Porsche Taycan: Schneller Antritt, tolle Fahrdynamik

Unterwegs mit dem Sport Turismo

Porsche Taycan: Schneller Antritt, tolle Fahrdynamik
Der Porsche Taycan GTS Sport Turismo ist mit einer Leistung von fast 600 PS im Overboost unterwegs. © Mertens

Der Porsche Taycan ist eine Stromer im High-End-Bereich. Was er zu bieten hat, zeigt unser Test mit dem Sport Turismo.

Das Spitzenmodell fährt mit beeindruckenden 1050 Newtonmeter vor – und das ist bereits eine Ansage. Diesem Aspekt stellt sich eine Overboost-Funktion zur Seite und untermauert den Sportwagenanspruch.

Mit grüner Fortbewegung hat das zwar nicht mehr ganz so viel zu tun, wie man es von einem Elektroauto erwartet. Aber gerade die Variante Turbo S macht deutlich, was ein Elektroauto im High-End-Bereich heute leisten kann.

Ein Hauch Panamera, ein Hauch 911er

Die Designer haben es geschafft, dem Elektro-Sportler ganz viel Panamera und einen Schuss 911 mit auf seinen stromernden Weg zu geben. Und obwohl der Taycan schon seit vier Jahren auf dem Markt ist, und der von uns gefahrene Sport Turismo mit Kombi-artigem Heck immerhin schon zweieinhalb, recken sich noch immer die Hälse, wenn der Viertürer vorbeischwebt. Natürlich auch, weil der Taycan ob seiner Preise ein durchaus seltener Anblick auf unseren Straßen ist.

Das Revier eines Porsche ist genau das: die Straße. Der Taycan fährt sich als reines Elektrofahrzeug natürlich anders als etwa ein 911er. Und trotzdem vermittelt er das typische Porsche-Gefühl: Schneller Antritt, tolle Straßenlage, exakte Lenkung und bissige Bremsen. Seine Leistungsfähigkeit konnten und wollten wir nicht austesten. Eine Zahl pars pro toto für seine Potenz muss hier reichen: Wer will kann, etwa zum Überholen, von 80 auf 120 km/h in 1,7 Sekunden (!) sprinten. Dann sollten die Insassen aber gesunde Rücken haben, denn man wird bei dieser Art Beschleunigung nicht in den Sitz gedrückt, vielmehr knallt einem der Sitz gefühlt von hinten kommend ins Kreuz.

Im Porsche Taycan ist alles auf die Bedürfnisse der Fahrerin oder des Fahrers abgestimmt. Foto: Mertens

Und man sollte dies auch nichts allzu oft machen, sonst schmilzt der Vorrat aus dem netto 83,7 kWh fassenden Akku ebenso schnell wie der Vorsprung des Voranfahrenden. Rund 450 Kilometer Reichweite verspricht Porsche. In der Praxis mussten wir uns mit 340 Kilometer begnügen.

Grundpreis bei 190.000 Euro

Ein Porsche ist immer teuer, ein Taycan ist es nicht – der ist unverschämt teuer. Für die von uns gefahrene Version, eben der Turbo S in der Version Sport Turismo, steht ein Grundpreis von 190.620 Euro in der Liste. Das ist an sich schon nicht gerade wenig, doch das Fahrzeug damit keinesfalls voll ausgestattet.

Bei unserem Testwagen kamen 47.820 Euro für Extras hinzu. Ein Head-up-Display ist dann, aus technischen Gründen, übrigens immer noch nicht dabei. Wäre aber eigentlich ganz gut gewesen, denn wer die Beschleunigung auskosten will, hat auch keine Hundertstelsekunde Zeit, den Blick von der Straße zu wenden.

Fast konkurrenzlos

Elektro-Supersportwagen gibt’s einige. Mit so einem kecken Kombi-Heck allerdings nicht. Von daher ist der Sport Turismo irgendwie konkurrenzlos, was die Ingenieure aus Weissach an dieser Stelle sicher gerne lesen werden.

Lassen wir den kleinlichen Blick auf die Preise, die Aufpreise und die Unterhaltskosten mal weg: Der Taycan ist gerade als Sport Turismo ein Elektriker der Spitzenklasse. Uns wäre das Managen der bis zu 761 PS allerdings im Alltag zu anstrengend. Aber für Menschen wie uns gibt’s das Basismodell mit 408 PS für schlappe 90 Tausender. Das muss dann ja auch mal reichen. (SP-X)

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