Kia Sportage: Ein rundum überzeugendes SUV

1.6 T-GDI 48V AWD DCT GT Line

Kia Sportage: Ein rundum überzeugendes SUV
Komfortabel und agil: der Kia Sportage. © Mertens

Mit dem Sportage hat Kia ein attraktives SUV im Angebot. Es kann dabei aber nicht nur durch sein ansprechendes Design überzeugen, sondern auch in technischer Hinsicht.

Der Fünftürer des koreanischen Autobauer eignet sich als entspanntes Langstreckenfahrzeug, ist geräumig, variabel und ein entsprechend attraktives Familienauto. Auch Fahrspaß, Komfort und Infotainment-Technik sind auf hohem und zeitgemäßem Niveau.

Dank Allradantrieb kann der Kia Sportage Wege auch abseits klassischer Autopfade einschlagen. Doch die vielen Talente und die vielen Technikinnovationen haben ihren Preis.

Einstiegspreis bei 28.500 Euro

Die Zeiten als Schnäppchen-Geheimtipp sind für den Sportage jedenfalls endgültig vorbei. Schon für das Einstiegsmodell kostet 28.500 Euro. Soll es die von uns getestete Ausstattung GT Line mit Allradantrieb und 180-PS-Benziner sein, werden mindestens 46.150 Euro aufgerufen.

Kommen Sound-Paket, Glasschiebedach, Zweifarblackierung und das große Paket von Assistenzsystemen hinzu, liegt man knapp über 50.000 Euro. Allerdings: Dann ist der Sportage auch randvoll mit viel feiner Technik und attraktiven Extras.

Schicker Innenraum

Cockpit und Touchscreen verschmelzen hinter gemeinsamem Glas. Foto: Kia

Entsprechend schick und modern eingerichtet präsentiert sich das aufgeräumte Cockpit. Das große Display hinterm Lenkrad sowie der Touchscreen in der Armaturenbrettmitte sind in einer gebogenen Einheit zusammengefasst. Die Zahl der Schalter und Knöpfe ist überschaubar, viele Funktionen werden über Lenkradtasten, Touchscreen oder Sprachbefehl gesteuert. Smart: Unter dem großen Infotainmentdisplay befindet sich eine Touchleiste, die wahlweise als Bedieneinheit für die Klimaanlage fungiert oder alternativ Direktwahltasten für Navi & Co anzeigt.

Das Smartphone kann darunter in einer speziellen Schale kabellos sein Akku füllen, Handy-Inhalte lassen sich mit Android Auto oder Apple Carplay im großen Touchscreen spiegeln. Entsprechend kann man wählen, ob man sich von Google Maps oder vom festintegrierten Navigationssystem mit Echtzeitverkehrsinformationen zum Ziel leiten lässt.

Ausreichend Platz auch im Fond

Ob erste oder zweite Reihe – das Platzangebot ist über jeden Zweifel erhaben. Trotz Panorama-Glasdach, das für einen abgesenkten Dachhimmel sorgt, ist die Kopffreiheit für durchschnittlich große Gäste gut. Auch wenn die mit Hartplastik eingekleideten Radhauskästen im Kofferraum ein wenig stören, bietet das 562 Liter große Gepäckabteil erfreulich viel Platz.

Unter dem mit der Ladekante bündig abschließenden Zwischenboden befinden sich zudem zusätzliche Staufächer. Die Rückbanklehne lässt sich von der elektrisch öffnenden Kofferraumklappe aus per Fernentriegelung im Verhältnis 40:20:40 umklappen. Stufenweise kann so das Stauraumvolumen auf 1.751 Liter wachsen.

Leistung von 180 PS

Mit 1.598 Kubikzentimeter etwas kleiner dimensioniert ist der Hubraum des direkteinspritzenden Turbobenziners, der beachtliche 180 PS in den Vortrieb wirft. Per Siebengang-Doppelkupplung gelangt die Kraft an alle vier Räder und der 1,7-Tonner auf Wunsch in glatt 9 Sekunden auf Tempo 100 und maximal auf knapp über 200 km/h. Dank Elektrounterstützung durch die Mildhybridtechnik fühlt sich der Vortrieb angenehm füllig an.

Allerdings werkelt die Antriebskombination nicht so geschmeidig und kultiviert, wie man es etwa von vergleichbaren Antrieben von VW gewohnt ist. Geht man vom Gas, wird gesegelt. Dabei zieht sich der Benziner zurück und das Tempo wird vom häufig rekuperierenden E-Motor gehalten. Trotz der effizienzsteigernden Technik ist man unterm Strich nicht wirklich sparsam unterwegs. Über sieben Liter sind es bei zurückhaltendem Gasfuß, bei normaler Fahrweise sind es um acht Liter.

Optimale Traktion dank Allrad

Grundsätzlich sparsamer ginge es, würde man auf Allradantrieb verzichten. Der allerdings sorgt im Alltag für optimale Traktion. Im Asphalteinsatz haben wir durchdrehende Räder jedenfalls nicht erlebt. Wer sich mal abseits befestigter Straßen bewegen will, kann mit einem kleinen Drehschalter in der Mittelkonsole einen für den Untergrund passenden Allradmodus wählen, um auch hier souverän voranzukommen.

Der Kia Sportage lässt sich auch auf kurvenreichen Strecken gut fahren. Foto: Mertens

Ebenfalls erfreulich gut lässt sich der Sportage flott durch Kurven bewegen. Unser Exemplar mit GT-Line-Ausstattung hat bereits serienmäßig eine elektronische Dämpferkontrolle an Bord, die dank kontinuierlicher Dämpfungsregelung für stets guten Komfort und ein hohes Maß an Fahrstabilität sorgt. Wank-, Tauch- und Nickbewegungen werden spürbar reduziert, selbst beim flotten Kurvenstrich kommt keine Unsicherheit auf.

Für grundsätzlich hohes Sicherheitsniveau sorgen außerdem die vielen Assistenzsysteme, die allerdings in mancher Situation etwas unharmonisch reagieren. Die Tempolimit-Erkennung arbeitet nicht immer zuverlässig, der Spurhalter könnte mit etwas mehr Zurückhaltung korrigieren sowie der Abstandstempomat noch souveräner zwischen brenzligen und gefahrlosen Situationen unterscheiden. Doch auch hier muss man feststellen: Fortschritt hat seinen Preis. (SP-X)

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