Nissan X-Trail: Für kühle Rechner

Nun auch mit Benzinmotor

Nissan X-Trail: Für kühle Rechner
Der Nissan X-Trail ist nun auch mit Benziner bestellbar. © Nissan

Es hat gedauert, aber nun ist es soweit. Der Nissan X-Trail ist ab sofort auch mit einem 163 PS starken Benziner zu bestellen. Was er zu bieten hat, lesen Sie in unserem Fahrbericht-

Seit gut einem Jahr rollt die dritte Generation des Nissan X-Trail nun schon über unsere Straßen. Wer sich bislang für das 4,64-Meter-SUV entschied, hatte beim Motor keine Wahl: Einzig verfügbarer Antrieb war ein 96 kW/130 PS starker 1,6-Liter-Diesel. Jetzt haben die Japaner nachgelegt und bieten ab sofort auch einen Benziner an. Der hat genau so viel Hubraum, ist aber mit 120 kW/163 PS deutlich stärker. Und billiger: Ab 24.750 steht der 1.6 DIG-T in der Preisliste. Damit sinkt der Einstiegspreis um 2450 Euro.

Das SUV-Segment, zumal ab dieser Größe, ist traditionell diesellastig –und wird es auch nach dem VW-Skandal bleiben. Das wissen auch Nissans Marketing-Mannen und sagen dem neuen Benziner offiziell einen Verkaufsanteil von nur rund 15 Prozent voraus; inoffiziell kann man sich aber auch vorstellen, dass jeder Dritte X-Trail fortan mit Otto-Motor ausgeliefert wird.

Zwei Einschränkungen

Wer das auch aus den anderen Nissan-Crossover-Modellen Qashqai und Juke bekannte Aggregat ordert, muss allerdings zwei Einschränkungen in Kauf nehmen: Es gibt den Benziner nur mit Frontantrieb und nur als Handschalter. Automatik und Allrad lassen sich ausschließlich mit dem Diesel kombinieren, und selbst da gibt es nicht beides zusammen.

Nissan X-Trail
Das Cockpit im Nissan Nissan

In Anbetracht dessen, das die meisten SUV ohnehin selten bis nie unbefestigtes Terrain unter den Rädern spüren, ist die Vierrad-Technik aber verzichtbar und auch das Schalten geht mit dem leichtgängigen Sechsgang-Getriebe gut von der Hand. Dank Turboaufladung kommt der Benziner auf ein maximales Drehmoment von 240 Newtonmetern, die ab 2000 Umdrehungen anliegen; darunter passiert nicht viel, doch ist die Hürde dank des kurz übersetzten ersten Ganges schnell überwunden. Einmal in Fahrt ist es ratsam, der Gangwechselanzeige im Kombiinstrument nicht bedingungslos Folge zu leisten, ihre Empfehlungen zum frühen Hochschalten sind eindeutig vom Spritspar-Gedanken motiviert.

Ordentlicher Durchzug

Nissan hat den X-Trail verwandelt
Das Heck des SUVs Nissan

Wer Fahrspaß sucht, dreht die Gänge länger aus, schließlich steht die ganze Kraft bis 4000 Touren zur Verfügung; auch vor Überholvorgängen sollte die rechte Hand zum Schalthebel greifen. So rangenommen, überzeugt der Benziner mit ordentlichem Durchzug und bringt den mindestens 1,5 Tonnen schweren X-Trail in 9,7 Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h. Außer unter Volllast arbeitet der Vierzylinder ausgesprochen leise und ist im gemütlich eingerichteten Innenraum kaum zu hören. Apropos gemütlich: Auch Fahrwerk und Lenkung sind SUV-typisch komfortorientiert.

Unter Laborbedingungen soll der Nissan X-Trail 1.6 DIG-T 6,4 Liter Benzin je 100 Kilometer konsumieren; vertretbare anderthalb Liter mehr bescheinigte uns der Bordcomputer nach unserer ersten Testrunde in den französischen Alpen. Der alternativ angebotene Diesel ist mit 5,1 Liter Normverbrauch freilich sparsamer, aber: Der preisliche Unterschied macht den Benziner attraktiv. Für die am Kaufpreis gesparten 2450 Euro lassen sich derzeit rund 1700 Liter Benzin erstehen; hinzukommen rund 90 Euro weniger Steuer pro Jahr. Das dürfte kühle Rechner überzeugen - und Nissans inoffizielle Verkaufsprognose könnte aufgehen. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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