Sie stehen auf Sportlichkeit? Sie wollen aber dennoch keine böse Überraschung an der Tankstelle erleben? Dann sollten Sie sich auf jeden Fall den Golf GTD anschauen. Er bietet nicht nur gute Leistungs- sondern auch Verbrauchswerte.
Von Frank Mertens
Gut, so viel Leistung wie der VW Golf R mit seinem 300 PS starken TSI-Motor hat der Golf GTD nicht. Doch wer sagt denn, dass 184 PS nicht ausreichen, um viel Spaß zu haben? Denn den kann man in diesem Fahrzeug nämlich haben, den wir als Kombi getestet haben. So viel sei schon einmal vorweg verraten: Der Golf GTD Variant gehört zu den Autos, an denen man wirklich nicht viel auszusetzen findet.
Klar, mit seinem Design bringt er die Emotionen nicht in Wallung. Daran ändert weder das um 1,5 Zentimeter tiefergelegte Fahrwerk etwas, noch der Doppelrohrauspuff oder die roten Bremssättel unter den 17 Zoll Leichtmetallfelgen. Er ist und bleibt halt ein Golf. Doch das ist ja bekanntlich nichts Schlechtes, sondern spricht für bekannte Qualität. Aber vielleicht ist das ja eine der großen Stärken dieses Autos: er kommt bieder daher, doch mit mit seinen sportlichen Genen sorgt er für die ein oder andere Überraschung.
Überzeugendes Aggregat
Denn der Zweiliter-TDI unter der Motorhaube ist ein ausgesprochen durchzugstarkes Aggregat. Es stellt ein maximales Drehmoment von 380 Nm zur Verfügung, das zwischen 1750 und 3250 Touren anliegt. Wer es etwas sportlicher mag, wird damit beim Durchdrücken der silberfarbenen Sportpedalerie in die gut konturierten Sportsitze gedrückt. In Kombination mit dem gut abgestimmten manuellen Sechsganggetriebe beschleunigt der GTD so von null auf 80 km in 5,9 Sekunden, Tempo 100 ist nach flotten 7,9 Sekunden erreicht. Auf dem Weg dorthin gibt sich der Motor keine Blöße, er liegt hervorragend am Gas.
Das macht mächtig Spaß. Wer mag, der kann den rund 1,5 Tonnen schweren GTD bis zur Höchstgeschwindigkeit von 231 km/h treiben. Das macht er alles tadellos. Doch so richtig Spaß hat man mit ihm vor allem auf der Landstraße, hier fühlt er sich wohl, so wie der Fahrer. Das Auto liegt souverän auf der Straße, die Lenkung spricht direkt an, so muss es sein. Wer will, der kann den GTD natürlich kann auf seine Bedürfnisse abstimmen. Dazu braucht man nur den Mode-Schalter drücken, schon kann man das Fahrwerk und das Ansprechverhalten des Motors anpassen.
Gute Verbrauchswerte
Wer es beispielsweise sportlich mag, drückt den Sportmodus, wer auf mehr Komfort Wert legt, den Komfort-Modus. Natürlich kann man diesen Golf auch im Eco-Modus bewegen, warum auch nicht. Ist man so unterwegs, dann wird man mit Blick auf den angezeigten Verbrauch im Bordcomputer überrascht. Dort erscheint dann zwar nicht der nach dem Neuen Europäischen Fahrzyklus in Aussicht gestellte Verbrauch von 4,8 Liter auf 100 KIlometer. Aber der im Drittelmix ermittelte Verbrauch lässt sich mit 5,9 Liter mehr als sehen. So macht der GTD nicht nur auf der Straße Spaß, sondern auch bei der Fahrt an die Tankstelle.
Natürlich gibt es auch für den GTD alles Wichtige, was die Wolfsburger an Fahrassistenzsystem anzubieten haben. Das reicht beispielsweise von einem Totwinkelwarner, einen Spurhalteasssisten, einer adaptiven Geschwindigkeitskontrolle (ACC) bis hin zu einem Parkassistenten. Das sind alles Features, die das Fahren nicht nur komfortabler, sondern vor allem sicherer machen. Und, ist der GTD auch etwas für Familien?
Natürlich, als Variant, so nennen die Wofsburger ihre Kombis, auf jeden Fall. Im Fond lässt es sich auch als Großgewachsener über 1,80 Meter gut sitzen, es steht ausreichend Kopf- und Kniefreiheit zur Verfügung. Und selbst für die Fahrt in den Urlaub mit einer vierköpfigen Familie reicht der Platz im Kofferraum aus. So stehen im Variant mindestens 460 Liter zur Verfügung. Damit erweist sich der GTD als hervorragender Kompromiss für alle die, die mit ihrem Auto es auch mal etwas sportlicher angehen lassen wollen, aber dennoch nicht auf die notwendige Praktikabilität verzichten will. Wer Lust hat, einen Golf GTD Variant zu fahren, muss dafür übrigens mindestens 32.375 Euro bezahlen.