Toyota Yaris Hybrid: Spaß mit Sparpotenzial vereint

Toyota Yaris Hybrid: Spaß mit Sparpotenzial vereint
Der Toyota Yaris Hybrid. © Toyota

Alle Welt redet von der E-Mobilität. Doch es gibt auch Hybride wie den im Toyota Yaris. Der hinterlässt einen ausgesprochen starken Eindruck.

In ihm kann man nicht nur die Vorteil der Elektrifizierung erleben, sondern gleichzeitig unvermindert die Vorteile des Verbrenners genießen. Beide Seelen verschmelzen in dem kompakten Fünftürer zu einer effizienten wie vergnüglichen Einheit, die Toyota in ihrer jüngsten Ausbaustufe zu einem bemerkenswert geschmeidigen Hightech-Aggregat geformt hat.

Ob sportlich, stromernd oder sparsam – was immer der Gasfuß will, das Doppelherz liefert. Wer die Hybrid-Gegenwart im Yaris erlebt, wird auf die reine E-Zukunft gerne noch ein Weilchen warten.

Gerade mal 3,94 Meter lang

Dass ein technisch spürbar gereifter Vollhybridantrieb in dem 3,94 Meter kurzen Fünftürer steckt, würde man angesichts der Optik kaum erwarten. Für eine progressive Note sorgen vielleicht noch die LED-Lichter vorne und hinten, doch dank mächtiger Luftöffnungen in der Front, breitenbetonter Radhäuser oder dem Diffusorheck vermittelt der kecke Japaner eher Giftzwerg- statt Zukunfts-Aura.

Und in verblüffender Weise erfüllt der Yaris dieses äußerliche Versprechen längsdynamisch. Hybrid klingt eigentlich nach Wartezimmer-Tristesse, bei dem auf Gasbefehle zunächst viel Motorenlärm, doch wenig Action folgt. Das nach dem Druck auf den Startknopf zunächst lautlose Triebwerk geht auf Wunsch jedoch ab wie das krallenbewährte Felltier der Familie Schmitz.

80 PS Leistung des E-Motors

Innen geht es im Toyota Yaris auf Wunsch edel zu. Foto: Toyota

Beim Rangieren und beim Einfädeln in den Stadtverkehr merkt man davon zunächst nichts, denn nahezu geräuschlos schiebt in der Regel die 80 PS starke E-Maschine recht behutsam an. Dank neuer Lithium-Ionen-Batterie lassen sich sogar einige wenige Kilometer emissionsfrei zurücklegen. Wird das Gaspedal progressiver und tiefer getreten, gesellt sich herzhaft knurrend der 1,5-Liter-Dreizylinder mit 91 PS hinzu.

Jetzt kommt richtig Schwung in den Vortrieb. Wie ein junger Wilder prescht der Yaris ohne Gedenksekunde nach vorn, trotz stufenloser Automatik. Der bei früheren Hybridantrieben von Toyota nervige Gummibandeffekt bleibt aus. Ob in der Stadt, bei Zwischensprints auf der Autobahn oder einer vergnüglichen Landpartie – trotz Sparantrieb stellt der Yaris stets auf Wunsch verschwenderisch viel Leistung bereit.

In weniger als 10 Sekunden dringt der 1,1-Tonner aus dem Stand in dreistellige km/h-Regionen vor. Dank seiner Spritzigkeit bei Zwischensprints geht dem Fahrer selbst auf der Autobahn schnell der Respekt vor großen und schnellen Linke-Spur-Flitzern verloren. Lediglich nach oben raus muss man sich alsbald geschlagen geben, denn laut Tacho sind nur knapp über 180 km/h drin. Das reicht selbstverständlich völlig aus, zumal es Richtung Höchstgeschwindigkeit im Innenraum doch etwas laut wird.

Wirklich gute Straßenlage

Das Fahrwerk des Yaris könnte sicherlich auch mehr vertragen. Der kompakte Toyota liegt selbst bei Vollspeed vertrauenerweckend auf der Straße und fühlt sich keineswegs wie ein zappeliger Stadtzwerg an. Zugleich bleiben auch übertriebene Härten aus. Ein guter Kompromiss für Alltag und Fahrspaß.

Innen bietet der Yaris hingegen gewöhnliches Kleinwagen-Format. Er zählt zu den wenigen seiner Zunft, die noch unter der Vier-Meter-Marke bleiben. Entsprechend verspürt man bei der Beinfreiheit im Fond und dem 268 bis 768 Liter fassenden Kofferraum noch Luft nach oben. Wenn auch kein Raumriese, empfiehlt er sich dennoch als ein vielseitiges und praktisches Alltagsauto mit weiterhin vernünftigen Außenmaßen.

Darüber hinaus bietet der kleine Toyota ausstattungsabhängig viele feine Gimmicks, die bis vor wenigen Jahren in dieser Klasse noch unüblich waren. Dazu gehört unter anderem ein Infotainmentsystem mit großem Touchscreen, Spracherkennung und Konnektivitätstechnik. Weitere Highlights sind etwa Head-up-Display, Klimaautomatik oder der Abstandstempomat. Interessant gemacht ist auch das Kombiinstrument mit seinen drei Displays. Wer beim Lesen eine Brille braucht, wird sich in einigen Bereichen dieser etwas kleinteiligen Anzeige allerdings gelegentlich die Augen reiben.

Unter vier Liter Verbrauch in der Stadt

Das Heck des Toyota Yaris Hybrid. Foto: Toyota

Der wohl wichtigste Aspekt beim Yaris Hybrid blieb bisher unerwähnt: der Verbrauch. Laut WLTP-Messung sollen bei normaler Fahrweise 3,8 Liter möglich sein, was im Stadtverkehr auch praktisch klappt. Knapp über vier Liter waren es bei unseren Ausflügen in urbanes Gebiet, wo der rekuperierende E-Motor seine Effizienzvorteile maximal ausspielen kann. Geht es längere Zeit mit Tempo 130 über die Autobahn, bleibt das Sparpotenzial auf der Strecke. Sechs Liter genehmigten sich dann die drei Zylinder.

Nach etwas mehr verlangt der Yaris Hybrid auch beim Kaufpreis, denn rund 19.500 Euro sind für eine Basisversion im Kleinwagen-Segment eine durchaus stolze Ansage. Und wer sich für die vielen attraktiven Extras begeistern kann, wird schnell jenseits von 25.000 Euro landen. Empfehlenswert ist etwa die Ausstattung Style zusammen mit dem Technikpaket für rund 25.800 Euro. Im Gegenzug gibt es einen smarten Kleinwagen, der viel Potenzial hat, seine Besitzer glücklich zu machen. (SP-X)

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