facelift auf den Markt.

Dabei gibt es indes wenig Änderungen am Design, die fallen marginal aus. Das Gros der Modifikationen findet sich im Innenraum, unter der Motorhaube und bei den Assistenzsystemen (u.a. Beschleunigungsunterdrückung, Notfall-Bremssystem) wieder. Das je nach Ausstattung bis zu 12,3 Zoll große Kombiinstrument ist nun volldigital, lässt sich dank verschiedener Ansichten auf die Bedürfnisse der Fahrerin und des Fahrers einrichten. Und auch das Multimediasystem mit seinem 10,5 großen Bildschirm wurde modifiziert, arbeitet nun noch schneller und intuitiver. Dank der cloudbasierten Navigation (ab der Ausstattungsvariante Style) soll eine noch genauere und effizientere Routenführung möglich sein. Bei den Testfahrten hinterließ das System auf jeden Fall einen stimmigen Eindruck.

Nun mit Updates Over-the-Air

Das Kombiinstrument im Toyota Yaris ist nun auch digital. Foto: Toyota

Per Sprachbefehl lassen sich auch eine Vielzahl der Funktionen wie beispielsweise die Klimaanlage ansteuern. Für das Gros der Funktionalitäten stehen im neuen Yaris auch Over-the-Air-Updates (OTA) zur Verfügung. So lässt sich der Kleinwagen immer auf dem aktuellsten Stand der Technik halten, ohne dass man in die Werkstatt fahren muss.

Beim Antrieb gibt es die größten Änderungen, denn Toyota schickt den bisher im Angebot befindlichen Benziner aufs Altenteil. In der Neuauflage gibt es ihn nur noch als 1.5 Liter starke Hybridvariante. Dabei können Kundinnen und Kunden zwischen einer Leistung von 116 PS und 130 PS wählen.

Das Mehr an Leistung resultiert aus der Kombination aus einem größeren E-Motor, der modifizierten Software in der Steuereinheit und einem neuen Transaxle-Getriebe. Das trägt dazu bei, dass es nicht nur einen Leistungszuwachs von 14 PS gibt, sondern auch das Drehmoment um 44 Nm auf nun 185 Nm zulegte. Das hat natürlich Auswirkungen auf den Antritt und die Sprintfähigkeiten. Während man das um 30 Prozent gestiegene Drehmoment beim Druck aufs Gaspedal durch den kraftvolleren Antritt spürt, muss man bei der um 0,5 Sekunden verbesserten Sprintzeit von 9,2 Sekunden auf Tempo 100 schon das Datenblatt bemühen, um hier einen Unterschied zu erkennen.

Vernehmbarer Dreizylinder

Der Dreizylindermotor sorgt im Yaris für ausreichend Dynamik; es geht beim Tritt aufs Gaspedal zügig voran, nicht mehr aber auch nicht weniger. Die 14 PS Leistungszuwachs machen den Yaris nun einmal nicht zum Sportwagen. Beim Gas geben wird der mit einer stufenlosen Automatik kombinierte Dreizylinder allerdings merklich laut. Wer es weniger vehement mit dem Gaspedal angehen lässt, kann es aber auch ruhiger haben.

So, wie der neue Yaris vorfährt, ist er ein gelungener Kleinwagen – und gibt sich mit einem Verbrauch von 5,2 Litern auf 100 Kilometer sehr effizient. Dafür ruft Toyota indes auch einen selbstbewussten Preis auf. Die von uns gefahrene 130 PS-Variante in der Ausstattungsvariante Style kostet mindestens 31.900 Euro, die 116 PS-Variante startet als Yaris Comfort bei 25.500 Euro.

Gros der Nachfrage für 116 PS-Variante

Der Toyota Yaris wird mit 116 PS und 130 PS angeboten. Foto: Toyota

Bei diesem Preisunterschied überrascht es nicht, dass Toyota erwartet, dass sich 70 Prozent der Kundinnen und Kunden für die 116 PS-Version entscheiden. Die Prognosen gehen zudem davon aus, dass 50 Prozent der Yaris-Käufer sich für die Ausstattungslinie „Team Deutschland“ entscheidet. Sie kostet 26.700 Euro und bietet einen Preisvorteil von 1950 Euro gegenüber der Club-Variante. Sie verfügt beispielsweise über ein Smart-Key-System, Sitzheizung, sechs Lautsprecher und eine induktive Lademöglichkeit fürs Smartphone.

So positiv es auch ist, dass Toyota mit dem Yaris nach wie einen Kleinwagen anbietet – und dann auch noch als Hybrid – so muss man sich doch ein wenig über die Preisgestaltung wundern. Dass der Yaris mit Blick auf den Endpreis kein Schnäppchen ist, weiß man auch bei Toyota. Deshalb lockt man die Kundschaft mit attraktiven Leasingkonditionen: So gibt es den Yaris für Privatkunden ohne Anzahlung für monatlich 199 Euro (36 Monate, Laufleistung 10.000 km pro Jahr). Wem das immer noch zu teuer ist, der muss auf den Aygo ausweichen. Der rangierte im Vorjahr in der Zulassungsstatistik von Toyota übrigens  mit 12.092 Einheiten (16,1 Prozent) auf Platz drei.

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