DS 7: Weniger Chrom – und ein neues Topmodell

DS 7: Weniger Chrom – und ein neues Topmodell
Die Schürzen des DS 7 sind kantiger, der sechseckige Kühlergrill wird breiter und größer © DS

Mit dem Facelift kommt der DS 7 nicht mehr so verspielt daher. Nur mehr ein Diesel, aber gleich drei Plug-in-Hybride stehen zur Auswahl.

Als Geburtshelfer einer ganz neuen Marke hat der DS 7 Crossback seinen Job bislang sehr ordentlich erledigt. Das SUV war 2018 das erste eigenständige Modell der DS Automobiles aus dem Stellantis-Konzern. Seitdem steht er auch an der Spitze des familieninternen Rankings, 42 Prozent aller verkauften DS sind Siebener. Verglichen mit Bestsellern deutscher Nobelmarken sind die Verkaufszahlen eher übersichtlich. Rund 7.000 Kunden fand der DS 7 seit Marktstart in Deutschland, insgesamt wurden etwa 120.000 Stück verkauft.

Da geht noch mehr, meint DS und verpasst seinem Erstgeborenen jetzt eine recht umfangreiche Modellpflege. Beim Start ins zweite Leben verschlanken die Franzosen zunächst einmal den Namen. Aus DS 7 Crossback wird nun schlicht DS 7. Technisch basiert das Modell nach wie vor auf der Konzernplattform EMP2, die er sich mit den Stellantis-Brüdern Peugeot 3008 und Opel Grandland teilt. Mit dem Update streckt sich der Franzose leicht um zwei Zentimeter in die Länge auf 4,59 Meter, Breite und Höhe legen jeweils um einen Zentimeter zu.

Auffällige Lichtsignatur

Zentral im Cockpit sitzt der neue, frei individualisierbare 12 Zoll Touchscreen. Foto: DS

Optisch ändert sich deutlich mehr. Vor allem an der Front, die gestraffter und weniger verspielt nach vorne schaut. Die Schürzen sind kantiger, der sechseckige Kühlergrill wird breiter und größer, Chrom verteilt DS nicht mehr so verschwenderisch. „Chrom detox” nennen die Franzosen ihren Stilwechsel zu weniger Lametta.

Am auffälligsten aber ist die Lichtsignatur. Das neue, in fünf Streifen vertikal nach unten laufende LED-Tagfahrlicht „DS Light Veil” zieht ein. Übersetzt bedeutet das so viel wie Lichtschleier und leuchtet ganz ähnlich bereits am neuen DS4. Der stärker gebündelte Strahl des adaptiven Fernlichts hat laut DS eine Reichweite von 380 Metern, in der Stadt strahlen sie bis zu 65 Meter. Die neu gestalteten Leuchten am Heck sie sind flacher und breiter als bisher.

Im Innenraum setzt DS weiter auf Noblesse. Hochwertige Materialien, top verarbeitet, alles inspiriert vom Pariser Haute Couture, wie die Franzosen nicht müde werden, zu betonen. Gesteppte Nähte im sogenannten Perlenstich veredeln die Ledersitze, billiges Plastik ist weiterhin ein No-Go. Zeit wurde es zweifellos für ein modernes Infotainment-System mit Spracherkennung. Der zentral im Cockpit sitzende 12-Zoll-Touchscreen spiegelt Inhalte des Smartphones per Wi-Fi auf den Bildschirm. Apple CarPlay und Android Auto funktionieren ab sofort kabellos.

E-Reichweite bis 69 Kilometer

Für das Topmodell wurde die Spur leicht verbreitert und die Karosserie um 1,5 Zentimeter abgesenkt. Foto: DS

DS wird seinen aufgehübschten Siebener künftig nur noch mit einem reinen Verbrenner anbieten, einem 130 PS-Diesel mit Automatik und Frontantrieb (ab 42.500 Euro). Dazu kommen gleich drei Plug-in-Hybride: Der Frontantrieb mit 225 PS (ab 49.600 Euro) ist ebenso bekannt wie die Allradversion mit 300 PS (ab 54.800 Euro). Neu hinzu stößt der DS 7 E-Tense 4×4 360 mit reichlich 360 PS. Alle drei Hybride erhalten einen neuen Lithium-Ionen-Akku, dessen Leistung um 1,2 kWh auf aktuell 14,2 kWh steigt. Rein elektrisch lassen sich damit – je nach Motorisierung – zwischen 57 und 69 Kilometer zurücklegen.

Das neue Topmodell ist per Software weniger auf Effizienz als auf Performance getrimmt. Fast schon spielerisch bringt das Team aus zwei E-Motoren (vorne 81 kW/110 PS, hinten 83 kW/112 PS) und dem Turbo-Vierzylinder (200 PS) die Fuhre auf Speed. 1,9 Tonnen fliegen aus dem Stand in 5,6 Sekunden auf Tempo 100. Unterstützt von einer Achtgang-Automatik, die locker dem Tempo folgen kann.

Wer sich für den neuen Spaßmacher der Familie entscheidet, muss mindestens 62.500 Euro investieren und hart im Nehmen sein. So stramm wie dieser Sportskerl war bislang kein DS abgestimmt. In Schlaglöcher fällt der SUV mit ausgeprägt trockenem Humor, nur auf wirklich topfebener Fahrbahn gelingt annähernd ein Komforteindruck, für den die Marke DS eigentlich stehen sollte. Befremdlich wirkt die recht leichtgängige Lenkung, die nicht wirklich zu der straffen Abstimmung passen mag. Der Sportmodus serviert zwar höhere Lenkkräfte, aber leider auch ein höheres Drehzahlniveau des Motors – was auf Dauer nervt. So bleibt am Ende ein geteiltes Bild. (SP-X)

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