Suzuki Ignis: Feuer und Flamme in Kistenformat

Kleinwagen mit Allradantrieb

Suzuki Ignis: Feuer und Flamme in Kistenformat
Der Suzuki Ignis sticht aus der Menge heraus © AG/Flehmer

Suzuki beweist Mut. Die Neuauflage des Ignis polarisiert durch ihr Erscheinungsbild, erzeugt aber im realen Alltag als praktischer Kleinwagen mit eigenem Outfit eine gewisse Wärme.

Von Thomas Flehmer

Die Erinnerung an den Daihatsu Materia und den Fiat Panda kommt zwangsläufig. Der Kleinwagen im Toaster-Format machte vor gut zehn Jahren auf sich aufmerksam, die einstmals tolle Kiste aus Italien wurde im Laufe der Jahrzehnte eingenordet. Nun tritt Suzuki in die Fußstapfen. Mit der Wiederbelebung des Ignis im vergangenen Jahr haben die Japaner sehr viel Mut in Zeiten des Mainstreams bewiesen. Mut, der sich auszahlen kann, da der Ignis – lateinisch das Feuer – nicht nur über das polarisierende Design punktet.

Sehr eckig kompakt ist der Auftritt des Ignis. 3,70 Meter Länge, 1,66 Meter Breite sowie 1,60 Meter Höhe ergeben ebenfalls ein kistenförmiges Format. Während die Front dabei die neue DNA der Suzuki-Flaggschiffe Vitara und SX4 S-Cross übernommen hat, ließen die Designer am Heck ihren Vorlieben freien Lauf, was aber recht gut zu dem eigenständigen Charakter des gerade einmal 945 Kilogramm wiegenden 1.2 Dualjet Allgrip passt.







Genügend Platz im Suzuki Ignis

Der Innenraum trägt dagegen schon fast biedere Züge und richtet sich ebenso an den Geschwistern aus, wären da nicht die farbigen Dekorelemente in Titan oder Orange, die Mittelkonsole, Türverkleidung und Sitzpolsterung aufpeppen und so etwas wie eine Individualisierung des Cockpits darstellen.

Doch der Ignis punktet nicht nur über sein Aussehen, sondern verfügt auch über praktische Züge. Die etwas zu weichen Sitze mit einer etwas zu kurzen Auflage reichen aber für die feurigen Ansprüche des Ignis vollkommen aus.

Und auch genügend Platz bietet der Kleine. Dank der Kastenbauweise müssen auch die im Fond sitzenden Personen keine Platzängste befürchten. Beim Gepäck allerdings sollte man sich beschränken, da gerade einmal 204 Liter zur Verfügung stehen, die auf maximal 1086 Liter ausgeweitet werden können, wenn nur zwei Personen auf die Reise gehen.

Suzuki Ignis kein Kurvenräuber

Der Suzuki Ignis sticht aus der Menge heraus
Bunte Zierteile peppen den Suzuki Ignis auf AG/Flehmer

Diese können sich aber auf die Fahrt ins Grüne freuen. Der 66 kW/90 PS starke Ignis mit seinen 120 Newtonmetern Drehmoment versprüht dabei kein Feuer, ist aber recht smart unterwegs. 11,9 Sekunden vergehen, bis Tempo 100 erreicht wird. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 165 Stundenkilometer, die auch gut und gerne angesteuert werden können. Denn selbst bei einem Autobahnmix im normalen Alltag mit Tempi zwischen 120 und 160 km/h gab sich der Ignis mit 6,1 Litern zufrieden. Im Stadtverkehr standen 4,8 Liter bei allerdings langen Strecken auf der tempolimitierten Stadtautobahn.

Bereits bei Tempo 50 ist der fünfte Gang eingelegt. Spätestens bei 60 km/h greift die rechte Hand zum Schalthebel, um in den sechsten Gang hochzuschalten und damit ins Leere, da der Ignis nur mit fünf Gängen bestückt ist. Diese lassen sich immerhin gut einlegen. Und auch das Fahrwerk passt zu dem Leistungsangebot und muss nicht zum Kurvenräuber avancieren.

Allrad für die Bergregionen

Der Suzuki Ignis sticht aus der Menge heraus
Das Heck ist gewöhnungsbedürftig AG/Flehmer

In bergigen Regionen ist der Allradantrieb sicher eine gute Unterstützung und wird auch recht begehrt sein – auch da ist der Allrad-Panda ein Vorbild – doch über das flache Land hilft die Unterstützung höchstens bei Schneefall oder starkem Regen. Wer 1500 Euro übrig hat, kann auf den Vierradantrieb zurückgreifen.

Dann kostet der 1.2 Dualjet Allgrip in der zweithöchsten Variante Comfort 15.990 Euro. Für die voll ausgestattete Topversion Comfort + müssen 17.740 Euro investiert werden. Dann sind auch schon Abstandswarner, Müdigkeitserkennung und Spurhaltewarnsystem mit an Bord, die helfen, dass die Optik des Ignis erhalten bleibt – und das Feuer der Polarisierung weiter brennt.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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