Dicke Backen

Opel Insignia OPC

In schlechten Zeiten darf man keine Schwäche zeigen. Opel zeigt sich beim Insignia selbstbewusster denn je. Nach den zahmen Versionen kommt jetzt der OPC mit starken 325 PS und Allradantrieb.

Von Stefan Grundhoff

Opel hat in diesen Zeiten wenig zu lachen. Wenn der Weg in die Firma für die Angestellten derzeit überhaupt noch Spaß machen sollte, dann liegt es am neuen Mittelklassemodell Insignia. Der Nachfolger des verkaufsschwachen Vectra ist in den ersten Monaten prächtig eingeschlagen. 100.000 verkaufte Fahrzeuge werden jetzt von einer Sportversion gekrönt. Der Opel Insignia OPC ist das aktuelle Topmodell der Rüsselsheimer Schöpfung. Leistungsdaten und Design können auch der imageträchtigen Premiumkonkurrenz Angst machen.

Allrad statt Frontantrieb

Von außen differenziert sich die OPC-Version von den normalen Insignia-Varianten durch eine kraftvolle Frontansicht mit vertikalen Lufteinlass-Öffnungen. Das Heck wirkt durch eine wuchtige Heckschürze mit zwei integrierten Auspuffrohren kraftvoll. Serienmäßig ist der Trainingsweltmeister auf 19-Zoll-Felgen mit 245/40er-Reifen unterwegs. Deutlich stimmiger wirkt das Modell jedoch mit geschmiedeten 20-Zoll-Rädern mit Reifen im Format 255/35. Im Innern gibt es eng anliegende Sportstühle und ein griffiges Steuer.

Scheinbar hat Opel diesmal keine halben Sachen gemacht. Denn hier stimmt nicht nur der Auftritt, sondern auch die Technik. Daher ist es auch nicht mit einem normalen Fronttriebler getan. Ähnlich wie Vorbild Audi schickt Opel seinen Insignia OPC nicht nur mit mächtig Dampf (239 kW / 325 PS und 400 Nm Drehmoment), sondern auch mit Allradantrieb und elektronischer Dämpferabstimmung ins Rennen.

In sechs Sekunden auf 100 km/h

Der Innenraum Foto: Oopel

Der aufgeladene Sechszylinder mit 2,8 Litern Hubraum ermöglicht einen Spurt 0 auf 100 km/h in sechs Sekunden. Anders als bei seinem Vorgänger, der als Vectra OPC noch 260 km/h schnell laufen durfte, wird der Insignia trotz besserer Gene bei 250 km/h eingebremst. Für entsprechende Verzögerungswerte sorgt eine Hochleistungsbremsanlage von Brembo. Dafür soll der Turbo-V6 mit einem grandiosen Klang Umgebung und Insassen gleichermaßen begeistern. Möglich wird dies durch ein spezielles Schalldämpfersystem, dass die tiefen Bässe besonders effektvoll nach außen strömen lassen soll.

Ohne DSG

Kraftvolles Heck Foto: Opel

«Ich habe die Entwicklung des Insignia OPC persönlich begleitet. Das gipfelte in den ausgiebigen Tests auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt - der Nürburgring-Nordschleife», so Opel-Chef Hans Demant, «unser erklärtes Ziel war, das Beste vom Besten zu schaffen.» Das gilt jedoch nur eingeschränkt. Hatten viele Opel-Fans gehofft, dass das neue Topmodell auch mit einem modernen Doppelkupplungs-Getriebe angeboten werden würde, so gibt es zum Marktstart im Herbst nichts dergleichen. Der Insignia OPC wird allein mit einer Sechsgang-Handschaltung angeboten.

Viel Mühe gaben sich die Entwickler bei der Abstimmung des Fahrverhaltens. So wurde das bekannt gute Insignia-Fahrwerk um zehn Millimeter tiefer gelegt und zum Zwecke einer besseren Lenkung mit Hochleistungs-Federbeinen veredelt. Manuell kann der Fahrer jederzeit die Kennlinien von Federung und Dämpfung beeinflussen. Neben den aus den normalen Insignia-Modellen bekannten Modi Standard und Sport gibt es den besonders sportlichen OPC-Modus. Die elektronische Differenzialsperre wurde bereits beim dynamischen Saab 9-3 TurboX vorgestellt. Sie soll nun auch dem Insignia mehr Leistungsvermögen im Grenzbereich bringen. «Mit dem Insignia OPC starten wir in eine neue OPC-Phase», hofft Opel-Vize Alain Visser, «den für diese Reihe so typischen Ausdruck purer Kraft würzen wir mit Reife und Raffinesse. Das Ergebnis erfüllt die allerhöchsten Ansprüche einer betont dynamisch orientierten Insignia-Klientel.»

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