Zweiter Skoda Superb zeigt Größe

Gewisse Pannenanfälligkeit

Zweiter Skoda Superb zeigt Größe
Die zweite Generation des Skoda Superb © Skoda

Die bis 2015 gebaute zweite Generation des Skoda Superb gibt sich auch gebraucht voll auf der Höhe. Allerdings bereite manche Motoren der ersten Baujahre einige Sorgen.

Schon der Skoda Octavia ist gemessen am Platzangebot groß. Doch der Superb setzt noch einen drauf und hängt in dieser Hinsicht sogar Premiummodelle wie Audi A6 oder BMW 5er ab. Auch in technischer Hinsicht zeigt das tschechische Mittelklassemodell gemessen am Abschneiden bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) Größe. Die positive Bilanz trübt allerdings eine gewisse Pannenanfälligkeit.

So landet der ab 2008 gebaute Superb II lediglich im Mittelfeld der ADAC-Pannenstatistik 2017. Negativ fiel er dort vor allem durch defekte Motoren auf. Hier sorgten schwerpunktmäßig Exemplare der Baujahre 2008 und 2010 für den Einsatz der Pannenhelfer. Diese waren auch bei Modellen von 2010 bis 2012 gefragt, die ihren Haltern aufgrund kaputter Abgasrückführungen Sorgen machten. Und entladene Batterien sind nach ADAC-Angaben ein Dauerproblem.

Vier Rückrufe für den Skoda Superb

Laut «TÜV Report 2017» stimme die Qualität des Superb grundsätzlich. Käufer sollten aber auf mögliche Schwächen an den Antriebswellen achten, die ab der dritten HU auffallen. Bereits nach fünf Jahren, also bei der zweiten HU, liegt die Mängelquote an Federn und Dämpfern überdurchschnittlich hoch. Die Bremsscheiben werden sogar bei der ersten Kfz-Hauptuntersuchung vergleichsweise häufig beanstandet. Insgesamt sei das Mängelaufkommen, vor allem im Alter, eher gering - trotz der oft hohen Laufleistung.

Vier Rückrufe trafen den Superb II, so der ADAC. Gemessen an den gut 4000 betroffenen Fahrzeugen größter Rückruf war die Aktion von 2012, als Autos des Bauzeitraums 2009 bis 2011 wegen Problemen mit den Kraftstoffhochdruckleitungen zurück in die Werkstatt mussten. Fahrzeuge, an denen die Reparatur vorgenommen wurde, erkennt man am Eintrag mit dem Aktionscode «23K5» im Serviceheft und einem Aufkleber mit dem Code «23K5» im Bereich Reserveradwanne.

Skoda Superb II ohne Sechszylinder

Den traditionellen Namen - bereits in den 1930er Jahren hatte Skoda einen Superb im Programm - nahm der Hersteller 2001 mit dem ersten Superb der Neuzeit wieder auf. Die zweite Generation wurde von 2008 bis 2015 gebaut. Das Auto ist mindestens 4,84 Meter lang. Die Limousine fasst laut Skoda 595 Liter Gepäck. Mit umklappbaren Rücksitzen und oben angeschlagener Heckklappe sind maximal 1700 Liter möglich. Der Kombi fasst bis zu 1865 Liter. Auch die Passagiere auf der Rückbank haben viel Platz, wobei der dritte Sitz in der Mitte kein vollwertiger ist. Die Modellpflege brachte unter anderem LED-Rückleuchten und überarbeitete Motoren. Die dritte Fahrzeuggeneration ist seit Mitte 2015 im Verkauf.

Mit ihr mussten die Kunden auf den V6 verzichten, der im Vorgänger, 191 kW/260 PS stark, als Benziner noch angeboten wurde. Ansonsten kommen die Ottomotoren auf 92 kW/125 PS bis 147 kW/200 PS, generiert aus Reihenvierzylindern. Die Diesel, ebenfalls Vierzylinder, bringen es auf 77 kW/105 PS bis 125 kW/170 PS. Bei den Aggregaten handelt es sich ausschließlich um Direkteinspritzer. Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe waren für einige Motoren optional.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt wird ein Skoda 2.0 TDI Green tec Active mit 125 kW/170 PS vom Facelift-Jahrgang 2013 als Limousine für durchschnittlich 14.750 Euro gehandelt. Das gleiche Auto als Kombi ist in der Schwacke-Liste mit 50 Euro mehr aufgeführt. In beiden Fällen liegt die angenommene Laufleistung bei 75.400 Kilometern. Ein Superb Kombi mit dem laufruhigen 2.0-TSI-Benziner (147 kW/200 PS), Doppelkupplungsgetriebe und der Ausstattungsvariante Ambition kostet im Falle eines Exemplars von 2010 rund 13.300 Euro (98.800 Kilometer). (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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